Der Teufel wird dich kuessen
Jetzt kommt endlich. Ich hab keine Zeit mehr zu verlieren.« Unbeherrscht riß er die Tür auf und stürmte mit Dana nach draußen.
Voller Entsetzen hatte Laura die grausige Szene beobachtet. Der Mann, dieser Laird, ja, sie hatte ihn wiedererkannt. Es war tatsächlich derselbe wie auf dem Bild, das ihr solche Ängste verursachte. Laird Matthew - es war Laird Matthew. Das Bild des grausamen Ahnherrn war nach Maverick Castle, dem Stammsitz der Mavericks, zurückgekehrt.
Hatte es auch den Geist des Ruhelosen mitgebracht?
Als Laura von draußen Danas Schmerzensschreie hörte, konnte sie sich endlich wieder rühren.
Rasch folgte sie ihr, überzeugt davon, der Frau helfen zu müssen und das auch zu können.
»Gib endlich Ruhe, sonst...« Unbeherrscht hob der Laird in diesem Moment seine rechte Hand, als wollte er Dana schlagen. Diese duckte sich zwar, konnte es aber dennoch nicht verhindern, dass seine Handfläche auf ihre Wange klatschte.
»Hören Sie auf, Sie Monster!« schrie Laura mit sich schier überschlagender Stimme und wollte sich auf den Laird stürzen. Sie wußte nur, dass sie die beiden auseinanderbringen mußte und dachte gar nicht daran, dass ihr selbst dabei auch etwas geschehen konnte. Dana mußte eine Gelegenheit haben zu fliehen.
Ohne über die möglichen Folgen nachzudenken stürzte sich Laura von hinten auf den Mann und versuchte, ihre Finger in den dichten, halblangen Haaren fest-zukrallen. Zu ihrem Entsetzen jedoch mußte sie feststellen, dass sie durch ihn hindurchgriff. Er merkte es nicht einmal, sondern prügelte wie wild auf Dana ein, die sich wimmernd vor Schmerzen zu seinen Füßen wand.
Laura versuchte es erneut, stauchte ihn mit den Füßen und schlug mit den Fäusten auf seinen breiten Rücken ein.
Nichts geschah.
Voller Grausen wandte sich die junge Lady ab. Sie schlug die Hände vors Gesicht, weil sie das furchtbare Bild, das sich ihr bot, nicht mehr länger ertragen konnte. Sie atmete heftig und spürte, wie ein gräßlicher Schüttelfrost durch ihren Körper lief. Was war nur mit ihr los? War sie etwa unsichtbar geworden oder gar schon tot?
Gnadenlos hatte der Laird jetzt Danas langes Haar ergriffen und zog ihren Kopf so weit nach hinten, wie es möglich war, ohne ihr das Genick zu brechen.
Die Frau sagte nichts mehr. Willenlos ließ sie alles mit sich geschehen. Sie starrte den Mann nur haßerfüllt an, um ihre blassen Lippen spielte ein spöttisches Lächeln.
»Wehr dich endlich, Dana!« schrie Laura und lief erneut auf die beiden zu. »Lass sie zufrieden, du Ungeheuer. Du hast kein Recht, ihr etwas zu tun. Anthony wird zurückkehren und dir zeigen, wer du bist, du grausame, armselige Kreatur.« Sie holte zum Schlag aus, aber wieder griff sie durch ihn hindurch, ohne ihn zu berühren.
Ihr Entsetzen wuchs ins Uferlose. Wer war der Schatten? Der Laird oder - etwa sie selbst?
Laura wußte es nicht. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete sie, wie Laird Matthew grob nach Danas Bluse griff, um sie zu zerreißen. Sie konnte es nicht mehr länger ertragen. Stöhnend wich sie zurück, schloß die Augen und wartete auf den nächsten Entsetzensschrei Danas.
Nichts geschah.
Nach einer Weile merkte Laura, dass der Geruch, der sie umgab, sich deutlich verändert hatte. Langsam nahm sie die Hände vom Gesicht und stellte fest, dass sie sich jetzt wieder im oberen Stockwerk von Maverick Castle befand. Im ersten Augenblick war sie erleichtert, dieser entsetzlichen Situation nicht mehr als Augenzeuge beiwohnen zu müssen. War das alles wirklich geschehen, oder hatte sie es sich nur eingebildet? Womöglich war die Phantasie beim Anblick des Bildes einfach mit ihr durchgegangen.
Unsicher blickte sie in das Gesicht des Mannes, der gleichgültig von seinem Bild herunterstarrte. Seine Augen waren ausdruckslos und leer; auch ihre Kälte hatten sie verloren.
»Du bistLaird Matthew«, sagte sie leise. »Du bist der grausame Laird, von dem Anthony mir erzählt hat. Warum nur bist du nach Maverick Castle zurückgekehrt? Wie hast du es nur angestellt, dass ein Ahnungsloser dein Bild findet und es zu uns bringt? Warst du auch... Jeremy Hollister? Diese Möglichkeit erschien ihr mit einem Mal gar nicht mehr so abwegig. Was willst du von uns, Laird Matthew Maverick?
Im nächsten Augenblick hatte sie die Antwort bereits im Kopf. Sie wußte ja, dass der Laird zu Lebzeiten jedes hübsche Mädchen, das ihm über den Weg gelaufen war, für sich beanspruchte. Dana war wunderschön, und Anthony hatte
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