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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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durfte die Polizei erfahren – andernfalls wäre es mit dem guten Ruf seiner Schwester vorbei.
    Ich sagte, er sei verrückt – er stehe, um Gottes willen, unter Mordverdacht! – er müsse der Polizei gegenüber endlich mit der Wahrheit herausrücken. Aber er blieb stur. Er schulde Doris mehr, als er ihr jemals zurückzahlen könne. Wie auch immer – sagte er – in diesem Land würden schließlich unschuldige Bürger nicht für Verbrechen verurteilt, die sie nicht begangen hatten.
    Ich wollte schon sagen – Wenn Sie das glauben, dann sind Sie naiv –
    Doch plötzlich tauchten Novello & Wield auf.
    Der Sergeant sagte – Planänderung – wir müssen noch mal mit Ihnen reden, Mr. Godley –
    & er half Gordon aus dem Wagen.
    Gleichzeitig öffnete Novello die Beifahrertür. Ich sah sie etwas vom Sitz aufnehmen – & sie wollte es sich in die Tasche stecken.
    Ich beugte mich vor & hielt sie am Handgelenk fest.
    Es war ein Handy – & es war angeschaltet.
    Novello riss sich nicht los – sie lief nur knallrot an & bestätigte damit, was mir bereits durch den Kopf ging.
    Ich war in den Wagen gesetzt worden, um ihn zum Reden zu bringen – & die hässliche Kröte Wield & der beschissene Schlaumeier Pascoe hatten alles mit angehört!
    Was aber noch schlimmer war – Gordon, halb aus dem Wagen, hatte diese kleine Szene mitbekommen – nur – so wie er mich jetzt mit seinen großen braunen Augen ansah – wie ein lieber alter Labrador, dessen Besitzer ihm unerklärlicherweise plötzlich einen fiesen Tritt verpasst hatte – war er zu dem Schluss gekommen, dass ich mit ihnen unter einer Decke steckte!
    – Nein – schrie ich – ich hab davon nichts gewusst! – wirklich nicht! –
    Aber Wield führte ihn bereits fort.
    Novello glitt hinters Steuer & sagte – Gut – ich fahr Sie jetzt nach Hause –
    Ich stieß die Tür auf & stieg aus.
    – Sie können mich mal – sagte ich – Sie alle können mich mal – ich gehe zu Fuß –
    Gut – nicht unbedingt der eleganteste Kommentar – auf dem Rückweg den Hügel hinauf versuchte ich mir bessere auszudenken – aber keiner von ihnen war so gut, um meinen Zorn zu kühlen. Minnie wartete bereits auf mich, als ich im Kyoto eintraf – lechzte nach einem ausführlichen Bericht – aber ich stürmte an dem armen Kind vorbei & ging sofort auf mein Zimmer, um dir zu mailen. O Gott, Cassie – ich wünschte, du wärst hier, damit wir miteinander reden könnten. Es passiert etwas & plötzlich sieht alles ganz anders aus – alles hat eine doppelte Bedeutung – niemandem kann man mehr trauen. Ich würde meine Tasche packen & nach Hause fahren – allerdings weiß ich, dass ich das alles dann in meinem Gepäck mitschleppe. Du hast mal gesagt, eines Tages würde ich richtig Schwierigkeiten bekommen, wenn ich mich immer für die sensationellste Interpretation ganz normaler Ereignisse entscheide. Aber diesmal phantasiere ich mir nichts zusammen.
    Hier ist eine Menge Mist passiert – passiert immer noch – hier in Sandytown – & ich fahre nicht eher, bis ich mitgeholfen habe, alles wieder aufzuräumen!

    Alles Liebe
    Charley xxxxxx

4
    Ich muss auf mich aufpassen.
    Hab mich doch ziemlich kaputt gefühlt, als ich zurückgekommen bin und noch mal mit Mildred geplaudert habe. Darauf hab ich mich für ein kurzes Nickerchen hingelegt, und als ich aufwache, war ich mindestens eine Stunde lang weggedämmert und hätte nichts dagegen gehabt, es noch weiter auszudehnen! Tat richtig gut, einfach nur auf dem Bett zu liegen – wie zu Hause, wenn man einen Tag freihat und es keinen Grund gibt, aufzustehen, bevor die Kneipen aufmachen.
    Aber ich weiß, es ist nicht gut. Es ist sogar ausgesprochen schlecht. Wenn man sich in einem Heim wie daheim fühlt, heißt das, dass man Teil der Einrichtung geworden ist! Die stolzen Worte gegenüber Pascoe, ich sei in erster Linie Polizist, in zweiter Patient, scheinen nur heiße Luft gewesen zu sein. Hab keinen einzigen guten CID -Gedanken in mir. So kann es nicht weitergehen, also hab ich mich aus dem Bett gerollt, den Schädel unter kaltes Wasser gehalten und mich hingesetzt, um die Mails dieses Heywood-Mädels zu lesen.
    Das hat sehr geholfen und mir die Schamesröte ins Gesicht getrieben. Ich meine, da bin ich, der große Detective, der sich kaum aus dem Bett wälzen kann, und dort dieses junge Mädel, ein heller Kopf, scharfe Augen, denen nichts entgeht, neugierig wie Schmidts Katze, immer Zusammenhänge

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