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Der Tod im Eis

Der Tod im Eis

Titel: Der Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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während er antwortete. Die Faszination schien ihm ein paar der Jahre, die auf ihm lasteten, zu nehmen, seine Züge schienen sich ein klein wenig zu glätten.
    »Holt sie herbei«, befahl der Vampir. »Sie sollen die Diener der neuen Götter werden.«
    »Es wird ihnen eine Ehre sein«, hauchte Maniilaq. Dann sah er zu Benji hin. »Geh, Junge, hole die Alten des Dorfes. Sag ihnen, daß die Zeit von neuem beginnt.«
    Der Junge stand auf und wollte hinausgehen, um zu tun, wie ihm geheißen ward. Doch der Vampir hielt ihn an der Hand zurück und zwang ihn zu sich herab. Er umfaßte Benjis Nacken und zog ihn nä-her. Dann öffnete er das Maul und senkte seine Zähne in die Schlagader des Jungen, um daraus zu trinken, viel mehr aber noch, um etwas hineinzupflanzen.
    Als er von ihm abließ, hatte sich der Ausdruck in Benjis Gesicht abermals verändert.
    Das Lächeln war noch da, aber es sah aus wie aufgemalt. Und der Glanz in seinen Augen war trübe geworden.
    »Nun geh«, sagte der Vampir.
    »Ja, Herr«, erwiderte der Junge und verschwand.
    »Was war das?« wollte Maniilaq wissen.
    Der Vampir lächelte grausam. »Sicher ist sicher.«
    *
    Verwesungsgestank schlug über Landru zusammen wie eine Woge, als die Dienerkreaturen näherrückten. Sie taten es steif und ungelenk, dennoch verrieten ihre Bewegungen eine Kraft, über die sie als Menschen gewiß nicht verfügt hatten.
    Aber es war nicht die Gefahr, die für ihn in dieser kollektiven Bewegung lag, die Landru entsetzte. Sondern die Tatsache, daß sich auch die Diener dieser neuen Rasse um so vieles von denen der Alten unterschieden.
    Er sah sich tumben Kreaturen gegenüber, die den Funken Leben, der ihnen geschenkt worden war, nicht wert waren. Sie waren zu nichts nutze. Mit Hilfe solcher Gestalten war die Stellung der Alten Rasse nicht zu festigen. Es war undenkbar, sie an verantwortlichen Positionen im Machtgefüge der Welt einzusetzen.
    Die Diener des Homunkulus waren - Zombies. Nichts weiter.
    Ihn zu töten hatte ihr Herr ihnen befohlen.
    Und sie gehorchten. Oder wollten es zumindest.
    Landru trat ein paar Schritte zur Seite; nicht um zu flüchten, sondern um mehr Raum zu haben. Dann erwartete er die Angreifer in kalter Gelassenheit, während der Retorten-Vampir selbst unverändert stehenblieb und beobachtete. Er hatte offensichtlich keine Ahnung, gegen wen er seine Kreaturen da vorschickte.
    Als sie zum Angriff übergingen, wurden ihre Bewegungen ein kleines bißchen geschmeidiger.
    Der erste warf sich vor, direkt auf Landru zu. Der Vampir fing den Gegner im Sprung ab und drehte ihm mit einer routinierten Bewegung das Gesicht auf den Rücken. Das Geräusch seines brechenden Genicks schien seinen Artgenossen als Startschuß zu gelten. Denn nun versuchten sie es gemeinsam.
    Wie ein Mann stürzten sie sich auf den Vampir.
    Und obwohl jeder einzelne kaum eine Chance gegen Landru gehabt hätte, schafften sie es gemeinsam, ihn niederzuringen. Es hatte nichts mit Kraft oder Geschicklichkeit zu tun, doch Landru besaß nur zwei Hände, um sich vieler zu erwehren, die an ihm zogen und zerrten. Ein Knäuel von Leibern begrub ihn regelrecht, und aus dem Gewirr von Leibern tasteten kalte Klauen nach seinem Gesicht und schafften es schließlich, sich um seinen Kopf zu legen - - und ihn zu drehen!
    Mit einem Ruck fühlte Landru seinen Kopf herumgerissen, und ein Schmerz, den er noch nicht spüren konnte, raste von seinem Nacken das Rückgrat hinab.
    Doch dieser imaginäre Schmerz war es, der auslöste, was Landru in der nächsten Sekunde willentlich getan hätte.
    Der Berg von Leibern schien zu explodieren!
    Und daraus erhob sich ein brüllendes Wesen, das nur noch entfernte Ähnlichkeit mit Landru hatte.
    Das Gesicht war vor Wut zur Fratze entstellt. Bis dahin im Zaum gehaltene Kräfte durchliefen zuckend jeden Muskel seines Körpers und formten ihn fast neu, bis er eher der eines Monstrums als der eines Menschen war.
    Arme wirbelten, Klauen blitzten auf, fuhren in untote Körper, zer-rissen sie. Doch es spritzte kein Blut mehr aus den Leibern der Zom-bies.
    Landru beschränkte sich nicht darauf, ihnen die Hälse zu brechen, denn er wollte sie nicht einfach nur erlösen.
    Er wollte ein Exempel statuieren.
    Um zu zeigen, welcher Rasse diese Welt gehörte.
    Seine messerscharfen Krallen hatten eine fürchterliche Wirkung. Er hörte nicht auf, die Körper zu verwüsten, selbst als sie längst vollends tot zu seinen Füßen lagen.
    Das schwarze Blut toste in seinen Adern; sein Atem

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