Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Feeney?«
    »Himmel. Nein. Ich laufe ganz bestimmt nicht durch die Gegend und ficke meine Freunde.«
    »Haben Sie jemals Bestechungsgelder angenommen?«
    »Nein.«
    »Haben Sie jemals einen Bericht gefälscht?«
    »Nein.«
    »Haben Sie Officer Ellen Bowers attackiert?«
    »Nein.«
    »Sind Sie schuld an ihrem Tod?«
    »Ich weiß nicht.«
    Erschüttert fuhr Mira auf ihrem Stuhl zurück. »Haben Sie Officer Ellen Bowers getötet?«
    »Nein.«
    »Weshalb sind Sie dann vielleicht schuld an ihrem Tod?«
    »Jemand hat sie benutzt, um sich meiner zu entledigen. Eigentlich ging es um mich. Sie war für diesen oder diese Typen nur das Mittel zum Zweck.«
    »Sie glauben, dass irgendein Unbekannter oder eine Gruppe von Unbekannten Bowers getötet hat, damit Sie von den Ermittlungen, die Sie geleitet haben, abgezogen würden?«
    »Ja.«
    »Weshalb sind Sie dann schuld an ihrem Tod?«
    »Ich war Polizistin. Es war mein Fall. Ich habe den Streit mit ihr persönlich genommen, statt zu überlegen, dass vielleicht irgendwer sie lediglich benutzt hat. Deshalb habe ich sie auf dem Gewissen.«
    Seufzend veränderte Mira abermals die Dosierung des Medikaments. »Konzentrieren Sie sich auf das Licht, Eve. Wir haben es beinahe geschafft.«
    Roarke stapfte ruhelos vor Miras Büro auf und ab. Was zum Teufel machten sie so lange? Er hätte wissen müssen, dass Eve nicht die Wahrheit sagte, als sie behauptet hatte, es dauerte bestimmt nicht länger als zwei Stunden. Es wäre keine große Sache. Außerdem hätte er reagieren sollen, als sie, ohne ein Wort zu sagen, am Morgen das Haus verlassen hatte. Sie wollte ihn nicht dabeihaben.
    Nun, sie müsste eben damit leben, dass er trotzdem gekommen war.
    Vier Stunden, dachte er nach einem neuerlichen kurzen Blick auf seine Uhr. Wie zum Teufel war es möglich, dass ein paar Tests und Fragen so lange dauerten? Er hätte sie bedrängen sollen, ihm genauestes zu erklären, was für einer Untersuchung sie sich heute unterzog.
    Er wusste, dass bereits das Testverfahren, dem sich ein Polizist nach Abgabe eines finalen Todesschusses unterziehen musste, kein Zuckerschlecken war. Doch sie hatte es überstanden. Er wusste, dass ein Test der Stufe eins und die zusätzliche Belastung eines Lügendetektortests ziemlichen Stress bedeuteten.
    Beides war nicht gerade angenehm, und häufig war die Testperson während der ersten Stunden nach der Überprüfung noch ziemlich aufgewühlt.
    Auch das würde sie überstehen.
    Weshalb zum Teufel waren sie nicht längst mit allem fertig?
    Er hob den Kopf und bedachte Whitney, der in dieser Minute hereinkam, mit einem feindseligen Blick.
    »Roarke. Ich hatte gehofft, sie wäre inzwischen fertig.«
    »Wenn sie fertig ist, braucht sie Sie nicht zu sehen. Sie haben schon genug Schaden angerichtet, Commander.«
    Whitney, der dicke, dunkle Ringe unter den Augen hatte, musterte ihn reglos. »Wir alle haben nur die Vorschriften befolgt. Ohne diese Vorschriften gäbe es nicht einmal ein Mindestmaß an Ordnung.«
    »Soll ich Ihnen sagen, was ich von Ihren Vorschriften halte?«, begann er und machte drohend einen Schritt nach vorn.
    Gleichzeitig ging hinter ihm eine Tür auf, er wirbelte herum, und als er Eve erblickte, setzte sein Herzschlag aus.
    Sie war kreidebleich, ihre Augen waren eingesunken, die Iris wirkten wie goldenes Glas, und die Pupillen waren riesengroß. Mira hatte einen Arm um sie gelegt und trotzdem bewegte sie sich schwankend.
    »Sie dürfen noch nicht aufstehen. Ihr Körper braucht noch etwas Zeit.«
    »Ich will hier raus.« Sie hätte Mira abgeschüttelt, hätte sie nicht Angst gehabt, sie fiele einfach um.
    Als sie Roarke entdeckte, fochten Erleichterung und Frustration in ihrem Innern einen kurzen Kampf. »Was machst du denn hier? Ich hatte doch extra gesagt, dass du nicht zu kommen brauchst.«
    »Halt die Klappe.« Das Einzige, was er in diesem Moment empfand, war glühend heißer Zorn. Mit drei schnellen Schritten hatte er sie erreicht, riss sie von Mira fort und fragte: »Was zum Teufel haben Sie mit ihr gemacht?«
    »Was sie machen sollte.« Trotz der Übelkeit, die erneut in ihr hochkam, und obgleich ihr kalter Schweiß über den Rücken rann, versuchte sie, allein zu stehen. Sie wollte sich nicht noch einmal übergeben. Bereits zweimal hatte wilder Brechreiz die Oberhand gewonnen, ein weiteres Mal jedoch erläge sie ihm nicht.
    »Sie muss sich hinlegen.« Mira war beinahe so bleich wie ihre Patientin, und ihrem Gesicht war deutlich anzusehen, wie angespannt

Weitere Kostenlose Bücher