Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
wird durch einen Vergleich der Stimme auf ihrem Anrufbeantworter mit meinem Stimmabdruck zweifellos entkräftet werden. Und auch ihre dritte Beschwerde über mich hat jeder Grundlage entbehrt. Sie war für mich ein leichtes Ärgernis, mehr nicht.«
    Sie wünschte sich, sie könnte kurz an einem Glas mit kaltem Wasser nippen, wollte sich aber nicht extra unterbrechen. »Als sie ermordet wurde, war ich auf dem Weg von der Wache hierher nach Hause. Es wäre mir also schwer möglich gewesen, innerhalb des offiziell ermittelten Zeitraums zwischen achtzehn Uhr dreißig und neunzehn Uhr Bowers auf ihrem Weg nach Hause abzupassen und auf die Weise zu töten, auf die sie getötet worden ist. Sie können überprüfen, wann ich das Revier verlassen habe, und wenn nötig, werde ich mich, um Ihnen bei den Ermittlungen und beim Abschluss des Falles zu helfen, einem Test mit dem Lügendetektor und einer psychologischen Begutachtung unterziehen.«
    Baxter sah Eve an und nickte. »Sie machen mir die Arbeit wirklich leichter.«
    »Ich will mein Leben wiederhaben.« Mein Leben ist mein Job. Doch das sagte sie nicht laut. »Und ich werde alles tun, was nötig ist, um es zu bekommen.«
    »Bleibt noch das mögliche Motiv. Äh…« Ängstlich blickte er auf Roarke. Er konnte nicht behaupten, dass ihm der kalte Blick der leuchtend blauen Augen Behagen bereitete. »Bowers hat in ihren Tagebüchern gewisse Anschuldigungen gegen Sie und bestimmte andere Mitglieder der Polizei erhoben. Sie behauptet, äh… Sie hätten sich durch Sex berufliche Vorteile erkauft.«
    »Können Sie sich das vorstellen, Baxter?«, fragte sie ihn – auch wenn es äußerst schwierig für sie war – trocken, ja beinahe amüsiert. »Immerhin habe ich Ihre Angebote in der Richtung über all die Jahre tapfer ausgeschlagen.«
    Verlegene Röte stieg ihm ins Gesicht. »Also bitte, Dallas.« Als Roarke die Hände in die Hosentaschen steckte und auf den Fersen wippte, räusperte er sich. »Sie wissen, dass das immer nur Unsinn war.«
    »Ja, das weiß ich.« Manchmal war er eine echte Nervensäge, dachte sie ohne jede Bosheit, aber er war ein guter Polizist und ein grundanständiger Mann. »Und Bowers’ Behauptungen sind ebenfalls nur Unsinn. Ich habe mir niemals durch sexuelle Leistungen irgendeine Sonderbehandlung während meiner Ausbildung oder in meinem Job erkauft. Ich habe mir meinen Dienstausweis verdient, und habe ihn, solange ich ihn trug… geehrt.«
    »Sie werden ihn zurückbekommen.«
    »Wir beide wissen, dass es dafür keine Garantie gibt.« Wieder wallte ein Gefühl des Elends in ihr auf. »Aber meine Chancen stehen besser, wenn Sie rausbekommen, von wem und warum Bowers getötet worden ist. Deshalb bin ich bereit, mit Ihnen zu kooperieren.«
    »Okay. Sie sagen, Sie hätten sich nicht mehr daran erinnert, dass Bowers eine Zeit lang mit Ihnen auf der Polizeischule gewesen war. Sie hingegen zählt in ihren Tagebüchern seit beinahe zwölf Jahren regelmäßig irgendwelche Begebenheiten, die meistens Sie betreffen, auf. Logischerweise muss es also irgendeinen Kontakt zwischen Ihnen gegeben haben.«
    »Keinen, von dem ich etwas wüsste. Ich kann es weder logisch noch auf eine andere Art erklären, weshalb sie sich offenbar derart auf mich eingeschossen hat.«
    »Sie hat behauptet, Sie hätten Berichte und Beweismittel gefälscht sowie Zeugen misshandelt, um Fälle abzuschließen und dadurch zu glänzen.«
    »Diese Vorwürfe sind völlig haltlos. Ich verlange Beweise.« Der in ihr aufsteigende Zorn trieb ihr eine gesunde Farbe ins Gesicht, und sie blitzte Baxter kampflustig an. »Sie hätte, verdammt noch mal, alles in ihre Tagebücher schreiben können – dass sie in Connecticut Golden Retriever züchtet oder dass sie eine heiße Affäre mit Roarke und sechs Kinder von ihm hat. Also, wo sind die Beweise, Baxter?« Das Gefühl der Gekränktheit war stärker als ihr Elend, und so beugte sie sich vor. »Ich kann nichts anderes tun als leugnen, leugnen, leugnen. Ich kann sie nicht mal mehr zur Rede stellen, weil sie inzwischen ermordet worden ist. Und ihr könnt sie weder offiziell verhören noch für ihr Verhalten rügen noch sie anders sanktionieren. Hat sich schon irgendwer gefragt, weshalb sie wohl ermordet und ich dadurch aus dem Verkehr gezogen wurde, während ich gerade dabei war, in einigen Todesfällen zu ermitteln, in denen ein paar hochrangige Stellen keine Ermittlungen wünschen?«
    Er öffnete den Mund, meinte jedoch lediglich: »Darüber kann ich nicht

Weitere Kostenlose Bücher