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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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was mit dem Verschwinden von Timon Wegener zu tun. Und dass er
auf der Hochzeit war, legt die Vermutung nahe, dass diese beiden Fälle irgendwie
zusammenhängen.« Er lehnte sich zurück, und sein Blick verdunkelte sich.
»Leider haben wir bisher nicht die kleinste Spur zum Verbleib von Timon.
Allerdings habe ich einen anonymen Anruf erhalten, in dem ich gebeten wurde,
mich um die Schwester von Timon Wegener, Tabea, zu kümmern, eine ziemlich
anstrengende Vierzehnjährige. Das habe ich getan und sie beschatten lassen.«
Bergheim warf Ostermann einen kurzen Blick zu, der besagen sollte: Sehen Sie,
ich habe recht behalten.
    »Und siehe da, mit
wem treibt das Mädel sich rum? Mit unserem Erpresser Anton Sokolow.«
    Anerkennendes
Nicken in der Runde.
    »Außerdem«,
ergriff Charlotte jetzt wieder das Wort, »haben wir heute von Monika Krugwald,
der Schwester von Gesine Hofholt, erfahren, dass diese Jutta Frieder vor ihrem
Haus gesehen haben will und dass ihr Mann – unser Akademiker Dr. Hofholt – sich
mit ihr gestritten haben soll. Der hat aber bei der Befragung geleugnet, die
Frau jemals, geschweige denn auf der Hochzeit seines Sohnes, gesehen zu haben,
was ihn jetzt natürlich zu unserem Hauptverdächtigen macht. Sein Alibi für den
Mord an Jutta Frieder war seine Frau, und für den Mord an seiner Frau hat er
keins.«
    »Puh«, sagte
Hohstedt und stützte den Kopf in die Fäuste, »eine Menge Fakten. Da schwirrt
einem ja der Schädel, wo soll man denn da einen Zusammenhang finden?«
    »Tja«, sagte
Ostermann und stand auf. »Das ist jetzt Ihre Aufgabe.« Er blickte in die Runde
und schob seinen Stuhl an den Tisch. »Also, Herrschaften, dann machen Sie sich
mal an die Arbeit. Sie wissen ja, was zu tun ist.«
    In der Tat, dachte
Charlotte. Sie fragte sich allerdings, ob ihr Chef auch nur eine vage
Vorstellung davon hatte, wie es weitergehen sollte. Sie jedenfalls würde mit
Hofholt anfangen, und Bergheim hoffte schon darauf, der Anzeige gegen Sokolow
wegen versuchter Erpressung noch eine weitere hinzufügen zu können, welche auch
immer. Hauptsache, sie brachten diesen Kerl hinter Gitter.
    Sie besprach sich
kurz mit Bergheim, der mit Hohstedt zusammen zuerst die Vernehmung von
Dr. Hofholt übernehmen sollte. Maren und Bremer konnten sich um Sokolow kümmern
und herausfinden, was er mit Tabea Wegener zu tun hatte. Sokolow saß immer noch
im Vernehmungsraum – zusammen mit seinem Anwalt. Charlotte versuchte sich gerade
vorzustellen, wie die Rechnung dieses Herrn wohl aussehen würde. Aber Geld
schien für Sokolow keine Rolle zu spielen. Er musste über diverse Quellen
verfügen. Aber sie würden ihn schon kleinkriegen. Bremer war ein stiller,
sachlicher Mensch. Verdächtige neigten dazu, ihn zu unterschätzen, und fühlten
sich sicher. Aber im Grunde war er ein scharfer Hund, und Maren hatte Ehrgeiz
und einen gesunden Zorn. Die beiden waren ein gutes Team.
    Sie selbst musste
ihren Termin in der Rechtsmedizin wahrnehmen. Sie war schon zu spät, und
Dr. Wedel ging mit seiner Zeit ziemlich geizig zu Werke.
    Charlotte machte
sich auf den Weg zur Karl-Wiechert-Allee in Kleefeld, wo sie eine halbe Stunde
zu spät ankam und Wedel, wie erwartet, schon wieder bei der nächsten Obduktion
war. Ein fünfundsechzigjähriger Rentner, der sich bei einem Sturz das Genick
gebrochen hatte. Es war nur unklar, wieso der völlig gesunde Mann plötzlich die
Treppe hinuntergefallen war. Wenn es kein Schlaganfall war, hatte die
Verwandtschaft ein Problem an der Backe – so jedenfalls hatte es Wedels Assistentin
ausgedrückt.
    Aber das war
Charlotte egal, sie wollte wissen, wie Gesine Hofholt zu Tode gekommen war. Sie
tat Wedel nicht den Gefallen, in den Obduktionssaal zu kommen – dann war er
immer besonders detailversessen –, und wartete noch mal zwanzig Minuten vor
seinem Büro, wo sie nervös auf und ab ging.
    Kurz nach vier kam
Wedel den Gang entlangmarschiert und schob seinen beachtlichen Bauch zufrieden
vor sich her. Seiner Gewohnheit, nur Schwarz zu tragen, blieb er nach wie vor
treu. Charlotte fragte sich, ob er schon versucht hatte, irgendwo schwarze
Kittel aufzutreiben. Aber das war wohl unwahrscheinlich. Schwarze Kittel konnte
man nicht kochen. Und bei Wedels Arbeit fiel eine Menge … nun ja, was auch immer
an.
    Wedel öffnete
seine Arme und hieß Charlotte lächelnd willkommen.
    »Frau Wiegand«,
sagte er, »wie immer eine Augenweide.« Dann hob er drohend den rechten
Zeigefinger. »Sie haben mich versetzt.«
    »Ja«,

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