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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Augenwinkel eine Bewegung wahr. Sie zog den Kopf ein, wirbelte herum und der Luftzug des Metallrohrs zerzauste ihr das Haar.
    »Ich habe mich offenbar geirrt«, stellte sie mit gefährlich kalter Stimme fest. »Sie sind keine verdammte Schande, sondern ganz einfach verrückt.«
    Bowers bleckte die Zähne und holte noch einmal mit der Stange aus. Eve machte einen Satz, bekam einen Treffer an der Schulter, sprang, getrieben vom Schmerz und vom Schwung ihrer Bewegung, direkt auf Bowers zu, und gemeinsam gingen sie zu Boden.
    Ihre Finger schlossen sich um das Rohr, rissen daran herum, warfen es abermals zur Seite, sie zückte ihren Stunner und presste ihn mit blitzenden Augen Bowers unters Kinn.
    »Jetzt sind Sie endgültig am Ende.« Keuchend drehte sie Bowers auf den Bauch, zog ihr die Arme hinten auf den Rücken und zerrte Handschellen aus ihrer Tasche. »Du pissgesichtige, hirnlose Hexe, ich nehme dich wegen Angriffs mit einer tödlichen Waffe fest.«
    Noch während sie anfing zu lächeln, fand sie sich abermals im Dunkeln. Sie hockte rittlings auf einer blutigen Masse und starrte auf ihre dick mit Blut und Eingeweiden verschmierten Hände.
    Schock, Entsetzen und gleißend helle Furcht wogten in ihrem Innern auf, als sie rückwärts stolperte und keuchte: »Himmel. Gütiger Himmel, nein. Das bin ich nicht gewesen. Das kann ich unmöglich gewesen sein.«
    Als sie sich die blutigen Hände vors Gesicht warf, schloss Mira unglücklich die Augen. »Das genügt. Progammende«, sagte sie und blickte mit wehem Herzen auf Eves wild zuckenden Leib.
    Als Eve der Helm abgenommen wurde, sahen sie einander durch die Glaswand hindurch an.
    »Diese Testphase ist beendet. Bitte verlassen Sie den Raum durch die markierte Tür. Wir treffen uns dann nebenan.«
    Mit zitternden Knien erhob sie sich von der Bank, atmete tief durch und ging dann hinüber in ein Zimmer, in dem es neben einer weiteren gepolsterten Bank einen Stuhl sowie einen langen Tisch mit einer Reihe verschiedener Instrumente, weitere Geräte und Monitore gab. Die Wände waren weiß.
    Auch Mira kam herein. »Sie haben Anspruch auf eine halbstündige Pause und ich empfehle Ihnen, sie zu nehmen.«
    »Bringen wir es lieber hinter uns.«
    »Setzen Sie sich, Eve.«
    Sie setzte sich auf die Bank und gab sich die größte Mühe, das Scanning zu vergessen und sich für den nächsten Schritt zu wappnen.
    Mira nahm den Stuhl, legte die Hände in den Schoß und meinte: »Ich habe Kinder, die ich liebe«, worauf Eve sie verwundert ansah. »Ich habe Freunde, die mir viel bedeuten, und Bekannte und Kollegen, die ich bewundere und respektiere.« Mira atmete flach aus. »Und alle diese Gefühle habe ich für Sie.« Sie beugte sich vor und drückte eine von Eves Händen.
    »Wenn Sie meine Tochter wären, wenn ich also irgendeine Autorität über Sie hätte, würde ich nicht erlauben, dass Sie sich der Stufe drei des Testverfahrens unterziehen. Und ich bitte Sie als Freundin, es sich noch mal zu überlegen, ob nicht auch Stufe eins für Sie genügt.«
    Eve starrte auf Miras Hand. »Tut mir Leid, dass das so schwer für Sie ist.«
    »O Gott, Eve!« Mira sprang auf, wandte sich ab und versuchte verzweifelt, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. »Dieses Verfahren ist ein schwerer Eingriff. Sie werden hilflos sein, körperlich, geistig und emotional unfähig, sich zu wehren. Wenn Sie dagegen ankämpfen, wie Sie es instinktiv versuchen werden, ist das eine große Belastung für Ihr Herz. Ich kann diese Reaktion verhindern, und das werde ich auch tun.«
    Obwohl sie bereits wusste, dass es völlig sinnlos war, drehte sie sich wieder um und erklärte: »Die Kombination aus Medikamenten und Scannings, die ich auf diesem Level zum Einsatz bringen muss, wird Übelkeit, Kopfweh, Müdigkeit, Orientierungslosigkeit, Schwindel und wahrscheinlich einen vorübergehenden Verlust der Muskelkontrolle bei Ihnen verursachen.«
    »Klingt wirklich super. Hören Sie, Sie wissen, dass ich es mir nicht noch einmal überlege. Sie haben diese Sache oft genug mitgemacht, um zu wissen, wie es ist. Weshalb also wollen Sie uns beiden noch unnötige Panik machen? Bringen wir es besser so bald wie möglich hinter uns.«
    Resigniert trat Mira an den Tisch, griff nach einer Spritze und zog sie eigenhändig auf. »Legen Sie sich zurück, und versuchen Sie, sich zu entspannen.«
    »Sicher, vielleicht sollte ich einfach ein kleines Nickerchen machen, wenn ich schon mal liege.« Eve legte sich zurück und starrte in das

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