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Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Der Tod des Staatsanwalts (German Edition)

Titel: Der Tod des Staatsanwalts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecker, Renate Gatzemeier
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So etwas kommt in den besten Familien vor. Pack schlägt sich und Pack verträgt sich. Hat schon meine Oma immer gesagt.“
    „ Absolut weiser Spruch von deiner Großmutter.“ Den Daumen ironisch aufgerichtet, rümpfte Daja Cornelius die Nase. „Nur glaube ich in diesem Zusammenhang nicht daran.“
    „ Inwiefern hegst du Zweifel?“, hakte Lasse Beerens nach.
    „ Weil die gute Frau einerseits den Eindruck erweckte, stolz auf ihren Sohn zu sein. Andererseits aber ziemlich nervös auf mich wirkte. Das wiederspricht sich doch. Zumal sie mir den Kerl nicht einmal vorgestellt hat, obwohl wir über ihn gesprochen haben. Hinzu kommt, dass sie mich am liebsten erst gar nicht ins Haus hineingelassen hätte. Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, sind mir noch ein paar andere Dinge seltsam vorgekommen. Zum einen glaubte ich eine weitere Person gesehen zu haben, zumindest ansatzweise in Form von Unterschenkeln. Und die Anwesenheit des zweiten Hundes hat mich irritiert. Ich weiß aber nicht wieso und kann mich auch in jeder Hinsicht irren. Es handelt sich lediglich um ein Bauchgefühl.“
    „ Das benötigen wir in unserem Beruf. Ohne Bauchgefühl wären wir nur halb so gut.“, lachte Norman. „Was sagst du, wie alt könnte der Sohn von der Meirich sein?“ Insgesamt zwölf männliche Personen mit diesem Namen waren auf dem Bildschirm aufgelistet. Der Reihe nach klickte Norman diese an und gemeinsam sahen sie anschließend deren Personalien durch.
    „ Neunzehn!“, rief Daja unerwartet laut. „Agnes Meirich hat erzählt, dass er neunzehn Jahre alt ist. Sieh mal, der da dürfte durchaus infrage kommen. Mit dem Zeigefinger deutete sie auf das Geburtsdatum eines Felix Meirich, der neunzehnhundertvierundneunzig geboren wurde. „Los, ruf ihn auf. Das scheint er zu sein.“ Aufgeregt warteten sie zu dritt auf nähere Angaben bezüglich seiner Identität und den Straftaten, die dieser Mann in der Vergangenheit verübt hatte.
    „ Schaut euch das an.“ Erfreut registrierte Daja, dass es sich offensichtlich um den von ihr gesuchten Felix Meirich handelte. „Die Personalien drucke ich mir gleich erst einmal aus.“ Während sie mit den EDV-Daten zum Schreibtisch ging, um die Angaben in Ruhe zu studieren, rief Norman ihr zu:
    „ Wir haben nähere Angaben zu seinem Strafregister. Abgesehen von diversen Ladendiebstählen, ist er wegen Körperverletzung und Drogenkonsums bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Vom Erkennungsdienst in München liegen Fingerabdrücke und ein Lichtbild des vorletzten Jahres vor. Willst du alles ausgedruckt haben?“
    „ Natürlich möchte ich alles uns zur Verfügung stehende Material. „Wieso fragst du überhaupt?“ Ihre Stimme verfügte über einen leicht gereizten Unterton. „Wie sieht es mit einem Fahrzeug aus? Ist da irgendetwas in seiner Akte vermerkt?“
    „ Nein, es existieren keine Angaben zu einem Wagen. Aber er ist im August ja auch erst neunzehn geworden und somit gehe ich davon aus, dass er vor zwei Jahren, also mit siebzehn, noch keinen Führerschein besaß.“
    „ Stimmt.“, stellte Daja ernüchtert fest. Daran habe ich nicht gedacht. Aber er ist auf jeden Fall unser Mann. Das ist doch wenigstens schon einmal was. Unter Angehörige steht hier nämlich der Name seiner Mutter vermerkt, Agnes Meirich.“ Nachdem Daja Cornelius den kompletten Text gelesen hatte, legte sie den Ausdruck auf ihren Schreibtisch. Nachdenklich spazierte sie im Zimmer auf und ab.
    „ Oh, Daja. Kannst du bitte mit der ständigen Lauferei aufhören, oder zumindest deine Klapperschuhe ausziehen? Das ewige Klackern deiner Absätze geht mir auf den Sack.“ Missgelaunt sah Norman vom Desktop auf, während sein Kollege sich das Lachen kaum verkneifen konnte. „Was gibt es denn da zu gackern? Könnt ihr euch nicht einmal auf das Wesentliche konzentrieren?“
    „ Kommt, Jungs. Rauchen wir zusammen eine Zigarette, damit sich unser aller Nerven ein wenig beruhigen.“ Zu dritt versammelten sie sich um den kleinen Tisch, der von drei Holzstühlen umgeben, in der Nähe des Fensters stand. Während Lasse Kaffee in die Tassen füllte, zückte Norman seine Schachtel Zigaretten und bot sie seinen Kollegen an.
    „ Mir ist gerade etwas eigefallen.“ Vorsichtig stellte Lasse eine Tasse nach der anderen ab. „Daja, du hast doch irgendwann mal gesagt, dass der Ehemann von der Meirich bereits vor langer Zeit verstorben ist.“ Zustimmung heischend sah er sie an.
    „ Ja, das stimmt. Wenn ich mich recht

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