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Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden

Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden

Titel: Der Tod des Chefs/Mord mit doppeltem Boden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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den
Arm und ging zur Tür.
    »Machen Sie sich wegen des Museums nur
keine Sorgen, Rosa. Die Eröffnungsfeier wird genauso stattfinden, wie Frank es
sich gewünscht hätte. Und wenn Sie wissen, wann die Beerdigung ist, dann geben
Sie uns bitte Bescheid.«
    Rosa nickte zerstreut. Robert stand auf
und brachte mich hinaus. Vor der Haustür legte er mir die Hand auf die
Schulter, um mich aufzuhalten.
    »Sie werden doch nichts von dem
weitersagen, was Sie gehört haben, Elena?«
    »Natürlich nicht.« Es sei denn, es
erwies sich als wichtig für die Ermittlungen der Polizei.
    Ich schlüpfte unter Roberts Hand weg
und lief zu meinem Wagen. Maria war wahrhaftig kein Engel. Aber daß ein braves
katholisches Mädchen sich mit sämtlichen Jungen der Stadt einläßt und dann
abtreibt, besagt noch lange nicht, daß sie auch fähig ist, ihren Onkel zu
ermorden. Jedenfalls nicht unbedingt.
    Wie dem auch sein mochte, der Morgen
war aufschlußreich gewesen.
     
    Als ich ins Museum kam, saß Isabel an
Marias Schreibtisch und las mit Interesse in einem Kunsthändlerkatalog. Sie
blickte auf, als ich hereinkam. Ihre Augen waren von dunklen Schatten umrandet.
Trotz ihrer Müdigkeit war ihr Haar so wohlfrisiert, ihr weißes Tenniskleid so
makellos wie immer.
    »Dieser Lieutenant Kirk hat angerufen
und nach Ihnen gefragt, Elena.«
    »Ach? Was wollte er denn?«
    »Mit Ihnen sprechen. Er sagte, er sei
jetzt ein paar Stunden unterwegs, aber Sie möchten bitte heute nachmittag um
vier zu ihm ins Büro kommen.«
    »Ganz schön gebieterisch, wie?«
    Ich versuchte, es auf die leichte
Schulter zu nehmen, aber ich konnte mich dem Gefühl des Gehetztseins, das sich
über mich senkte, nicht entziehen. Und ich konnte auch Isabel nicht täuschen.
Sie nickte mit einem Ausdruck des Mitgefühls und wandte sich wieder ihrem
Katalog zu.
    Ich sah mich im Vorzimmer um. Durch die
offene Tür seines kleinen Zimmers sah ich Tony, der zurückgelehnt in seinem
Sessel saß, die Füße auf dem Schreibtisch, den Kopf in einer Wolke aus
Zigarettenqualm. Und so was wollte Museumsdirektor werden! Also, dazu würde es
ganz sicher nicht kommen — jedenfalls nicht, wenn es mir gelang, den Grund und
Zweck der geheimen Reisen nach Südamerika herauszufinden. Ich griff nach dem
Adreßbuch auf Marias Schreibtisch und suchte die Karte für das Reisebüro
heraus, mit dem das Museum zusammenarbeitete. Als ich sie hatte, riß ich sie
heraus und nahm sie mit in mein Büro.
    Ich schloß die Tür und wählte. Man
verband mich mit einer Mrs. deLano, die für uns zuständig war. Ich erklärte
ihr, ich versuche festzustellen, welche von Mr. Ibarras Flugscheinen nach
Südamerika bereits bezahlt seien und welche noch offen. Mrs. deLano holte ihre
Unterlagen.
    »Es ist alles bezahlt, Miss Oliverez.
Sieben Erster-Klasse-Billetts zu verschiedenen Orten in Südamerika. Wir freuen
uns über Ihre Aufträge.«
    Erster Klasse!
    »Mrs. deLano, können Sie mir die
Nummern der Schecks geben, mit denen die letzten beiden Flugscheine bezahlt
wurden?«
    »Ja. Augenblick.« Sie raschelte mit
irgendwelchen Papieren, dann las sie mir die Nummern vor.
    »Erinnern Sie sich, ob beide von Mr.
Leary unterschrieben waren?«
    »Ich glaube schon. Im allgemeinen ist
es so.«. Sie hielt einen Moment inne. »Gibt es irgendwelche Probleme?«
    »Nein, nichts, was Sie betrifft. Unsere
Akten sind ein bißchen in Unordnung geraten bei der ganzen Umzieherei.«
    »Das kann ich verstehen. Ich habe von
der Sache mit Mr. de Palma gehört. Das ist ja wirklich schlimm. Es tut mir sehr
leid. Halten Sie Ihre Eröffnungsfeier trotzdem?«
    »O ja, auf jeden Fall.«
    Als ich auflegte, war ich traurig. Sie
hatten also alle mitgemacht — was immer es auch sein mochte: Frank, Tony,
Robert und Vic. Gerade an Vics Beteiligung hatte ich nicht glauben wollen. Vic,
der sanfte, schwermütige Mann, der mich wie eine Tochter behandelte. Ich
erinnerte mich an unser Gespräch am vergangenen Abend und meinen — zu diesem
Zeitpunkt unverständlichen — Widerwillen, ihm den zweiten Schlüssel zum Museum
anzuvertrauen. Der Widerwillen war nur allzu gerechtfertigt gewesen.
    Was sollte ich mit meinem Wissen
anfangen? Ich konnte damit zur Polizei gehen. Aber erst wollte ich mit Carlos
Bautista sprechen. Carlos war allerdings ein sehr emotionaler Mann. Wenn ich
ihm erzählte, was ich erfahren hatte, würde er wahrscheinlich außer Rand und
Band geraten, und spätestens morgen würde alles in den Zeitungen breitgetreten
werden. Ein Skandal so bald

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