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Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Titel: Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Stelter
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installiert hatte, zog bei pubertierenden Tokio-Hotel-Fans nicht mehr so wie noch vor ein paar Jahren. Edda hatte Lust auf Spaghetti im Babbelaar . Anne wollte lieber selber etwas kochen.
    Das Abendessen ist für den Camper ja oft die warme Mahlzeit des Tages, weil man mittags am Strand liegt, über den Markt schlurft oder auf dem Fahrrad sitzt. Natürlich sagt man sich da: »Wir haben doch gerade erst gefrühstückt! Jetzt schon wieder essen? Nee!«
    Das ist der Grund, warum dem Abendessen, auch ernährungsphysiologisch betrachtet, eine entscheidende Rolle zukommt. Der Vorrat an diversen B-Vitaminen, natürlich C, E und F, dazu Spurenelemente, Mineralien, Cerealien und – ganz wichtig – Ballaststoffe, dieser Vorrat muss jeden Abend aufgefüllt werden, damit der Camper am nächsten Morgen wieder fit und gestählt sein Tagwerk verrichten kann.
    Wenn es nach Edda ginge, könnte es immer Nudeln geben. Dabei sind auch gar nicht so viele Variationen notwendig. Henry Ford soll einmal gesagt haben: »Man kann sein Auto in jeder Farbe haben, vorausgesetzt, die Farbe ist schwarz!« Meine Tochter würde sagen, sie isst die Nudeln mit jeder Sauce, vorausgesetzt, die heißt »Bolognese«. Alternativ könnte man auch Ketchup darüberkippen!
    Mein Sohn grillt für sein Leben gern, am liebsten Fische, die er vorher selbst gefangen hat. Dies stellt mich vor eines der Grundprobleme eines jeden männlichen Campers: Eigentlich legt man Wert darauf, dass die Kinder ebenfalls dem Camper-Hobby frönten, andererseits ist man nicht bereit, seinen Grill von jemand anderem, auch nicht von seinem eigen Fleisch und Blut, bedienen zu lassen.
    Annes Vorschlag, nach Hause zu fahren, da würde sie dann einen Salat mit Joghurt-Dressing servieren, der durch einige Maiskörner, den Inhalt einer Dose Thunfisch und durch einige Croutons verziert würde, konnte nur mit einer 3 : 1 -Abstimmungsniederlage enden. Viel zu wenig Kalorien nach so einer anstrengenden Tour!
    »Oder wollen wir in den Zeerover ?«, fragte Anne schließlich.
    Zunächst mal fuhren wir Richtung Veere, zum Knooppunt 62 . Anderthalb Kilometer weiter rief Lothar nach den Jungs. »Tobi, Tristan, jetzt links den 34 -Pfeilen nach!« Wir fanden Veere tatsächlich. Ein überzeugendes System, dieses FIKS , und so übersichtlich.
    Veere ist eine traumhafte Stadt. Man sieht in jedem Winkel die Macht und den Reichtum, die hier einmal geherrscht haben. Veere ist in früheren Zeiten das Zentrum des Wollhandels mit England und Schottland gewesen, und auch eine Fischereihochburg. Um das auch nach außen hin zu demonstrieren, sollte die Kirche die größte und schönste von ganz Zeeland werden. So ganz war das nie gelungen. Es wurden immer nur Teile genutzt. Im Lauf der vergangenen Jahrhunderte war Onze Lieve Vrouwekerk Kaserne, Lazarett und Packhaus. In der heutigen Zeit finden im Hauptraum Ausstellungen statt. Als 1961 durch den Veersedam der Zugang zum Meer verwehrt wurde, verschwanden die Fischerboote. Kein Problem für Veere, denn die Fischerboote wurden durch Yachten ersetzt. Yachtbesitzer haben Geld, und das bringen sie nach Veere. Ich glaube, den Bewohnern geht es wieder ziemlich gut.
    Wir saßen auf der Terrasse des Grand Café am Vismarkt in Veere. Die Kinder waren zur Hafenmauer gelaufen. Die alte Kanone vor der Kaimauer übte noch immer Anziehungskraft auf sie aus.
    »Ich kann das nicht,«, sagte Gaby plötzlich.
    Anne legte ihr die Hand auf den Arm. »Was kannst du nicht?«
    »Ich kann nicht so tun, als ob nichts passiert wäre! Wir fahren hier durch die Gegend, als wäre alles in bester Ordnung. Coen ist tot, und er ist nicht nur tot, er ist umgebracht worden. Und der Mörder läuft noch frei herum!«
    »Ja glaubst du denn, dass ich das einfach so vergessen kann?« Anne war fast eingeschnappt.
    Und ich fühlte mich auch missverstanden. »Es erwartet doch auch niemand von dir, dass du so tust, als wäre nichts passiert. Aber was sollen wir machen? Wir können doch nur abwarten und hoffen, dass dieser Inspecteur den Mörder bald findet.«
    »Der?!« Lothar war skeptisch. »Aber auch wenn wir nicht so tun, als ob nichts passiert wäre, müssen wir trotzdem über das Abendessen nachdenken. Ich bin für den Zeerover.«
    Gaby sah ihren Mann an. Hätte er ihren Blick erwidert, so hätte er eine Mischung aus Resignation und Unmut in ihren Augen gesehen.
     
    Von Veere aus radelten wir am Yachthaven Oostwatering vorbei nach Vrouwenpolder. Wir waren diese Strecke schon zehn Mal gefahren, aber

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