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Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Titel: Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Stelter
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Tischplatte.
    Detlef sprach das aus, was wohl alle dachten: »Ich kann dir sagen, was nicht stimmt. Wir sind noch hier. Das stimmt nicht! Mensch, ich habe zwei Kinder, und ich tue so, als ob das hier ein Urlaub wäre wie im letzten Jahr oder im vorletzten Jahr, damit die Kinder schöne Ferien haben. Das kannst du doch alles vergessen. Wir sollten jetzt ganz schnell nach Hause rennen und die Koffer packen.«
     
     

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    Lothar und ich taten so, als ob das hier ein Urlaub wäre wie im letzten Jahr oder im vorletzten Jahr, damit die Kinder schöne Ferien hatten. Wir setzten die Diskussion auf dem Rückweg fort, nur der letzte Satz, der war nicht gesagt worden, nicht gehört oder nicht verstanden.
    »Also«, sinnierte Lothar, »die Babette bringt es tatsächlich fertig, dass mir wegen ein paar Euro das Bier nicht mehr schmeckt.«
    »Das kann natürlich auch an der Uhrzeit liegen. Vier Uhr nachmittags ist vielleicht doch eher teatime !«
    Lothar sah mich entsetzt an. »Du fängst aber jetzt nicht an, auf dem Campingplatz Tee zu trinken, oder?«
    »Ganz sicher nicht. Och, guck mal, Derrick und Harry!« Die beiden unterhielten sich anscheinend angeregt mit Anne und Gaby.
    »Da seid ihr ja«, begrüßte uns Anne. »Der Inspecteur hat ein paar Fragen.«
    »Einfach nur Routine. Machen Sie öfter Urlaub hier auf dem Platz? Wie gut kannten Sie Coen Rimmel? Ist ihnen irgendetwas aufgefallen?«, fragte die Polizistin. Ihr Vorgesetzter stand eher gelangweilt daneben.
    Anne erklärte, dass wir mittlerweile seit fast zehn Jahren auf diesem Platz Urlaub machen, dass wir Coen nur so gut kannten, wie man einen Kantinenwirt kennt, bei dem man abends ab und zu ein Bier trinken geht. Als sie ausführte, dass Coen eigentlich bei allen Campern beliebt war, ließ die Haltung des Inspecteurs nicht nur Langeweile, sondern auch Desinteresse erkennen. Er ging um unseren Wagen herum, als ob er beabsichtigte, ihn zu kaufen.
    »Wir sind erst gestern angekommen. Das Erste, was wir sahen, als wir auf den Campingplatz fuhren, war das Blaulicht.«
    »Noch brauchen Sie kein Alibi«, ließ sich der Inspecteur vernehmen. Er wandte sich ab und ging grußlos weg. Seine Assistentin bedankte sich, gab Anne und Gaby jeweils eine Visitenkarte, falls jemandem noch etwas einfiele, und folgte ihrem Chef. Lothar schaute den beiden hinterher und fragte: »Was heißt eigentlich Arschloch auf Holländisch?«
    Ich kramte in meinen Vokabelkenntnissen: » Klootsack !« In der Volkshochschule hätte ich das bestimmt nicht gelernt.
     
     

15
     
     
     
     
    Das Piccolo Mondo ist die ortsansässige Pizzeria. Man sieht dem Padrone an, dass er sein Essen mag, und man kann ihm nur recht geben. Der Tomatensalat mit Kapern und Anchovis ist über die normale Touristenqualität durchaus erhaben, und die Pizza Piccolo Mondo ist schlicht ein Gedicht: der Teig nicht zu dick, belegt mit Rucola, Parmaschinken und Geitenkaas , also Ziegenkäse.
    All das war Piet bewusst, aber heute saß er nicht als Restauranttester in dem kleinen Raum mit der großen Theke. Annemieke sortierte aus irgendeinem Grund den Inhalt ihrer Handtasche, die weder ihrem Berufsstand noch ihrem Einkommen angemessen war, die aber gut zu ihr passte. Nel, die Kellnerin, stellte ihnen einen Espresso hin.
    »Verstehst du diese Menschen?«, fragte Piet seine Assistentin.
    Annemieke verstand gleich, dass er die Camper meinte. »Ja klar!«
    »Ich nicht.«
    »Die haben das ganze Jahr gearbeitet, und dann muss auch mal wieder Urlaub sein.«
    »Ja sicher«, sagte Piet, »aber warum fahren die nicht in irgendein schönes Hotel in Bulgarien oder in der Türkei. Das kriegst du last minute für dreihundertneunundneunzig Euro. Nein, die bezahlen über zweitausend Euro dafür, dass sie eine Aluminiumbüchse auf Rädern hier auf eine Wiese stellen dürfen.«
    »Wie viel Quadratmeter hat deine Wohnung?«
    »Hundertvierzehn.« Piet lächelte zufrieden.
    »Okay, dann bist du das falsche Beispiel«, sagte sie. »Meine hat siebenundfünfzig, und da sind die Aluminiumbüchsen auf einem Campingplatz auch nicht viel kleiner, zumindest inklusive Vorzelt.«
    »Gut, aber ein Wohnwagen, das ist ein Wagen. Ein Wagen mit Rädern! Damit muss man doch auch wegfahren.« Er schüttelte den Kopf.
    »Sie sind doch weggefahren! Sie sind am Meer, sie haben jetzt Urlaub. Du wohnst am Meer, du kennst das nicht anders.«
    »Aber nächstes Jahr kommen die wieder hierher.«
    »Ziehst du nächstes Jahr weg?«, fragte Annemieke.
    »Erinnere

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