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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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umbringen, aber als sie merkte, was passiert war, rannte sie los und holte Lester. Und die beiden beschließen, dass es das Beste wäre, sie auf den Grill zu stecken!
    Klingt nicht sehr wahrscheinlich. Und würde bedeuten, dass das Erdichten und Umdichten ihrer Geschichten noch komplizierter war, als es den Anschein hat. Nein, wie bei allen guten Lügen denke ich, dass Pets Geschichte wahr ist, zumindest bis zu dem Punkt, als das Unwetter aufzog.
    Also, worum ging es dann bei diesen quiekenden Schweinen, wie Pet gehört haben will? Vielleicht waren die Tierschutz-Spinner Daph doch so sehr auf die Pelle gerückt, dass sie’s mit der Angst bekam. Aber man macht die Leute doch nicht erst mürbe, um sie dann umzubringen, oder?
    Was jetzt also? Pete Meldung erstatten?
    Nein, der hat eine Menge anderer Sorgen. Außerdem will ich nicht den Eindruck erwecken, als würde ich den Zaungast spielen, so wie diese erbärmlichen Alten, die auf Parkbänken rumsitzen und den jungen Dingern beim Tennis zusehen.
    Wobei ich zur Abwechslung nichts gegen die Gesellschaft von so einem jungen Ding hätte. Das Mädel von Stompy Heywood, die hat einen interessanten Blick auf die Dinge. Und weiß sie nett zu formulieren. Hätte ich sie erwischt, als sie noch etwas jünger war, hätte ich eine gute Polizistin aus ihr gemacht. Ich hab gesagt, ich brauchte ein wenig weiblichen Beistand, oder, Mildred? Dabei könnte ich auch gleich einen Blick auf diese Parkers werfen. Denn so wie es aussieht, profitiert doch vor allem einer von Daphs Abgang, nämlich Tom Parker. Jetzt hat er freie Hand, alle seine blödsinnigen Ideen in die Tat umzusetzen!
    Also auf zum Kyoto-Haus. Aber wie dorthin kommen, das ist die Frage. Kein Problem, Pet wird mir schon eine Fahrgelegenheit besorgen. Sie und Lester werden nur allzu froh sein, wenn sie mich eine Weile nicht zu Gesicht bekommen.
    Und wenn ich es zeitlich richtig hinkriege, gibt’s vielleicht sogar was zum Mittagessen.

9
    VON : [email protected]
    AN : [email protected]
    BETREFF : Wer ist hier der Trottel?!
     
    Hallo!
    Ich kann’s einfach nicht lassen! Warum sollte mich das überraschen? Alles begann – mehr oder weniger – damit, das ich den Limonadenkrug fallen ließ, der auf den einzigen & letzten Stein der Mill Meadow fiel, fast so, als hätte ich ihn absichtlich draufgeworfen. Das hätte mir eine Warnung sein müssen. He, Charley – da willst du nicht reingezogen werden – aber reingezogen wurde ich!
    Tut mir leid – ich plappere – keine Sorge – ich wurde nicht verhaftet oder so – obwohl das vielleicht am besten gewesen wäre.
    Zurück auf Anfang – nachdem ich meine letzte Mail an dich abgefeuert hatte, ging es mir sehr viel besser – & ich brauchte einen Kaffee – also ging ich nach unten, wo Mary gerade ein Tablett mit einer Kaffeekanne & einigen Stücken Schokokuchen zusammenstellte, das sie nach oben bringen wollte – falls es mir nicht gutging! Typisch – hat noch Zeit, an andere zu denken – selbst mitten in einer Krise – denn das ist es für sie. Das vergesse ich nämlich gern. Für sie ist es eine Krise – für mich nur große Oper. Ich kann das Theater jederzeit verlassen – nach Hause fahren – in mein altes Leben zurückkehren – & aus dem allen unterhaltsame Anekdoten für meine Freundinnen spinnen.
    Aber Tom & Mary werden auf der Bühne bleiben & mit allem zurechtkommen müssen, was eventuell noch passiert.
    Die Kids spielten irgendwo im Garten & veranstalteten einen Heidenlärm. Minnie hatte ich kurz gesehen, als ich runterkam. Sie ist ziemlich angearscht von mir – erntete einen finsteren Blick für mein freundliches Lächeln & dann verschwand sie auch schon. Auf Marys Vorschlag hin trug ich mein Tablett nach draußen auf die Terrasse – & sie setzte sich zu mir – & ich machte mich über den Kaffee & den Kuchen her – lecker! Eine Weile lang war es ganz einfach, alles zu vergessen, was sich ereignet hatte. Die Sonne schien – das Meer funkelte so blau wie die Riviera auf einem Touristenposter – keine Spur vom vergangenen Sturm – & die Sicht war so gut, dass man möglicherweise wirklich bis nach Holland sehen konnte – falls (um Sid zu zitieren) man das wirklich wollte.
    Dann kam Tom über die Einfahrt.
    Es war schön, ihn zu sehen – klar – aber mit dem ruhigen Zwischenspiel war es damit auch vorbei. Kaum hatte er die Terrasse betreten, als er bereits mit seinem ausführlichen Bericht über die morgendlichen

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