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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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bekommt. Versenden & löschen! Mach es genauso, okay? Den Scheißkerlen werd ich’s zeigen!

    Alles Liebe
    Charley xxx

Vierter Band
    Mein Gefühl sagt mir unmissverständlich, dass in meinem gegenwärtigen Zustand die Seeluft höchstwahrscheinlich mein Tod wäre.

1
    P eter!
Salvere iubeo! Willkommen! Bienvenu!
Egal, in welcher Sprache, es freut mich, Sie zu sehen!«
    Franny Roote saß in seinem Rollstuhl auf der Schwelle zu seinem Cottage, so dass sie sich, als Pascoe die Beine aus dem Wagen schwang, kurz auf gleicher Augenhöhe und von Angesicht zu Angesicht befanden.
    Aus einem anderen Mund hätte eine solche Begrüßung unangemessen überschwenglich, vielleicht sogar gekünstelt geklungen.
    Doch das freudestrahlende Antlitz des jungen Mannes konnte doch nur aufrichtig sein.
    Oder?
    »Schön, Sie zu sehen, Fran«, sagte Pascoe.
    Er meinte es auch so, allerdings unter gewissen Vorbehalten.
    Er war, als die Verbindung zu Roote abriss, aufrichtig besorgt gewesen, ebenso aufrichtig war seine Erleichterung, als er erfuhr, dass Roote noch am Leben war und es ihm den Umständen entsprechend gutging. Beim Anblick der schmalen Gestalt im Rollstuhl aber fuhr ihm ein Stich durchs Herz, wieder musste er daran denken, wie es dazu gekommen war. Und dann waren da natürlich noch die Umstände, die zu ihrem jetzigen Treffen geführt hatten.
    Er hatte Wields Bericht sowie Rootes Zeugenaussage gelesen und dankbar festgestellt, dass Roote allem Anschein nach wirklich nur nebensächlicher Zeuge in dem Fall war.
    Jetzt aber, als Roote leibhaftig vor ihm saß, musste er aus irgendeinem Grund an die berühmte Antwort des großen Bill Shankly auf die Frage denken, ob ein Spieler, der nicht ins Spiel eingriff, als abseits gewertet werden konnte.
    Wenn ein Spieler nicht ins Spiel eingreift, dann sollte er das gefälligst tun!
    Wenn es um Verbrechen ging – und immer schien es um Verbrechen zu gehen, wenn Pascoe auf Franny traf –, dann war nur schwer vorstellbar, dass er nicht ins Spiel eingegriffen hatte.
    Er stieg aus, sie schüttelten sich die Hände, jeder bekräftigte mit der freien Hand die Begrüßung, und beide schienen nur ungern den Kontakt wieder abreißen lassen zu wollen.
    Schließlich sagte Roote: »Ich dachte mir, wir setzen uns nach draußen und genießen die Wärme, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Ein grober Tisch und eine Bank waren an der Cottagemauer aufgestellt. Auf dem Tisch standen eine Kaffeekanne, zwei Tassen und ein Teller mit Kuchen.
    Er hatte ihn erwartet, ging Pascoe durch den Kopf. Interessant.
    »Maisies Madeira, nehme ich an«, sagte er.
    »Ich bin beeindruckt. Sergeant Wield, natürlich! Wenn ich ihn recht einschätze, wurde selbst die kleinste Einzelheit meines einfachen Lebens erfasst und gemeldet.«
    »So ist Wieldy«, stimmte Pascoe zu. »Kaum etwas fällt ihm mehr auf als das, was anderen kaum mehr auffällt.«
    »Ich sehe, Sie lieben noch immer Paradoxa«, sagte Roote.
    »Im Abstrakten. In der Wirklichkeit können sie Probleme bereiten. So zum Beispiel der paradoxe Umstand, dass Sie, nachdem Sie entgegen aller Wahrscheinlichkeit so große Fortschritte gemacht und gewusst haben, wie groß mein Interesse daran war, plötzlich wie vom Erdboden verschluckt waren. Und dass Sie, der Gipfel von allem, sich nur eine kurze Autofahrt von meinem Wohnort entfernt niedergelassen haben, ohne den Kontakt zu mir zu suchen.«
    Roote schenkte den Kaffee ein und schnitt den Kuchen.
    Dann sagte er: »Vielleicht wollte ich eines Tages auf meinen eigenen Beinen in Ihr Büro marschieren und sagen: ›Hallo! Hier bin ich! So gut wie neu!‹ Und Sie damit von Ihren Schuldgefühlen befreien.«
    »Schuldgefühlen? Sie meinen, ich habe Schuldgefühle?«
    »Entschuldigung. Der falsche Ausdruck. Verantwortungsgefühl? So in der Art. Was immer Sie empfinden, wenn Sie meiner ansichtig werden. Das wollte ich Ihnen nehmen. Und nachdem ich dieses Szenario im Kopf hatte, wollte ich es darunter nicht machen. Es tut mir leid. Es war dumm. Egoistisch sogar.«
    »Kommt mir gar nicht so unegoistisch vor«, sagte Pascoe. »Selbst Mr. Dalziel war beeindruckt.«
    »Der liebe Andy! Welch eine Freude, ihn wiedergetroffen zu haben. Ich wollte meinen Augen nicht trauen, als ich an jenem Tag ins Pub rollerte. Wissen Sie, ich freute mich so sehr, sein Gesicht zu sehen, dass ich im ersten Augenblick gar nicht wahrnahm, dass er nur Morgenmantel und Pantoffeln – Pardon – einen Pantoffel trug!«
    »Wird ihn schmeicheln, das zu hören«,

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