Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)
Ereignisse begann.
Die meiste Zeit – soweit ich ihn verstand – hatte er damit verbracht, allen zu versichern, dass sich mit Lady D.s Ableben an den Entwicklungsplänen nichts geändert habe. Trostspender & Hausierer – das ist Tom. Seine Botschaft an die Kompagnons lautete – Lady D. hätte es gewollt, dass man wie geplant das Festival der Gesundheit abhielt – die Tragödie hinter sich ließ – volle Kraft voraus ins gelobte Land – & Sandytown zu dessen konkurrenzloser Hauptstadt machte – ein würdiges Denkmal der lieben, toten Daphne!
Sonniger Optimismus ist allerdings kein Ersatz für richtige Sonne – & vielleicht lag es an meiner Verärgerung über die abrupte Unterbrechung dieses sonnigen Augenblicks, dass ich Einwand erhob – Aber hängt das nicht alles vom Testament ab? Was, wenn Lady D.s Erbe – oder Erben – kein Interesse haben, ihr Investment weiter fortzuführen? –
– Sie wären verrückt, wenn sie es nicht täten – sagte er – uns steht eine goldene Zukunft bevor – außerdem beinhaltet der Konsortiumsvertrag einige Sicherheitsklauseln – zum Schutz des Verbliebenen, sollte einer der Partner vorzeitig sterben –
Sofort – du siehst, wie mein Verstand auf Zack ist! – ging mir durch den Kopf, dass das für den scharfsichtigen Pascoe natürlich ein Motiv sein könnte – vor allem dann, wenn er herausfindet, wie Tom & Daph über verschiedene Aspekte des Plans gestritten hatten.
Das sagte ich natürlich nicht – aber Mary waren die Sorgen ins Gesicht geschrieben. Wie gesagt – trotz aller Vorbehalte gegen Daph sah sie – vermute ich – das alte Mädel auch als eine Art Gegengewicht zu Toms flatterhaften Vorstellungen. Schnell wurde aber klar, das er doch nicht so naiv-optimistisch war, um sich über das Testament keine Gedanken zu machen. Er sagte, er hätte mit seinem Anwalt gesprochen, der Lady D.s Londoner Anwaltskanzlei kontaktiert hätte – die wiederum sagten ihm, ihr Mr. Beard sei bereits auf dem Weg nach Yorkshire. Einzelheiten zum Testament wurden nicht bekanntgegeben.
– Aber ich zweifle nicht, dass Edward den Großteil erben wird – nach Sir Harrys Tod hatten sie sich doch sehr nahgestanden – sagte Tom.
– & was ist mit der armen Clara? – fragte Mary – verdient sie nicht eine Vergütung für alles, was sie durchmachen musste? –
Was mich zu der Frage veranlasste, wo die arme Clara eigentlich steckte. Man sagte mir, sie habe kurz vor meiner Rückkehr das Haus verlassen.
– Ich glaube, sie wollte nur frische Luft schnappen & allein spazieren gehen – erzählte uns Mary – vielleicht holt sie später noch einige Sachen aus der Hall – das arme Kind war bleich wie eine Wand – aber manche haben von Natur aus eine so blasse Haut –
Es gibt wohl nicht viele, die weniger zu Boshaftigkeit fähig wären als Mary Parker – dennoch hatte ich das Gefühl, alle würden auf meine sonnengeröteten Wangen starren.
Tom fuhr fort, er habe Sergeant Whitby getroffen – der ihm mitteilte, das er Hen Hollis suche – um die Ermittlungen voranzutreiben – doch der sei nicht zu Hause & keiner habe ihn gesehen, seitdem er am Tag zuvor das Hope & Anchor verlassen habe.
Das letzte Mal – ging uns wahrscheinlich allen durch den Kopf – als der Beißer Whitby einen Hollis suchte – war der Gesuchte tot!
Tom hatte auch bei Diana vorbeigeschaut. Sie lasse sich entschuldigen, dass sie heute Morgen nicht ihre Aufwartung machen konnte, um moralisch & medizinisch Beistand zu leisten – aber ihre Freundin Mrs. Griffiths habe ihre Sachen gepackt & wolle abreisen – wovon Di sie abzubringen versuchte – wahrscheinlich will sie vermeiden, das S-town zur neuen Mordkapitale im Königreich ausgerufen wird – dann aber war die Polizei aufgetaucht & hatte Sandy zu einer weiteren Zeugenbefragung mitgenommen! Das hatte natürlich verheerende Auswirkungen auf Dis Gesundheitszustand – wovon sie sich immer noch erholen musste – das arme Ding!
Mary drehte die Augen himmelwärts – & ich vermochte nicht zu sagen, ob es aus Entrüstung über die Hypochondrie oder aus Dankbarkeit geschah, das ihr der Besuch erspart geblieben war.
Ich bemerkte, das sich Minnie erneut wie ein Tarnkappenbomber angeschlichen hatte & wie aus dem Nichts in Lauschnähe aufgetaucht war – die frischen Neuigkeiten, die ihr Dad brachte, wollte sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Als ich sie entdeckte, packte mich das schlechte
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