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Der Teufel trägt Prada

Der Teufel trägt Prada

Titel: Der Teufel trägt Prada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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zusammen und pfefferte sie dann wütend zu Boden, knapp an einem der beiden Beaus vorbei, die vor ihr knieten. »Warum zum Teufel hat mich niemand davon informiert, dass ich bei dem Mittagsempfang heute irgend so einen dämlichen Preis überreicht bekomme?«, zischte sie mit hassverzerrter Miene. So hatte ich sie noch nie erlebt. Unlust? Na klar. Unzufriedenheit? Aber immer doch. Ärger, Frust, allgemeines Unbehagen? Keine Frage, tagaus,
tagein, in jeder Minute. Aber dermaßen angekotzt hatte sie noch nie gewirkt.
    »Öh, Miranda, tut mir wirklich Leid, aber die Einladung mit der Bitte um Antwort kam eigentlich von Brigets Büro, und sie haben nie -«
    »Schweigen Sie. Schweigen Sie augenblicklich still! Ich bekomme von Ihnen nichts als Ausflüchte zu hören. Sie sind meine Assistentin, Sie sind diejenige, die ich mit der Organisation für Paris betraut habe, Sie sollten mich über dergleichen auf dem Laufenden halten.« Ihre Stimme schwoll immer mehr an. Die leise auf Englisch gestellte Anfrage des Visagisten, ob wir einen Moment unter vier Augen wünschten, ging in Mirandas Wutanfall vollständig unter. »Es ist jetzt Punkt zwölf. In einer Dreiviertelstunde muss ich aufbrechen. Bis dahin erwarte ich eine knappe, prägnante Ansprache, ausformuliert und leserlich getippt hier im Hotelzimmer vorgelegt zu bekommen. Sollten Sie sich nicht dazu in der Lage sehen, dürfen Sie die Heimreise antreten. Und zwar unwiderruflich. Das wäre alles.«
    Ich stöckelte in neuer Rekordzeit durch den Flur und riss noch unterwegs die Klappe meines weltweit funktionierenden Handys auf. Mit fliegenden Fingern Brigets Büronummer einzutippen, war fast ein Ding der Unmöglichkeit, aber irgendwie kam ich durch. Eine ihrer Assistentinnen hob ab.
    »Ich brauche Briget!«, kreischte ich mit sich überschlagender Stimme. »Wo ist sie? Wo ist sie? Ich muss mit ihr reden. Auf der Stelle! «
    Am anderen Ende der Leitung herrschte kurzes, erschrecktes Schweigen. »Andrea? Sind Sie es?«
    »Ja, und ich brauche Briget. Hier brennt’s – wo zum Teufel ist sie?«
    »Bei einer Modenschau, aber keine Sorge, sie hat ihr Handy immer eingeschaltet. Sind Sie im Hotel? Sie ruft Sie gleich zurück.«
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis das Telefon auf dem
Schreibtisch klingelte, aber mir kam es vor wie eine Woche. »Andrea«, zwitscherte sie in ihrem süßen französischen Akzent. »Was gibt es, meine Liebe? Monique hat gesagt, Sie sind ganz außer sich.«
    »Außer mir? Allerdings, da können Sie Gift drauf nehmen! Briget, wie konnten Sie mir das antun? Ihr Büro hat uns diesen Scheißempfang aufs Auge gedrückt, und kein Schwein hat mich davon informiert, dass sie nicht nur einen Preis kriegt, sondern auch noch eine Rede halten soll?!«
    »Beruhigen Sie sich, Andrea. Wir haben ganz sicher mitgeteilt -«
    »Und wer darf sie schreiben? Ich! Hören Sie? Ich habe genau 45 Minuten, um eine Dankrede für einen Preis, von dem ich nichts weiß, in einer Sprache, von der ich nichts verstehe, zu schreiben. Sonst bin ich erledigt. Also, was soll ich machen?«
    »Erst mal entspannen. Ich helfe Ihnen da durch. Zunächst einmal, die Zeremonie findet direkt bei Ihnen im Ritz statt, in einem der Salons.«
    »In einem der was? Was für Saloons?« Ich hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mich weiter im Hotel umzusehen, aber eine Westernkneipe stand hier eigentlich nicht zu vermuten.
    »Das ist Französisch für – ach, wie heißt es bei Ihnen? Veranstaltungsräume. Sie muss also einfach nur nach unten gehen. Die Französische Modekommission ist eine Pariser Organisation, die alljährlich anlässlich der Modenschauen ihre Preise verleiht, weil zu der Zeit ohnehin alle in der Stadt sind. Runway wird in der Kategorie Modereportage ausgezeichnet. Es ist keine, wie sagt man bei Ihnen, keine große Sache, eigentlich bloß eine Formalität.«
    »Na super, wenigstens weiß ich jetzt, worum sich’s dreht. Und was genau soll ich nun schreiben? Wie wär’s: Sie diktieren mir das Ganze auf Englisch herunter, und ich lasse es mir von Monsieur Renaud übersetzen, okay? Legen Sie los. Ich bin so weit.« Meine Stimme klang wieder etwas selbstbewusster, aber den
Stift festzuhalten, bereitete mir noch Mühe. Vor lauter Erschöpfung, Anspannung und Hunger verschwamm mir der auf dem Tisch bereitliegende, hoteleigene Schreibblock vor Augen.
    »Andrea, Sie haben schon wieder Glück.«
    »Ach was? Zurzeit fühle ich mich eigentlich nicht gerade vom Glück verfolgt, Briget.«
    »Diese

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