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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Eve. Sie haben dir nur dann alles genommen, was du bist, wenn du dir alles nehmen lässt. Sie haben dir nur die Symbole abgenommen. Wenn du diese Symbole brauchst«, erklärte er und trat auf sie zu, »dann reiß dich zusammen, hör endlich auf zu jammern, und hol sie dir zurück.«
    Sie wich vor ihm zurück. »Danke für die Unterstützung«, entgegnete sie eisig, kehrte ihm den Rücken zu und verließ steifbeinig den Raum.
    Zornig stürmte sie durch das Haus hinunter in den Fitnessraum, legte ihren Morgenmantel ab, stieg in einen Einteiler, aktivierte den Kampfdroiden und schlug ihn regelrecht zu Brei.
    Oben trank Roarke einen weiteren Schluck seines Brandys und verfolgte grinsend auf dem Bildschirm, was seine Gattin trieb. Sicher hatte der Droide sein Gesicht. »Los, Schätzchen«, murmelte er. »Mach mich fertig.« Als sie dem Droiden das Knie zwischen die Beine rammte, zuckte er schmerzlich zusammen, räumte jedoch ein: »Ich schätze, dass es so kommen musste«, und machte sich eine gedankliche Notiz, einen neuen Kampfdroiden zu bestellen. Um das Exemplar im Fitnessraum war es inzwischen endgültig geschehen.
    Dies war sicher ein Fortschritt, dachte er zufrieden, nachdem sie den Droiden auf der Matte hatte liegen lassen, den schweißgetränkten Einteiler achtlos in die Ecke warf, in das angrenzende Schwimmbad stürmte und dort mit gleichmäßigen Zügen kraftvoll ihre Bahnen zog.
    Roarke hatte dreißig Wenden mitverfolgen können, bis das Gesicht seines Butlers auf dem Monitor erschien.
    »Tut mir Leid, dass ich Sie störe, aber ein gewisser Detective Baxter steht draußen vor dem Tor. Er möchte mit Lieutenant Dallas sprechen.«
    »Sagen Sie ihm, dass sie nicht zu sprechen ist. Oder nein«, nahm Roarke die Anweisung spontan zurück. Es langweilte ihn, tatenlos herumsitzen und abwarten zu müssen, dass etwas geschah. »Lassen Sie ihn herein, Summerset. Ich werde ihn empfangen und ein paar Worte mit ihm wechseln. Schicken Sie ihn in mein Büro.«
    »Mit Vergnügen, Sir.«
    Baxter gab sich die größte Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie beeindruckt er von Roarkes Behausung war. Er hatte nicht nur schlechte Laune, sondern war, nachdem er am Tor mit einer Horde Journalisten hatte fertig werden müssen, bis aufs Blut gereizt. Himmel, sie hatten sich tatsächlich an die Griffe seines offiziellen Einsatzfahrzeuges gehängt. Wo blieben heutzutage der Respekt und die gesunde Portion Angst vor der Polizei?
    Und jetzt führte ihn ein steifbeiniger Butler durch einen regelrechten Palast. Er fühlte sich in die Kulisse aus einem alten Video versetzt. Eines seiner liebsten Hobbys war gewesen, Eve mit dem unbegrenzten Reichtum aufzuziehen, der durch die Hochzeit mit Roarke über sie hereingebrochen war. Nun hatte er all dieses neue Material und brächte es nicht über sich, es jemals zu verwenden.
    Beim Betreten von Roarkes Arbeitszimmer war es endgültig um ihn geschehen. Allein die Geräte hätten schon genügt, um ihm die Augen aus dem Kopf quellen zu lassen. Der Raum mit den riesengroßen, angenehm getönten Fenstern und dem kilometerbreiten, mit hell glänzenden Fliesen ausgelegten Boden, gab ihm das Gefühl, in seinem Anzug von der Stange und seinen ausgelatschten Schuhen hoffnungslos schäbig und deplatziert zu sein.
    Aber das geschah ihm sicher recht. Schließlich fühlte er sich schon des Auftrags wegen schäbig, mit dem er hier war.
    »Detective.« Um seine Macht zu demonstrieren, blieb Roarke hinter seinem Schreibtisch sitzen. »Darf ich bitte Ihren Ausweis sehen?«
    Sie waren sich bereits des Öfteren begegnet, doch Baxter nickte wortlos und wies sich ordnungsgemäß aus. Er konnte es dem Typen nicht verdenken, dass er unter diesen Umständen nicht allzu freundlich zu ihm war. »Ich muss Dallas wegen der Mordsache Bowers verhören.«
    »Ich glaube, Ihnen wurde bereits gestern mitgeteilt, dass meine Frau zurzeit für niemanden zu sprechen ist.«
    »Ja, ich habe die Nachricht erhalten. Hören Sie, es ist nun einmal nicht zu ändern. Ich mache nur meinen Job.«
    »Ja, Sie machen nur Ihren Job.« Mit drohend blitzenden Augen stand Roarke auf und schlenderte langsam wie ein Wolf, der sich seiner Beute nähert, auf den armen Baxter zu. »Eve hingegen nicht, weil die Polizei nichts wichtiger zu nehmen scheint, als sich gegen ihre eigenen Mitglieder zu wenden. Wie zum Teufel können Sie mit diesem Ausweis in den Händen vor mir stehen? Wie, zum Teufel, können Sie es wagen, in ihr Haus zu kommen, um sie zu

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