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Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Titel: Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Stelter
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Cent. Und das bedeutet, er überweist achtzehn Euro vierzig zu wenig. Was sagt ihr nun?«
    Gaby zuckte mit den Schultern. »Tja, wenn ich diese zehn Docken Wolle kaufe, dann zahle ich über sechzig Euro, da gehen mir deine achtzehn Euro zwanzig am ziemlich knackigen Arsch vorbei.«
    »Achtzehn Euro vierzig«, erwiderte Babette. »Aber das ist noch längst nicht alles!«
    »Was denn noch?«, fragte Anne.
    Babette grinste triumphierend. »Wie viele Ganzjahresplätze gibt es auf de Grevelinge ?«
    »Du weißt es, dann sag es auch«, sagte Gaby.
    »Richtig, ich weiß es. Es sind exakt einhundertsechzehn. Und einhundertsechzehn mal achtzehn Euro vierzig sind exakt zweitausendeinhundertvierunddreißig Euro und vierzig Cent, und das ist haargenau die Jahresmiete für einen Stellplatz. Möchte noch irgendjemand behaupten, dass ich hier von Zufällen rede?«
    Anne, Uschi und Gaby standen mit offenem Mund da. »Sorry, Babette, du hast recht. Nee, das ist kein Zufall!«
    »Bram van Buyten bescheißt Wim. Bram van Buyten sitzt jeden Abend in der Kantine und gibt sich die Kante. Bram van Buyten erzählt irgendwann mit besoffenem Kopp an der Theke, wie intelligent er den Wim bescheißt. Erst am nächsten Morgen fällt ihm ein, dass Wim der Bruder von Isabelle ist. Wenn Coen gegenüber Isabelle erwähnt, was er gehört hat, dann weiß Wim, was gespielt wird. Und wenn Wim weiß, was gespielt wird, ist Bram van Buyten seinen Job los. Und zack, hängst du mit dem Kopf in der Scheiße!«
    Uschi ließ vor Schreck ihre Wolle fallen. »Das ist so … so … das ist unmöglich!«
    »Hey«, sagte Babette mit einem überlegenen Lächeln, »Coen ist tot, und ich habe euch soeben ein blitzsauberes Motiv geliefert.«
    Gaby legte elf Docken Bouclé-Garn neben Inekens Kasse: »Meinst du nicht, hier im Raum hat noch eine andere ein blitzsauberes Motiv?«
     
     

36
     
     
     
     
    Der Regen sprühte gegen das Fenster in Piets Büro. Kein gutes Zeichen. Wenn es richtig regnet, dann hatte das nicht viel zu bedeuten. Regen war in Walcheren ein kurzfristiges Wetterphänomen. Der Schauer kam, und dann ging er auch sehr schnell wieder. Nur wenn der Regen sprühte, dann konnte man sich auf ein längeres Schauspiel einrichten. Der Regen sprühte, wenn die Wolke eine Gießkanne war. Da waren zehn Liter Wasser drin, aber sie wurden durch den Gießkannenkopf daran gehindert, auf einmal da herauszufließen.
    Die Regenwolken über Middelburg hatten sich gegen Mittag gezeigt. Sie hatten eine Menge Inhalt und würden noch eine ganze Zeit lang sprühen.
    Piet nahm seine Jacke vom Haken und verließ das Büro. Der wachhabende Polizist sagte noch: »Schijtweer!«
     

    »Nein«, antwortete Piet und ließ den Beamten mit seinen Gedanken allein. Der konnte ja nicht wissen, dass der Inspecteur gerade jetzt diesen Regen brauchte. So wie die Dusche ihn morgens in den Tag brachte, so wie der Fahrtwind auf dem fiets ihm einen klaren Kopf bescherte, so wollte er jetzt die Regentropfen auf den Haaren und im Gesicht spüren. Er ging Achter de Houttuinen längs, patschte über die Brücke zur Langeviele und ging rechts die Straße Beenhowers Singel immer am Binnenhaven entlang. Das flache Boot, das sonst um diese Jahreszeit jede Menge Touristen aufnahm, denen ein alter Seemann Geschichten von Kaufleuten erzählte, die sich nicht scheuten, in Kriegszeiten zu Seeräubern zu mutieren, lag verwaist an der Anlegestelle, und der Regen sprühte. Piet ging die kaaien entlang und dann über das alte Spijkerbrugje. Er hatte heute keinen Blick für die pittoresken Häuser am Kinderdijk, alte Lagerhäuser aus der Zeit der Ostindien-Kompanie . Das letzte Haus am Kinderdijk war Watersportwinkel Hansen . Piet betrat das Geschäft und schaute sich um. Ölzeug, Seekarten, und natürlich die unvermeidlichen blau-weißen Leuchttürme. Links neben dem Tresen mit den Seekarten hingen große Spulen mit unterschiedlichsten Seilen. Er erkannte das Seil sofort, ein weißes Seil mit blauen und roten Fäden, sieben Millimeter stark. Hansen kam hinzu und begrüßte den Polizisten, der bei dem Wetter auch besser eine Segeljacke getragen hätte: » Dag , Inspecteur !«
    »Hij, Mijnheer Hansen. Von diesem Seil brauche ich einen Meter.«
    »Was wollen Sie denn mit einem Meter Seil?«
    »Ich bastele mir einen Bilderrahmen.« Piet war überrascht über seine eigene Antwort. Hansen zuckte mit den Schultern und schnitt ihm einen Meter von der Festmacherleine ab.
    »Was macht das?«
    »Die schenke ich Ihnen.«

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