Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)
ablehnend mir der göttliche Gordon bei unser ersten Zusammenkunft gegenüberstand, verspreche ich mir nicht allzu viel von der Begegnung – aber natürlich sagte ich, das hoffe ich auch.
Noch etwas anderes sagte er mir – brachte es für seine Verhältnisse ziemlich verlegen rüber –
– Bezüglich des Treffens im Avalon – Charlotte – sagte er – wie er mich meistens – nein, immer nennt – wegen der Alternativtherapeuten erschien es uns – das heißt Lester Feldenhammer & mir – unnötig, Lady Denham einzuladen – sollten Sie ihr also zufällig begegnen – wäre es diplomatisch, nichts davon zu erwähnen! –
Ein Spiel mit dem Feuer, Tom – dachte ich mir. Aber ich war eher geschmeichelt, Teil eines Sandytown-Komplotts zu sein – also sagte ich nur – Keine Sorge! – & belohnt wurde ich dafür mit einem breiten jungenhaften Lächeln.
Die Kinder waren irgendwo allein unterwegs – ich musste also zu meiner Erleichterung nicht anbieten, sie mitzunehmen. Der Sprung in den Pool hat meinen Appetit auf richtiges Schwimmen geweckt – nicht irgendwo im Seichten herumzupaddeln & ein Auge auf die jungen Parkers zu haben.
Also machte ich mich auf den Weg – eingemümmelt in eine Decke – Handtuch über der Schulter.
Nur ein viertelstündiger Spaziergang zum Dorf runter – vielleicht ein bisschen länger, wenn man wieder den Hügel hochmuss – aber, dachte ich mir – groß ist das Elend – du erinnerst dich?
Traf einige Leute, die mich grüßten – wahrscheinlich mehr als in Willingden – als Tom Parkers Gast klettert man in der gesellschaftlichen Rangordnung weit nach oben!
Der Strand war ziemlich voll. Schulferien – viele Familien – ein Eisverkäufer – ein Burger-Laden – Liegestühle – all das Zeug, womit man den Leuten das Geld aus der Tasche zieht. Auch das Hope & Anchor machte wahrscheinlich ein gutes Geschäft. Alles in allem scheint Sandytown zu boomen. Gute Nachrichten für das Konsortium – Tom ist zufrieden, weil der Wohlstand verteilt wird – Lady D., weil sie sieht, dass sich ihre Investition auszahlt.
Mary hat – auf ihre indirekte Art – ziemlich klar zum Ausdruck gebracht, dass gesellschaftliche Verantwortung in Lady D.s Weltsicht keinen großen Stellenwert einnimmt. Was zählt, ist der Profit. Mit dem Geld ihrer Familie – plus dem Hollis-Vermögen – könnte sie den Rest ihrer Tage in Saus & Braus leben. Aber das viele, das sie haben, reicht den Reichen eben nicht. Sie will noch mehr!
Sorry – das langweilt!
Allmählich kannst du aufwachen. Ich nähere mich dem Strand – & dem Sexmonster.
Wie gesagt – der Strand war überfüllt – also schlenderte ich zum äußersten Ende der Bucht – gekennzeichnet durch einen Felsvorsprung, der sich am Fuß des Nordkliffs ins Meer hinaus erstreckt. Bei Ebbe könnte man wahrscheinlich darum herumgehen – jetzt aber – bei Flut – auch wenn sie schon wieder ablief – bildet er eine Barriere – untermauert noch durch ein Schild auf einem in den Fels geschlagenen Eisenpfosten, das die Warnung aussprach – KEIN ÖFFENTLICHER ZUTRITT – PRIVATSTRAND .
Genau das, was auch der RS errichtet hätte! Daher zögerte ich keinen Augenblick, die Felsen hinaufzuklettern.
Oben auf dem Felsvorsprung bot sich ein Blick auf eine weitere Bucht – sie war sehr viel kleiner als die von Sandytown – aber auch sehr viel leerer. Tatsächlich hielten sich hier nur vier Personen auf – es überraschte mich nicht sonderlich, Lady Denham zu sehen – daneben Teddy & seine Schwester & Clara Brereton.
Die Jüngeren trugen Badebekleidung – Clara einen gepunkteten Bikini, der ihre Brüste & ihren Hintern vorteilhaft betonte – schlank mag sie sein – aber selbst Böswillige können nicht sagen, dass an ihr nichts dran wäre. Wunderbare blasse Haut – weiß nicht, welchen Sunblocker sie benutzt, aber er ist jeden Penny wert, wenn er diesen herrlichen Perlenglanz bewahrt – wahrscheinlich badet sie jeden Morgen in Eselsmilch. Das war’s dann mit meinem Mitleid für sie – selbst wenn sie Lady D.s Dienstmagd sein sollte!
Esther trug einen schwarzen Einteiler, der deutlich machte, dass auch sie keine Spinatwachtel war – aber während Clara – Eselsmilch hin oder her – ganz natürlich & einfach bezaubernd wirkte – haftete Esthers Charme etwas Künstliches, Käufliches an.
Kratz, kratz!
Bedenke – ich musste zweimal hinsehen – denn sie saß Lady D.
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