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Der tiefe Brunnen: Astrologie und Märchen (German Edition)

Der tiefe Brunnen: Astrologie und Märchen (German Edition)

Titel: Der tiefe Brunnen: Astrologie und Märchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Riemann
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entschuldige bitte, ich habe schon wieder vergessen, wie man das Mantra richtig sagt.«
    Das ist noch ein Beitrag zur Jungfrau-Fische-Achse. Im Jungfrau-Kapitel hatte ich die 1: 0-Geschichte für Jungfrau erzählt, die in der Erkenntnis gipfelte: »Vertraue auf Allah, aber binde zuerst deinem Kamel die Knie.« Diese Geschichte bringt das 1: 1 für Fische. Es kommt auf die innere Haltung an – ob du nun ein Mantra aufsagst, ein Gebet sprichst, wenn du es nur mit Liebe und Hingabe tust, ist es in Ordnung.
    Ein letzter Satz, der für mein Gefühl die Synthese von Jungfrau-Weisheit und Fische-Weisheit sehr gut ausdrückt, heißt: Fließe mit dem Leben, aber lerne, mit welchen Strömungen.

Das Weltbild der Astrologie

    »Was sollen Planeten, die unendlich weit von der Erde entfernt sind, mit uns Menschen zu tun haben?«, lautet einer der häufigsten Einwände gegen die Astrologie. »Sind Astrologie und Psychologie überhaupt miteinander vereinbar?«, ist eine weitere Frage, und eine dritte bezieht sich auf die Märchenthematik: »Märchen und Psychologie, das ist einleuchtend, aber was haben Märchen mit Astrologie zu tun?« Ich will versuchen zu erklären, wie die Beziehung zwischen Menschen und Planeten funktioniert, und eine Einführung in das astrologische Denken und das astrologische Weltbild geben. Zugleich möchte ich auch meinen persönlichen Ansatz darstellen, der sich im Lauf jahrelanger therapeutischer Arbeit, sehr intensiver Beschäftigung mit der Astrologie und aus der Erfahrung mit Gruppen zum Thema Märchen zu einer sehr fruchtbaren Methode entwickelt hat.

Wie oben, so unten
    Beginnen wir mit den Planeten. Ein wichtiger Begriff für das Verständnis des astrologischen Weltbildes ist »esoterisch«. Wörtlich übersetzt heißt das: »Nach innen gerichtet«, man könnte auch sagen, das innere Wesen der Dinge betreffend. Exoterisch dagegen heißt »nach außen gerichtet«. Diese Begriffe stehen für zwei verschiedene Sichtweisen der Wirklichkeit, die man am Beispiel von Sonne, Mond und Planeten veranschaulichen kann. Was sind Sonne, Mond und Planeten, was ist das Wesen der Sonne, das Wesen des Mondes? Exoterisch gesehen sind Planeten, Sonne und Mond schlicht und einfach Himmelskörper. Ein Wissenschaftler sagte einmal triumphierend: »Früher glaubte man, die Sonne sei ein göttliches Wesen, heute wissen wir, dass sie nur ein glühender Gasball ist.« Was sagt nun die esoterische Sichtweise? Man studiert zum Beispiel frühere Kulturen, in denen die Planeten mit Göttern und Göttinnen assoziiert wurden, wie das antike Griechenland: Da wird der Planet Mars mit dem Kriegsgott Ares in Verbindung gebracht, der Planet Jupiter mit dem Göttervater Zeus, der Planet Venus mit der Liebesgöttin Aphrodite usw. Jeder dieser Planetengötter hatte einen bestimmten Zuständigkeitsbereich auf dem Olymp. Auf diese Weise sucht die esoterische Sichtweise das Wesen des Planeten zu erfahren. Besonders deutlich wird das bei Sonne und Mond, die ja in fast allen Kulturen für das männliche und das weibliche Prinzip stehen. Manchmal werden sie als himmlisches Liebespaar gesehen, das sich einmal im Monat bei Neumond begegnet und in dieser Hochzeitsnacht ein Kind zeugt: die kleine Mondsichel. In unseren aufgeklärten Ohren mag das naiv und vorwissenschaftlich klingen, aber nach der esoterischen Denkweise sind die Planeten nicht nur Himmelskörper, sie sind es auch . Zu sagen, dass die Sonne nur ein glühender Gasball sei, ist eine sehr reduzierte Definition der Wirklichkeit.
    In der Sprache der Psychologie können wir die Planetengötter und -göttinnen auch als Archetypen oder Urprinzipien bezeichnen. Der Begriff des Archetyps spielt eine wesentliche Rolle in der Lehre von Carl Gustav Jung. Der griechische Ausdruck Archetyp lässt sich übersetzen mit »Urprinzip« oder »Urbild«. Thorwald Dethlefsen sagte einmal, dass die Planeten aus astrologischer Sicht Repräsentanten von Urprinzipien sind, und das ist meiner Meinung nach eine sehr glückliche Formulierung. Exoterisch gesehen sind die Planeten mehr oder weniger gut messbare Himmelskörper, esoterisch gesehen repräsentieren sie Archetypen, sind sie eben Planetengötter. In meinen Augen ist das eine so richtig und wichtig wie das andere.
    Das beantwortet aber noch nicht die Frage, was die Planetengötter, wenn wir sie so sehen wollen, mit uns zu tun haben sollen, und jetzt kommen wir zu einem Grundpfeiler des gesamten esoterischen und damit auch des astrologischen Weltbildes,

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