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Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Titel: Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Stelter
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hieß Spaghetti alla Nonna, also Spaghetti nach Art einer italienischen Oma. Dass der Autor kein Italiener war, das konnte man bei seinem Nachnamen wohl voraussetzen, ob er eher Opa oder Oma war, wusste ich allerdings nicht. Sein Vorname war schließlich G. !
    »Butter, Olivenöl, Zitronensaft, mittelscharfen Senf, Salz und Pfeffer habe ich hier. Aber wir brauchen wie immer Milch, Butter, Chocomelk light und Gouda, jong belegen . Das wär’s dann aber.«
    »Wenn du mich schon so anschaust«, sagte ich, »dann könntest du mir auch was Schöneres sagen.«
    Sie nickte. »Gut, ein paar Blumen für den Vorzelttisch sollten wir auch noch mitbringen.«
    »Ich liebe dich auch.«
     
     

34
     
     
     
     
    Es ist ein unbeschreiblicher Laden, Inekens Wol Paradijs , ein Laden, der für Anne, Babette, Uschi und Gaby die Basis eines jeden Urlaubs bedeutet. Inekens Garten Eden für Strickfanatiker.
    Ineken ist eine patente Mittfünfzigerin, die nicht nur Wolle verkauft, sie lebt in Strickmustern. Sie stapelt unglaubliche Mengen zusammengedrehter Garnstränge in aberwitzigen Farben und Materialien in einer nur für sie selbst durchschaubaren Ordnung. Und wenn man sie nach einem ganz bestimmten Garn fragt, kann sie jederzeit beweisen, dass in Inekens Wol Paradijs Ordnung herrscht. Sie findet jede Wollart innerhalb von sechseinhalb Sekunden. Dazu behauptet Anne immer wieder, dass man bei Ineken Wollsorten finden kann, die es in ganz Deutschland nicht zu kaufen gibt. Man kann Anne da sicher vertrauen.
     

    Ich saß mit einem doppelten Espresso vor dem »Piccolo Mondo«. Der Einkaufskorb unter dem Tisch beinhaltete bereits allerhand mediterrane Zutaten für die »Spaghetti alla Nonna«. Den Supermarkt hatte ich schon vor einer Viertelstunde verlassen und nun wartete ich auf Anne, die Kinder würden bald aus dem Schwimmbad zurückkehren. Ich wartete lieber hier draußen. Ich reagiere allergisch auf zu viel Wolle. Ein männlicher Camper würde sich in Inekens Stricknadel-Refugium auf dreißig Quadratmetern hoffnungslos verlaufen. Ein männlicher Camper hätte auch keine Chance, Inekens Öffnungszeiten zu begreifen. Sie sind jeden Tag anders. Aber Anne, Babette, Uschi und Gaby sind noch nie vergebens aufgebrochen, und sie sind oft aufgebrochen.
    Ich bestellte noch zwei weitere Espresso.
     
     

35
     
     
     
     
    Gaby, Uschi, Anne und Babette standen schon einige Zeit zwischen Knöpfen, Reißverschlüssen, Aufnähern und Unmengen von Mohair-, Schur- und Baumwolle, als Babette plötzlich alle mit einer völlig fachfremden Bemerkung überraschte.
    »Was zahlen wir eigentlich an Miete für den Platz?«
    Gaby, Uschi und Anne brauchten eine gewisse Zeit, um den Themenwechsel zu verarbeiten. »Ääh, bitte, was?«
    Anne war die schnellste. »Irgendwas über zweitausendeinhundert Euro, glaube ich.«
    »Es sind zweitausendeinhundertvierunddreißig Euro und vierzig Cent, glaube ich nicht, weiß ich!«
    »Also, dein Zahlengedächtnis möchte ich haben. Willst du uns jetzt etwa erzählen, dass wir kein Geld für Wolle ausgeben sollen, weil der Platz so teuer ist?«, fragte Gaby, die gerade mehrere Farbvarianten eines Bouclé-Garns miteinander kombinierte.
    Nun wollte auch Uschi die eigene wirtschaftliche Kompetenz ins rechte Licht rücken. »Es ist ja erst seit diesem Jahr so teuer, wegen dem Schwimmbad.«
    »Wegen des Schwimmbads!«, klugscheißte Gaby. »Da sind über hundertzwanzig Euro draufgekommen.«
    »Da sind hundertsechsundzwanzig Euro vierzig draufgekommen!«, korrigierte Babette.
    Uschi eilte der sich gerade aufplusternden Gaby zu Hilfe. »Babette, du gehst mir mit deiner Pedanterie manchmal ganz schön auf den Sack.«
    Babette schien das nicht zu stören. »Und in all meiner Pedanterie habe ich etwas herausgefunden. Wollt ihr es hören?«
    »Nöö!«, wäre die richtige Antwort gewesen, aber Babette lächelte so wissend, dass die Neugier der anderen einfach gestillt werden musste.
    »Spuck’s aus!«, erklang es wie aus einem Mund.
    »Ich hab es gestern schon unseren Männern erzählt, aber die haben ja kein Gefühl für Gerechtigkeit, die …«
    »Spuck’s aus!«, forderte Uschi noch einmal.
    »Also gut. Wir überweisen an Bram van Buyten, Ganzjahrescamper wie wir, selbst ernannter Bürgermeister des Campingplatzes und Steuerberater von Wim, ganz genau zweitausendeinhundertvierunddreißig Euro und vierzig Cent. Und Bram van Buyten überweist wiederum an den Campingplatz ganz genau zweitausendeinhundertsechzehn Euro und gar keine

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