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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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womit Sie sich einverstanden erklärt haben.«
    »Ich kenne den Drill.«
    »Sie werden sich einer Persönlichkeitsbewertung, einer Evaluation ihrer Neigung zu Gewalt und einem Lügentest unterziehen. Diese Verfahren beinhalten virtuelle Realitätssimulationen, Injektionen chemischer Stoffe und ein Hirnscanning. Ich werde all diese Tests persönlich durchführen und überwachen. Ich werde also die ganze Zeit bei Ihnen sein, Eve.«
    »Sie sind nicht diejenige, die diese Last zu tragen hat, Mira. Sie können nichts dazu.«
    »Falls eine Kollegin Sie mit in die Situation gebracht hat, in der Sie sich derzeit befinden, kann ich zumindest teilweise durchaus etwas dazu.«
    Eve sah sie scharf an. »Weist Ihre bisherige Arbeit denn auf so etwas hin?«
    »Darüber kann ich nicht mit Ihnen sprechen.« Mira nahm eine Diskette von ihrem Schreibtisch und trommelte, während sie Eve in die Augen sah, mit einem Finger darauf herum. »Ich kann Ihnen nicht sagen, welche Informationen mein Bericht zu diesem Fall enthält. Ein Bericht, der bereits sämtlichen betreffenden Parteien zugegangen ist.« Sie warf die Diskette betont achtlos zurück auf den Tisch. »Ich muss kurz nach den Geräten im Nebenzimmer sehen. Warten Sie einen Moment.«
    Tja, dachte Eve, als die Tür hinter Mira zufiel, das ist eine deutliche Einladung gewesen. Eilig schnappte sie sich die Diskette und stopfte sie in die Gesäßtasche ihrer Jeans.
    Am liebsten wäre sie im Zimmer auf und ab gelaufen, hätte einen Weg gefunden, ein wenig lockerer zu werden, bevor sie vor lauter Anspannung in tausend Stücke barst. Trotzdem zwang sie sich, sich wieder hinzusetzen, auf Mira zu warten und möglichst nichts zu denken.
    Sie wollten, dass man nachdachte, erinnerte sie sich. Dass man sich Gedanken machte und dass einem der Schweiß ausbrach. Denn je mehr man überlegte, umso wehrloser und offener war man für alles, was sich hinter der Tür des Nebenraums befand.
    Sie würden, dachte sie, ihre Geräte, ihre Scanner, ihre Injektionen nutzen, um einen jeglicher Kontrolle zu berauben und einem tief ins Hirn und ins Herz hineinzusehen.
    Je weniger man also mit in die Untersuchungsräume nahm, um so geringer würde ihre Ausbeute sein.
    Mira öffnete die Tür, kam aber nicht wieder ins Zimmer, sondern nickte Eve, ohne in Richtung des Schreibtisches zu blicken, zu. »Wir können anfangen.«
    Wortlos stand Eve auf und folgte Mira einen der Korridore hinunter, aus denen das Labyrinth der Testabteilung bestand. Diese Wände waren blassgrün wie in einem Hospital. Andere waren verglast, und hinter ihnen nahm man verschwommen die Umrisse von Technikern und von Maschinen war.
    Von nun an würden jede Geste, jeder Gesichtsausdruck und jedes Wort dokumentiert, bewertet, analysiert.
    »Stufe eins sollte nicht länger als zwei Stunden dauern«, begann Mira.
    Eve blieb stehen und packte ihren Arm. »Stufe eins?«
    »Ja, mehr brauchen Sie nicht zu machen.«
    »Ich brauche Stufe drei.«
    »Das ist weder nötig noch empfohlen. Die Risiken und Nebenwirkungen von Stufe drei brauchen wir unter den gegebenen Umständen nicht in Kauf zu nehmen. Stufe eins genügt.«
    »Es geht um meinen Job.« Sie unterdrückte das Zittern ihrer Finger. »Das wissen Sie genauso gut wie ich. Genau, wie wir beide wissen, dass es, selbst wenn ich Stufe eins des Tests bestehe, keine Garantie gibt, dass die Suspendierung zurückgenommen wird.«
    »Ein positives Testergebnis und meine persönliche Empfehlung werden ganz sicher zu Ihren Gunsten sprechen.«
    »Das reicht nicht. Ich brauche Stufe drei. Es ist mein Recht, das zu verlangen.«
    »Verdammt, Eve. Stufe drei ist für Geistesgestörte mit einer extremen Neigung zu Gewalt, für Mörder, für Menschen, die andere verstümmeln, für Gestalten mit gravierenden Anomalien.«
    Eve atmete tief durch. »Wurde der Verdacht, dass ich Officer Ellen Bowers ermordet habe, vollständig ausgeräumt?«
    »Sie sind weder die Hauptverdächtige, noch weisen die Ermittlungen in Ihre Richtung.«
    »Aber ich stehe nach wie vor unter Verdacht, und ich habe die Absicht, das zu ändern.« Noch einmal holte sie tief Luft und atmete hörbar wieder aus. »Stufe drei. Das ist mein Recht.«
    »Sie machen es sich noch schwerer als Sie müssen.«
    Eve überraschte sie beide durch ein Lächeln. »Das ist völlig unmöglich. Schlimmer als jetzt kann meine Lage nicht mehr werden.«
    Sie gingen durch eine doppelt verstärkte Glastür, und da sie keine Waffen abzugeben hatte, bat der Computer sie

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