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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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ganz sicher, dass Riyria unter solch engen Vorgaben keinen Auftrag annimmt. Zu gefährlich. Das werdet Ihr doch sicher verstehen.«
    »Ich bedaure, dass es so eilig ist. Ich habe gestern Abend schon versucht, Kontakt mit Eurer Organisation aufzunehmen, aber man sagte mir, Ihr wärt nicht erreichbar. Ich bin in der Lage, das Risiko finanziell auszugleichen.«
    »Tut mir wirklich leid, aber sie haben sehr strikte Regeln.«Hadrian machte Anstalten aufzustehen.
    »Bitte, hört mich an. Ich habe mich umgetan. Leute, die sich in dieser Stadt wirklich auskennen, haben mir gesagt, dass es zwei unabhängige Spezialisten gibt, die solche Aufträge übernehmen, wenn das Geld stimmt. Wie sie es schaffen, ungestraft außerhalb der Zunftorganisationen zu arbeiten, ist mir ein Rätsel, aber Tatsache ist, dass sie es tun. Das ist doch als solches schon eine Referenz, oder nicht? Wenn Ihr diese Männer kennt, die Mitglieder dieser Riyria, dann, bitte, beschwört sie, mir zu helfen.«
    Hadrian musterte den Mann. Zuerst hatte er ihn für einen der vielen egozentrischen Adligen gehalten, die bei einem königlichen Bankett für etwas Amüsement sorgen wollten. Aber jetzt hatte sich das Verhalten des Mannes verändert. In seiner Stimme lag Verzweif lung.
    »Was ist denn an diesem Gegenstand so wichtig?«, fragte Hadrian und setzte sich wieder hin. »Und warum muss er heute Nacht noch verschwinden?«
    »Sagt Euch der Name Graf Pickering etwas?«
    »Der berühmte Schwertkämpfer, Gewinner des Silbernen Schilds und des Goldenen Lorbeers? Er hat eine unglaublich schöne Frau namens … Belinda, wenn ich nicht irre. Er soll mindestens acht Männer im Duell getötet haben, nur weil sie sie etwas zu eingehend angeschaut haben, heißt es zumindest.«
    »Ihr seid außergewöhnlich gut informiert.«
    »Gehört zu meinem Beruf«, gestand Hadrian.
    »Im Schwertkampf wurde der Graf nur einmal geschlagen, von Braga, dem Großherzog von Melengar, und das war bei einem Schauturnier an dem einen Tag, an dem er sein eigenes Schwert nicht benutzen konnte. Er musste eine Ersatzwaffe nehmen.«
    »Ah, ja, richtig«, sagte Hadrian mehr zu sich selbst als zu DeWitt. »Er ist der mit dem speziellen Rapier, ohne das er in keinen Zweikampf geht, jedenfalls in keinen echten.«
    »Ja! Da ist der Graf sehr abergläubisch.« DeWitt schwieg und sah beklommen drein.
    »Habt Ihr die Gemahlin des Grafen zu lange angestarrt?«, forschte Hadrian.
    Der Mann nickte und senkte den Kopf. »Er hat mich für morgen Schlag Mittag zum Duell gefordert.«
    »Und jetzt soll Riyria dem Grafen das Schwert stehlen.« Es war eine Feststellung, keine Frage, aber DeWitt nickte wieder.
    »Ich gehöre zum Gefolge des Herzogs DeLorkan von Dagastan. Wir sind vorgestern in Medford angekommen, zu Beratungen über ein Handelsabkommen, die König Amrath hier abhält. Es gab ein Festmahl zu unserer Begrüßung, und Pickering war auch da.« Der Baron wischte sich nervös übers Gesicht. »Ich bin zum ersten Mal in Avryn – bei Maribor, ich wusste doch gar nicht, wer er ist! Ich wusste nicht einmal, dass sie seine Frau war, bis mir ein Handschuh ins Gesicht schlug.«
    Hadrian seufzte. »Das ist kein leichtes Unterfangen. Ein berühmtes Schwert vom Nachttisch eines –«
    »Oh – ich habe es schon erleichtert«, erklärte DeWitt. »Der Graf ist, genau wie ich, für die Dauer der Beratungen Gast des Königs. Seine Gemächer liegen ganz nah bei denen meines Herzogs. Vorhin bin ich in sein Zimmer geschlichen und habe sein Schwert entwendet. Aber es waren so viele Leute in der Nähe, dass ich in Panik geriet und das Schwert im erstbesten unverschlossenen Raum ablegte. Es muss aus der Burg verschwinden, ehe er merkt, dass es weg ist, denn bei einer Durchsuchung würde es sicher gefunden.«
    »Wo ist es denn jetzt?«
    »In der königlichen Kapelle«, sagte er. »Die ist unbewacht, und am selben Gang, fast nebenan, ist ein unbenutztes Zimmer mit einem Fenster. Ich kann dafür sorgen, dass dieses Fenster heute Nacht offen ist. Außerdem ist da Efeu an der Mauer unter dem Fenster. Es müsste eigentlich ziemlich einfach sein.«
    »Warum macht Ihr es dann nicht selbst?«
    »Wenn Diebe mit dem Schwert erwischt werden, passiert weiter nichts, als dass ihnen die Hand abgeschlagen wird. Wenn ich aber ertappt werde, ist mein Ruf ruiniert!«
    »Das klingt allerdings wie ein guter Grund«, sagte Hadrian, doch DeWitt schien seinen Sarkasmus gar nicht zu bemerken.
    »Seht Ihr! Also, wo ich nun den Hauptteil der

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