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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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kühle blaue Deckenlicht und fragte: »Wozu ist die Spritze da?«
    »Konzentrieren Sie sich nur auf das Licht. Sehen Sie in das Licht, durch das Licht hindurch, und stellen Sie sich vor, sie schwömmen in diesem kühlen, weichen Blau. Die Spritze wird nicht wehtun. Ich muss den Kragen Ihres Overalls ein wenig öffnen.«
    »Ist das der Grund, weshalb Sie blaue Stühle in Ihrem Beratungszimmer haben? Damit die Leute in dem Blau versinken?«
    »Es ist wie Wasser.« Schnell und sanft entblößte Mira erst Eves Schulter und dann ihren Arm. »Man kann mühelos hineingleiten. Jetzt werden Sie einen leichten Druck verspüren«, murmelte sie, während sie die erste Droge injizierte. »Das ist nur ein Beruhigungsmittel.«
    »Ich hasse all dieses Chemiezeug.«
    »Ich weiß. Atmen Sie weiter normal. Ich schließe jetzt die Scanner und die Monitore an. Davon werden Sie nichts spüren.«
    »Selbst wenn, wäre mir das egal. Haben Sie meinen Ring?« Ihr Kopf fühlte sich seltsam leicht an und ihre Zunge eigenartig schwer. »Kann ich meinen Ring jetzt wiederhaben?«
    »Ich habe ihn. Sobald wir hier drinnen fertig sind, bekommen Sie ihn wieder.« Mit geübten Griffen machte Mira die Scanner an Eves Schläfen, ihren Handgelenken und über ihrem Herzen fest. »Sie sind vollkommen sicher. Entspannen Sie sich, Eve. Lassen Sie sich von dem Blau einhüllen.«
    Sie fing bereits an zu schweben. Weshalb nur machte Mira ein solches Aufhebens um dieses Level? Schließlich war es offenbar nichts weiter als ein schmerzloser, wenn auch ziemlich schwachsinniger Trip.
    Mira blickte auf die Monitore. Herzschlag, Blutdruck, Hirnströmungen, sämtliche körperlichen Reaktionen waren normal. Bis jetzt. Sie sah auf Eve, strich, als sie merkte, dass sie mit geschlossenen Augen, entspanntem Gesicht und schlaffen Gliedern auf der Pritsche lag, sanft mit einer Hand über ihre Wange, band ihre Hand- und Fußgelenke fest, und zog die zweite Spritze auf.
    »Können Sie mich hören, Eve?«
    »Mmm. Ja. Ich fühle mich gut.«
    »Vertrauen Sie mir?«
    »Ja.«
    »Dann vergessen Sie nicht, dass ich hier bin. Zählen Sie langsam von hundert rückwärts.«
    »Hundert, neunundneunzig, achtundneunzig, siebenundneunzig.« Als die zweite Droge in ihren Blutkreislauf eindrang, begann ihr Puls zu rasen, und sie atmete stockend ein. »Sechsundneunzig. Himmel!« Ihr Körper bäumte sich auf, und ihre Glieder rissen an den Fesseln.
    »Nein, nicht kämpfen. Atmen. Hören Sie auf meine Stimme. Atmen, Eve. Nicht kämpfen.«
    Tausende heiße, hungrige Käfer krabbelten über und unter ihre Haut. Jemand versuchte, sie zu ersticken. Seine Hände waren kalt und hart wie Eis. Ihr Herz versuchte, sich mit wildem Hämmern aus ihrem Brustkorb zu befreien. Sie riss die Augen auf und bemerkte voll glühendem Entsetzen, dass sie gefesselt war.
    »Binden Sie mich nicht an. Himmel, binden Sie mich nicht an.«
    »Ich muss. Sie könnten sich sonst verletzen. Aber ich bin hier. Fühlen Sie meine Hand.« Sie drückte Eves geballte Faust. »Ich bin hier. Tief und gleichmäßig atmen. Lieutenant Dallas«, schnauzte sie, als Eve auch weiterhin nach Luft rang und an ihren Fesseln zerrte. »Ich habe Ihnen einen Befehl erteilt. Hören Sie auf zu kämpfen, und atmen Sie normal.«
    Eve atmete keuchend ein und pfeifend wieder aus. Ihre Arme zitterten, spannten sich aber nicht weiter an.
    »Sehen Sie ins Licht.« Mira blickte auf die Monitore und veränderte ein wenig die Dosierung. »Hören Sie auf meine Stimme. Meine Stimme ist alles, was Sie hören müssen. Ich bin hier. Wissen Sie, wer ich bin?«
    »Mira. Dr. Mira. Das tut weh.«
    »Nur noch einen kurzen Augenblick. Ihr Körper muss sich an das Medikament gewöhnen. Atmen Sie langsam und gleichmäßig aus und ein. Sehen Sie ins Licht.« Wieder und wieder sprach sie diese Befehle mit monotoner Stimme, bis sie sah, dass sich die wilden Kurven auf den Bildschirmen beruhigten und dass auch Eves Gesicht sich abermals entspannte.
    »Sie sind jetzt vollkommen entspannt und hören nichts als meine Stimme. Haben Sie noch Schmerzen?«
    »Nein, ich spüre gar nichts.«
    »Nennen Sie mir Ihren Namen.«
    »Lieutenant Eve Dallas.«
    »Wann sind Sie geboren?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wo sind Sie geboren?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wo wohnen Sie?«
    »New York.«
    » Familienstand.«
    »Verheiratet. Mit Roarke.«
    »Wo sind Sie beschäftigt?«
    »Bei der New Yorker Polizei. Auf dem Hauptrevier. Nein… « Das Blinken der Monitore wies auf Erregung und Verwirrung hin.

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