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Der Teufel Von Muenster

Der Teufel Von Muenster

Titel: Der Teufel Von Muenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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haben. Soweit ich weiß, ist Nadine Schmalstieg doch die Kehle durchgeschnitten worden.«
    »Wo haben Sie das denn gehört?«
    Er zuckte die Schultern. »Nachbarschaft …«
    »Verstehe. Wie auch immer, ich danke Ihnen für Ihre Auskünfte. Falls Ihnen noch irgendetwas einfallen sollte, melden Sie sich doch bitte hier …« Haller gab ihm eine Visitenkarte.
    »An sich stehen wir der Polizei ja sehr kritisch gegenüber«, sagte Ruth. »Aber Mord geht ja irgendwie zu weit.«
    »Ganz meine Meinung«, meinte Haller. »Ach, die Nummer dieses silbergrauen Fahrzeugs haben Sie sich nicht zufällig notiert?«
    Jobst Fleischer schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Ich meine, wir sind ja jetzt auch keine spießbürgerlichen Denunzianten, die jeden Falschparker anzeigen oder so. Da gibt es ja genug von. Die Frau hat zurückgesetzt, ist rückwärts in die nächste Einfahrt gefahren und dann auf und davon Richtung Stadt. Aber es war auf jeden Fall ein hiesiges Kennzeichen, also ST, wenn Sie verstehen was ich meine.«
    Haller verstand durchaus.
    ST – die Buchstabenkombination des Riesenkreises Steinfurt. Das war wirklich ein Schritt weiter.

    Wenig später war Haller wieder im Freien. Er ging zu dem Van des Gerichtsmediziners – jener Stelle, an der angeblich der silbergraue Audi gestanden hatte.
    Man hatte eine ausgezeichnete Sicht auf die Vorderfront und die Einfahrt von Nadine Schmalstiegs Haus.
    Haller blieb einige Augenblicke dort stehen und dachte nach. Wieso saß die dunkelhaarige Frau vom Facebook-Foto stundenlang vor Nadine Schmalstiegs Haus, anstatt einfach zu klingeln? Die beiden waren schließlich miteinander bekannt.
    Ob das irgendeine Bedeutung für den Fall hatte, da mochte sich Haller nicht festlegen. Aber immerhin ließ es ihn stutzen. Vielleicht brauchen wir diese Frau noch als Zeugin, dachte er.
    Sein Handy klingelte.
    Es war Raaben.
    »Die Psychologin ist hier«, sagte er.
    »Hat sie schon mit diesem durchgeknallten Elbenkrieger gesprochen?«
    »Sie ist dabei. Und Markus hat mir gerade gesagt, du kannst dich jetzt am Tatort umsehen. Bevor die Leiche weggeschafft wird.«
    »In Ordnung. Ich bin gleich da.«

Leichenschau

    »Guten Morgen«, sagte Haller, als er die Küche in Nadine Schmalstiegs Haus betrat und dort auf Anna van der Pütten und Branagorn stieß.
    »Vergesst nichts von dem, was ich Euch gesagt habe, Cherenwen. Alles davon kann wichtig sein. Ich war der Mörderseele so nahe wie niemand zuvor, und ich bin vielleicht der Einzige, der sie zu erkennen vermag …«, wandte sich Branagorn unterdessen eindringlich an die Psychologin.
    »Ich würde sagen, Sie überlassen die Polizeiarbeit uns und versuchen, sich da nicht einzumischen«, sagte Haller an den Elbenkrieger gerichtet.
    »Ich kannte das Opfer«, sagte Branagorn. »Und wir sind beide der Mörderseele begegnet, damals in Lengerich. Glaubt Ihr wirklich, dass das alles ein Zufall ist? Ihr seht das Offensichtliche nicht, und vermutlich hättet Ihr in der Zwischenzeit nicht einmal herausgefunden, wer von den verschiedenen Trägerinnen des Namens Nadine Schmalstieg jene ist, die das Bild in das Buch der Gesichter gestellt hat, so wie ich auch nicht annehme, dass Ihr wisst, wer diese Sarah ist oder wer sich hinter der Maske des Schwarzen Todes verbirgt …«
    »Sarah?«, vergewisserte sich Haller.
    »Sie heißt Sarah Aufderhaar und wohnt in der Nordwalder Straße. In ihrem Flur fand ich ein Haar, das jenem von Jennifer Heinze ähnelt und das Eure Alchemisten dringend untersuchen sollten, obgleich ich die Befürchtung habe, dass Ihr es einfach nur in den Papierkorb wandern lasst und meinen Hinweisen keinen Glauben schenkt. Und dabei kann ich noch von Glück sagen, dass Ihr zurzeit mit dem aufgebrachten Herrn Timothy noch einen anderen Verdächtigen habt, ansonsten wäre ich wohl Gefahr gelaufen, mich ebenfalls in dem verworrenen Netz Eurer Ermittlungen zu verfangen.«
    Haller runzelte die Stirn. Anstatt Branagorn zu antworten, wandte er sich an Anna. »Hör mal, der Sinn deiner Gesprächsführung sollte es sein, Informationen zu erhalten, und nicht, einen Zeugen oder Verdächtigen oder wen auch immer über unseren Ermittlungsstand zu informieren!« Der Ärger, den er empfand, war ihm mehr als deutlich anzumerken.
    »Sven, Ehrenwort, ich habe nichts dergleichen getan.«
    »Und woher …?« Haller atmete tief durch. »Darüber sprechen wir nachher noch.«
    »Branagorn – Herr Schmitt – hat ein fotografisches Gedächtnis, Sven. Ich gehe davon aus,

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