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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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unterliegen der Beschlagnahme.»
    «Hören wir auf, uns etwas vorzuspielen», sagte Vallon. «Es war Vasili, der dich geschickt hat.»
    Gleb grinste. «Und du hast keine zehn Leute im Wald. Nach Olegs Zählung können es nur zwei sein, und einer von den beiden ist nur ein Mädchen.» Er schüttelte mit gespieltem Bedauern den Kopf. «Du hättest auf Herrn Vasili hören und ihm die Falken verkaufen sollen. Ich erspare dir einen vergeudeten Tag. Ihr wärt niemals an den Stromschnellen und den Nomaden vorbeigekommen.»
    Er wedelte mit der Hand, und seine Männer erhoben sich wie eine Kompanie, die aus einer Trance erlöst wird. Sie zogen ihre Schwerter, spannten ihre Bögen und rückten vor.
    Auch Vallon zog sein Schwert und hörte hinter sich Stahl aus der Schwertscheide gleiten. «Eins sage ich dir. Du wirst nicht lange genug leben, um aus diesem Verrat Gewinn zu ziehen», drohte Vallon.
    «Komm ins Boot!», rief Drogo.
    Es war zu spät. Die Russen waren nur dreißig Schritt vor ihm und würden an den Booten sein, bevor sie tieferes Wasser erreicht hatten.
    «Es hat keinen Zweck zu kämpfen», sagte Gleb. «Gib mir die Falken, und ich lasse dich deiner Wege gehen.»
    Vallon zog sich rückwärts bis zum Ufer zurück. «Hero, bereite dich darauf vor, die Falken in den Fluss zu werfen.»
    Gleb ließ seine Männer anhalten. «Sei kein Narr. Die Falken sind das Einzige, was euch retten kann.»
    Vallon setzte einen Fuß in den Fluss. «Leinen los!»
    Als Gleb die Hand hob, um den Befehl zum Angriff zu geben, begannen die Hunde zu kläffen und an ihren Leinen zu zerren. Ein Pferd wieherte und warf den Kopf zurück. Gleb warf einen Blick über die Schulter, dann sah er wieder Vallon an.
    «Die Falken.»
    «Für wie dumm hältst du mich?»
    Der Ruf eines Russen schnitt Gleb das Wort ab. Die Pferde hatten angefangen, mit zurückgelegten Ohren zu wiehern und herumzutänzeln. Die Hunde jaulten und verbissen sich ineinander, während sie versuchten, sich loszureißen. Ein tiefes Muhen dröhnte aus dem Wald.
    «Was in Dreiteufels…»
    Zwischen den Bäumen brach eine brüllenden Auerochsenherde hervor. Angeführt wurde sie von einem gigantischen schwarzen Bullen, der geradezu über die Erde zu fliegen schien. Sie strömten die Wiese herab, wild entschlossen, die Furt zu erreichen. Gleb starrte Vallon fassungslos an, dann rief er einen Befehl und rannte zu den panischen Pferden.
    «Rudern!»
    Vallons Boot hatte schon vom Ufer abgelegt. Richard und Hero zogen ihn an Bord, und als er sich umdrehte, sah er, dass die Auerochsen die Hälfte der abschüssigen Wiese hinter sich hatten, während die Russen immer noch damit beschäftigt waren, ihre Pferde loszubinden. Einige begriffen, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würden, und begannen, zu Fuß zu flüchten. Anderen gelang es, ihr Pferd loszubinden, doch sie konnten nicht mehr aufsteigen. Zwei Männer hielten Glebs Pferd lange genug fest, damit er in den Sattel kam, doch die Auerochsen waren schon fast bei ihnen. Ein Russe stellte sich ihnen armeschwenkend in den Weg – ein sinnloser Versuch, die Herde umzulenken. Er wurde wie eine Kegelfigur niedergetrampelt. Glebs Pferd drehte sich und bäumte sich auf. Er schlug mit der Peitsche auf das Tier ein und nahm die Zügel kürzer. Einer seiner Füße war aus dem Steigbügel gerutscht. Der schwarze Bulle hielt geradewegs auf Ross und Reiter zu und rammte sein Horn durch Glebs Oberschenkel bis tief in den Pferdeleib hinein. Dann hob er Pferd und Reiter vom Boden und schleuderte sie zur Seite wie Puppenkörper. Vallon sah einen Mann vom Pferd springen, nur um vor den Hufen einer Auerochsen-Kuh zu landen, die ihn einfach zur Seite fegte, wo er mit verdrehten Gliedern liegen blieb. Ein Jungbulle kam mit wilden Sprüngen die Wiese herunter und zerschmetterte einem Mann mit dem Hinterhuf das Gesicht. Es herrschte vollkommenes Durcheinander. Brüllende Auerochsen, wiehernde Pferde, schreiende Männer, kläffende Hunde.
    Der alte Bulle rannte in vollem Galopp in den Fluss und teilte das Wasser in zwei hohe Wellen, die sich wie Flügel zu seinen Seiten türmten. Beinahe die gesamte Herde folgte ihm, und einige Tiere preschten gefährlich nahe an den Booten ins Wasser und ließen Gischt auf die Insassen regnen.
    «Rudert ans andere Ufer!», schrie Vallon.
    «Was ist mit Wayland?»
    «Macht euch um den keine Sorgen. Er ist derjenige, der diesen Sturm entfacht hat.»
    Bis die Ruderer ihren Rhythmus gefunden hatten, saßen einige der Russen wieder

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