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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Anblick, den Kotelett-Liebhaber zu sehen wünschten. Einige Bilder zeigten tote Ferkel, die im Dreck lagen.
    »Haben Sie die aufgenommen?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Sind Sie deswegen nach Sandytown gekommen – damit Sie einen Anschlag auf die Schweinefarm verüben konnten?«
    »Es gab einen Anschlag?«
    »Jemand hat das Schild über dem Haupteingang übersprüht, soweit ich weiß. In der Nacht Ihrer Ankunft, denke ich.«
    »Sehen Sie! Wir sind nicht allein.«
    »Sie streiten also ab, dass das Sie und Ihre
Nichten
waren.«
    »Natürlich. Wir wollen legal gegen diese Leute vorgehen. Warum sollten wir durch strafbare Sachbeschädigung die Justiz gegen uns aufbringen?«
    »Vielleicht, weil die Mühlen der Justiz langsam und unsauber mahlen und Sie direkte Aktionen verlockend finden?«
    »Geht es Ihnen so in Ihrem Job, Sergeant?«
    »Nein«, erwiderte Wield. »Ich mag es langsam und unsauber. Dennis? Haben Sie irgendwelche Fragen an Mrs. Griffiths?«
    Seymour, der wusste, dass das Aufnahmegerät abgeschaltet und die Befragung offiziell nicht wieder aufgenommen worden war, nahm dies als Einladung, die Sache abzubrechen. Er schloss das Notizbuch, das er sich angesehen hatte, und legte es auf den Tisch.
    »Nein, Sarge«, sagte er.
    »Gut. Danke für Ihre Hilfe, Mrs. Griffiths.«
    »Ich kann gehen?«
    »Natürlich. Sollen wir Ihnen helfen, den Koffer zu packen?«
    »Nein. Männer können die Sachen ganz gut zerlegen, aber sie wieder zusammenzusetzen sollte man am besten Frauen überlassen.«
    »Da haben Sie wohl recht. Jedem das Seine, was?«
    »In der Tat. Weshalb es mir seltsam vorkommt, dass Sie während unseres kleinen Plausches kein einziges Mal auf den Mord an Lady Denham zu sprechen gekommen sind.«
    Zum ersten Mal lief ein unscheinbares Flackern über Wields Gesicht, das enge Freunde und Bekannte als Lächeln identifiziert haben könnten.
    »Nein«, sagte er. »Aber wirklich seltsam finde ich, dass Sie das auch nicht getan haben. Geben Sie DC Seymour Bescheid, wenn Sie gepackt haben, er wird Sie dann zur Seaview Terrace fahren.«
    Nachdem die Tür hinter ihnen geschlossen war, sagte er zu Seymour: »Also, was denken Sie, Dennis?«
    Die Antwort des DC s war wie immer prompt und direkt.
    »Höchstwahrscheinlich verantwortlich für das Besprühen des Schweinefarm-Schilds. Wahrscheinlich hat sie den Wagen gefahren, die jungen Mädels mussten klettern. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie die Briefe an Lady Denham geschrieben hat. Mir ist aufgefallen, dass Sie die nicht erwähnt haben, Sarge.«
    »Nein, hab ich nicht. Sie war auf alles vorbereitet, wahrscheinlich wäre sie auch darauf vorbereitet gewesen. Also war es das Beste, ihre Erwartungen zu enttäuschen. Können Sie, außer mit Ihrem Gefühl, auch begründen, warum sie die Briefe geschrieben haben soll?«
    »Die Rechtschreibung. Das Notizbuch, das ich mir angesehen habe, nichts Wichtiges, nur hingekritzelte Notizen, Erinnerungen, solche Sachen, aber mir ist aufgefallen, dass sie zweimal nach einem Komma
dass
mit nur einem
s
geschrieben hat.«
    »Kommt drauf an, um welches
das
es sich handelt, Dennis«, sagte Wield nachsichtig.
    »Ach ja?«, antwortete Seymour unbeeindruckt. »Aber
hat gesagt, dass,
da schreibt man das
dass
mit zwei
s,
oder?«
    »Richtig. Sie hat also die Drohbriefe geschrieben, und wir haben sie hier am Tatort. Warum sehen Sie in ihr keine Verdächtige für den Grillmord?«
    »Schätze sie einfach nicht als Mörderin ein, das ist alles«, sagte Seymour.
    Er war wohl der Einzige unter den DC s, der eine solche durch nichts gestützte Beurteilung abgab. Im Vergleich zu Novello und Bowler wirkte er manchmal naiv, aber man bekam von ihm immer eine klare, simple Meinung ohne Hintergedanken.
    »Es gibt viele Fälle, bei denen Tierrechtsextremisten nicht vor Mord oder Verstümmelung zurückschrecken«, sagte Wield. »Und ich habe das Gefühl, sie nimmt den Verlust ihres Auges nicht so gleichmütig hin, wie sie einem weismachen will.«
    »Gut, sie hätte vielleicht einen Stein auf die alte Lady geworfen, vielleicht sogar das Geländer am Kliff angebrochen, um ihr Angst einzujagen. Aber sie erwürgen … so was machen Frauen nicht, oder?«
    Wield überlegte, ob das nun sexistisch war oder nicht. Wie auch immer, er stimmte vermutlich zu. Könnte sogar sein, dass die Sache mit dem Zaun und dem Stein reiner Zufall gewesen war. Die Manipulation der Bremsen an ihrem Wagen wäre ein ernsthafter Versuch gewesen, ihr Schaden zuzufügen, doch die

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