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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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tätschelte er zärtlich ihren Hintern und fragte: »Lieutenant, möchtest du vielleicht noch eine Tasse Kaffee?«
    »Am besten einen ganzen Eimer.« Sie grinste schräg. »Computer, ich brauche Ausdrucke sämtlicher Fotos von den Tatorten, sämtlicher dazugehöriger Akten und auf dem Bildschirm den Autopsiebericht zu Officer Ellen Bowers.«
    Suche…
    »Endlich«, knurrte Eve, »sind wir wieder bei der Arbeit.«
    Innerhalb von einer halben Stunde hatte sie sich durch die Lektüre sämtlicher Berichte auf den neuesten Stand gebracht, Ausdrucke davon in eine Schublade gelegt und ihre Arbeit gerade abgeschlossen, als Feeney zusammen mit Peabody und mit NcNab erschien.
    »Eins muss ich sagen«, begann Feeney, ehe Eve die drei begrüßen konnte. »Wir lassen diese Sache hundertprozentig nicht einfach auf sich beruhen. Ich habe Whitney bereits sowohl offiziell als auch persönlich meine Meinung gesagt.«
    »Feeney – «
    »Halt die Klappe.« Sein für gewöhnlich faltiges Gesicht war vor lauter Ärger straff gespannt, seine Stimme klang beinahe barsch, und als er mit einem ausgestreckten Finger herrisch auf ihren Schreibtischsessel wies, nahm Eve automatisch wieder Platz. »Gottverdammt, ich habe dich ausgebildet. Und ich habe das Recht, das, was ich über meine Schützlinge zu sagen habe, laut und deutlich zu verkünden. Wenn du dir kampflos von ihnen in den Hintern treten lässt, kriegst du dafür von mir einen noch viel schmerzhafteren Tritt verpasst. Keine Frage, sie haben dir übel mitgespielt. Aber inzwischen ist die Zeit reif, um darum zu kämpfen, dass du deinen Dienstausweis zurückbekommst. Falls du also noch keine offizielle Beschwerde gegen deine Suspendierung eingereicht haben solltest, will ich, verflucht noch einmal, von dir wissen, warum das noch nicht passiert ist.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich habe bisher echt noch nicht daran gedacht.«
    »Was? Ist dein Hirn eventuell im Urlaub?« Er pikste Roarke mit seinem Zeigefinger in die Brust. »Was, zum Teufel, ist mit Ihnen, mit all Ihren tollen Anwälten und all Ihrer Kohle? Haben Sie ebenfalls inzwischen eine völlige Matschbirne bekommen?«
    »Die Beschwerde wartet nur noch darauf, dass sie sie, nun da sie endlich nicht mehr…«, er bedachte Eve mit einem Lächeln, »… jammert, unterschreibt.«
    »Ach, leckt mich doch am Arsch«, erklärte Eve den beiden Männern.
    »Ich hab gesagt, dass du die Klappe halten sollst«, erinnerte Feeney sie und sagte zu Roarke: »Sorgen Sie dafür, dass sie diese Papiere noch heute unterzeichnet. Manche Mühlen mahlen nämlich nur sehr langsam. Ich füge der Beschwerde noch eine schriftliche Erklärung als ihr ehemaliger Ausbilder und Partner bei. Und Nadine macht ihnen mit ihrem tollen Mehrteiler sicher jede Menge zusätzlichen Dampf.«
    »Mit was für einem Mehrteiler?«, fragte Eve und erntete dafür ein Stirnrunzeln ihres alten Freundes.
    »Hattest du zu viel damit zu tun zu jammern, um auch nur einmal in den Fernseher zu gucken? Sie hat Interviews mit Hinterbliebenen von Opfern, deren Täter du geschnappt und überführt hast, zusammengestellt. Wirklich starker Tobak. Eins der stärksten Interviews war das mit Jamie Lingstrom. Er spricht davon, dass sein Großvater dich eine echte Polizistin, eine der Besten genannt hat, und dass du dein Leben aufs Spiel gesetzt hast, um den Bastard zu erwischen, der seine Schwester auf dem Gewissen hat. Der Junge stand gestern Abend bei mir vor der Tür und hat mir schlimme Vorwürfe gemacht, weil ich zugelassen habe, dass man dir den Ausweis abgenommen hat.«
    Sie bekam fast eine Maulsperre vor lauter Staunen. »Du hättest doch gar nichts dagegen unternehmen können.«
    »Versuch mal, das einem Jungen zu erklären, der Polizist werden will und glaubt, das System müsste stets gerecht funktionieren. Vielleicht würdest du ihm ja auch gerne sagen, weshalb du hier in deiner Festung tatenlos auf deinem Hintern sitzt, statt dich mit aller Macht zu wehren.«
    »Himmel, Captain«, murmelte McNab und wäre, als Feeney ihn lediglich mit einem scharfen Seitenblick bedachte, fast verschmort.
    »Ich habe Sie nicht um irgendwelche Kommentare gebeten, Detective.« Sofort wandte er sich wieder an Eve. »Hast du etwa nichts bei mir gelernt?«
    »Alles, was ich weiß, weiß ich von dir.« Sie sprang von ihrem Stuhl. »Normalerweise spielst du den bösen Bullen nicht besonders gut. Anscheinend hast du dir deinen großen Auftritt bis heute aufgespart, denn deine Rede macht verdammten Eindruck.

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