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Der Teufel von Herrenhausen

Der Teufel von Herrenhausen

Titel: Der Teufel von Herrenhausen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Griffiths-Karger
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haben.«
    Bergheim sah sie
an. Er schien nicht überrascht. »Das ist mir mittlerweile auch schon klar«,
presste er dann hervor, »und …« Noch bevor Charlotte protestieren konnte, fuhr
er fort: »Wenn du ab und zu ans Handy gehen würdest, wüsstest du schon seit
heute Morgen, dass es da eine Verbindung geben muss.«
    »Ah ja?«, sagte
Charlotte schnippisch. »Und wie bist du drauf gekommen?«
    »Hofholt junior
ist der Mathematiklehrer von diesem Sympathieträger da drin. Und ich glaube,
der hat sich seine Arbeitsmethoden bei der Mafia abgeguckt. Irgendwas hat er
gegen Hofholt in der Hand.«
    Charlotte schwieg
und versuchte, all diese Neuigkeiten unter einen Hut zu bringen. Bergheim
beobachtete sie und grinste. »Und – falls es dich interessiert – das ist derselbe
Typ, der auch so nett war, mir das Foto zu schicken.«
    Charlotte zupfte
an ihrer Unterlippe. »Seltsam«, sagte sie dann. »Zuerst hat man nicht genug
Puzzleteile und dann plötzlich so viele, dass man nicht weiß, wo man anfangen
soll mit dem Zusammensetzen.«
    »Wie bitte?«,
sagte Bergheim.
    »Es gibt noch mehr
Neuigkeiten«, sagte Charlotte. »Zeit für eine Besprechung.«
    Hohstedt hatte
Dr. Hofholt in Charlottes Büro verfrachtet, wo er auf das Ende der Besprechung
warten musste, nicht ohne seinem Unmut lauthals Gehör zu verschaffen.
Allerdings hörte ihm niemand zu.
    Inzwischen hatten
sich alle in den beiden Fällen ermittelnden Beamten im Besprechungsraum
versammelt, das waren Bergheim, Kramer, der Henning Werst vertrat, Maren Vogt,
Hohstedt und Bremer. Ostermann hörte mit verkniffenem Gesicht zu, wie Charlotte
die Fakten erläuterte.
    »Also, wir haben
drei tote Frauen: Cornelia Herrmann, die vor knapp zwanzig Jahren von ihrem
Mann Walter Herrmann erwürgt wurde. Der Ehemann wurde verurteilt, ist seit
einem halben Jahr draußen und hatte nachweislich Kontakt mit unserer zweiten
Toten, Jutta Frieder, einer Schulfreundin von Cornelia Herrmann. Beide, Jutta
Frieder und Walter Herrmann, wurden auf der Hochzeit von Andreas Hofholt
gesehen, wo sie eigentlich nicht hingehörten. Jutta Frieder ist tot und Walter
Herrmann verschwunden.«
    »Aber Frau
Wiegand«, Ostermann legte seine Brille auf den Tisch, »das wissen wir doch
schon alles. Was gibt es denn nun Neues?«
    Charlotte warf
ihrem Chef einen Blick zu, der nichts weniger als das Prädikat »liebenswürdig«
verdiente, und fuhr fort.
    »Jetzt gibt es die
dritte Tote aus der Hochzeitsgesellschaft – nämlich die Mutter des Bräutigams.
Und nun …«, Charlotte wies mit dem Finger auf Bergheim, »kommt der verschwundene
Timon Wegener ins Spiel, nach dem ihr sucht.«
    Ostermann
trommelte mit den Fingern auf den Tisch und betrachtete die Deckenlampe.
    »Unser Bräutigam
ist nämlich gleichzeitig Mathematiklehrer an Timon Wegeners Schule, und der hat
sich kurz vor seinem Verschwinden mit einem älteren Schüler – Anton Sokolow –
gestritten, der, wie wir jetzt herausgefunden haben, auch auf der Hochzeit von
Andreas Hofholt getanzt hat.«
    Charlotte schwieg
einen Moment und schaute in die Runde. Alle sahen sie neugierig an, nur
Hohstedt beobachtete fasziniert zwei kopulierende Fliegen auf dem Tisch.
    Charlotte
räusperte sich, und Hohstedt blickte verwirrt auf.
    »Also …« Sie
zögerte plötzlich. Vielleicht sollte sie es Bergheim überlassen, den anderen
von dem Erpressungsversuch zu erzählen. Sie blickte ihn an. »Vielleicht
solltest du weitermachen.«
    Bergheim zuckte
mit den Schultern. Er schien kein Problem damit zu haben. Er berichtete von
seiner Begegnung mit Marlene Krieger und ließ sein Handy rumgehen. Keiner sagte
etwas, nur Hohstedt konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und zwinkerte
seinem Kollegen Bergheim zu. Ostermann gab sich nonchalant. Er faltete die
Hände und ließ seine Mitarbeiter wissen, dass er natürlich hinter ihnen stünde,
aber er müsse sie selbstverständlich alle zur Vorsicht mahnen.
    »Sie sehen ja, was
dabei rauskommt, wenn Sie nicht auf der Hut sind.« Dabei warf er Bergheim den
Blick eines wohlwollenden Vaters zu, der natürlich Verständnis hat für die
Eskapaden seines ungestümen Sohnes, sich aber eine väterliche Warnung nicht
verkneifen kann. Charlotte würdigte er keines Blickes.
    »Und was will der
Typ von dir?«, brachte Bremer sie zum Thema zurück.
    »Er will ›in Ruhe
gelassen werden‹, das waren seine Worte. Wobei ich noch gar keine Ahnung habe,
wobei ich ihn eigentlich gestört habe. Aber das werde ich herausfinden.
Bestimmt hat es

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