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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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nicht mit euch reden. Holt sie und bringt sie vors Gericht.« Die Wachsoldaten nickten, und der Zwerg führte sie den Gang entlang in Richtung Turm.
    »Archibald, holt Wylin, den Hauptmann der Schlosswache.Er ist am Tor postiert. Sagt ihm, er soll sofort in den königlichen Wohnflügel kommen und sich an der Bewachung der Prinzessin beteiligen. Ich kann kein Risiko eingehen. Habt Ihr mich verstanden?«
    »Ich werde tun, was Ihr sagt, Percy, aber ich bin sicher, sie ist schon weg«, insistierte Archibald. »Diese Kerle sind unglaublich. Sie sind so ungreifbar wie Geister und ohne jede Furcht. Sie operieren direkt vor Eurer Nase, bestehlen Euch und haben dann auch noch die Stirn, Euch eine Botschaft zu schicken, in der sie Euch sagen , was sie getan haben!«
    Braga sah nachdenklich drein. »Ja, warum tun sie das eigentlich?« Die Frage war hauptsächlich an ihn selbst gerichtet. »Wenn sie sie bereits haben, warum sollten sie es mir mitteilen? Und wenn nicht, mussten sie doch davon ausgehen, dass ich auf der Stelle nachsehen …« Er blickte über die Schulter in die Richtung, in die der Zwerg gegangen war, und wandte sich dann wieder Archibald zu. »Schafft Wylin hierher, sofort! «
    Braga rannte dem Zwerg und den beiden Wachen hinterher. Als er sie erreichte, bogen die drei gerade in den Nordflur ein, der direkt zum Turm führte.
    »Stehenbleiben!«
    Der Zwerg drehte sich verdutzt um. Die Wachsoldaten reagierten anders. Der Größere schwang herum, zog in derselben Bewegung das Schwert und versperrte dem Großherzog mit seiner Klinge den Weg.
    ***
    »Los geht’s, Royce«, sagte Hadrian und riss sich den Soldatenhelm vom Kopf. Das Dienstschwert der Burgwache fühlte sich schwer und plump an.
    Royce entledigte sich ebenfalls des Helms, während er sichan dem Zwerg vorbeischob und losrannte.
    »Halte ihn auf, Idiot!«, rief Braga dem Zwerg zu, doch der reagierte nicht schnell genug. Der Dieb war schon ein ganzes Stück den Gang entlang, als ihm der Zwerg endlich nachsetzte. Braga zog jetzt seinerseits das Schwert und konzentrierte sich auf Hadrian.
    »Weißt du, wer ich bin? Natürlich, wir haben uns unlängst im Kerker getroffen, als ihr in Eisen an der Wand hingt, aber kennst du meinen Ruf? Ich bin Großherzog Braga, Großkanzler von Melengar und vor allem Turnierjahresmeister im Schwertkampf – die letzten fünf Jahre in Folge. Und was hast du auf diesem Gebiet vorzuweisen? Irgendwelche Siegesbänder? Preise? Pokale? Ich habe die Besten der Besten Avryns geschlagen, selbst den berühmten Pickering und sein magisches Rapier.«
    »Nach meinen Informationen hatte er am Tag Eures Zweikampfs sein eigenes Schwert nicht zur Verfügung.«
    Braga lachte. »Die ganze Geschichte mit dem Schwert ist doch nur eine Legende. Er benutzt sie als Ausrede, wenn er verliert oder sich vor einem Gegner fürchtet. Sein Schwert ist nichts weiter als ein ganz gewöhnliches Rapier mit einem schicken Heft.«
    Braga machte einen Schritt vorwärts und trieb Hadrian mit einer schnellen Folge von Ausfällen ein Stück zurück. Er attackierte wieder, und Hadrian konnte abermals nur durch einen Rückwärtssprung verhindern, dass ihm die Klinge die Brust aufschlitzte.
    »Du bist schnell. Das ist gut. Macht es interessanter. Du musst wissen, werter Dieb, dass du ein völlig falsches Bild von der Situation hast. Ich vermute, du unterliegst der Illusion, dass du mich hier in Schach hältst, während dein Freund der bedrängten Jungfrau zu Hilfe eilt. Wie nobel füreinen Gemeinen wie dich. Du träumst wahrscheinlich insgeheim davon, Ritter zu sein, wenn du so idealistisch denken kannst.« Braga ließ seine Klinge tänzeln, schnellte vor und stieß abermals zu. Hadrian wich erneut zurück, und Braga lachte. »In Wahrheit hältst nicht du mich in Schach, sondern ich dich.«
    Der Großherzog setzte eine Linksfinte und führte dann einen Streich gegen Hadrians Oberkörper. Hadrian konnte dem Angriff ausweichen, aber auf Kosten seiner Balance und seiner Deckung. Obwohl Bragas Streich fehlging, ermöglichte er es ihm doch, Hadrian die Hand mit dem Schwertgriff ins Gesicht zu rammen, sodass der Dieb gegen die Gangwand taumelte und seine Lippe blutete. Sofort setzte Braga mit einem neuen Streich nach, doch Hadrian hatte sich weggeduckt, und das Schwert des Großherzogs klirrte funkensprühend über den Stein.
    »Das sah schmerzhaft aus.«
    »Ich habe schon Schlimmeres erlebt«, sagte Hadrian. Er keuchte jetzt etwas, und sein Ton war nicht mehr ganz so

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