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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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entwickelt worden ist. Sobald dieses Verfahren angewendet werden konnte, wurden die Forschungsmittel für die Wiederherstellung von menschlichen Organen drastisch gekürzt. Möglicherweise gibt es jedoch jemanden, der diese Arbeit eigenständig weiterführen will.«
    »Das erscheint mir kaum kosteneffizient. Das Züchten von Organen ist sehr zeitintensiv und teuer. Außerdem ist die Lebensdauer rekonstruierter Organe angeblich sehr begrenzt. Wir können ein Herz für etwa fünfzig Dollar produzieren und, wenn die Gesamtkosten für das Verfahren und selbst der Gewinn hinzugerechnet werden, für knapp das Doppelte verkaufen. Wenn man dann noch das Gehalt des Arztes und die Operationsgebühren des Gesundheitszentrums nimmt, kriegt man heutzutage ein Herz, das garantiert mindestens hundert Jahre hält, für weniger als tausend Dollar. Ein hervorragendes Geschäft.«
    »Wenn man auf die Herstellung verzichtet und stattdessen entweder das kaputte Organ des Patienten oder ein Spenderherz repariert oder rekonstruiert, verbleibt der gesamte Gewinn auf der Seite der Mediziner.«
    Roarke lächelte bewundernd. »Sehr gut, Lieutenant. Genauso sieht es aus. Und wenn man das bedenkt, glaube ich, kann ich mit Sicherheit behaupten, dass keiner der Großaktionäre von NewLife ein Interesse an einem solchen Szenario hat.«
    »Außer wenn es um was anderes als um Geld geht«, antwortete sie. »Da diese Möglichkeit nicht auszuschließen ist, fangen wir am besten bei deinem Unternehmen an. Ich brauche alles, was du mir über den von dir abgeschlossenen Deal, über die Beteiligten auf beiden Seiten geben kannst. Ich will eine Liste der Angestellten, wobei der Schwerpunkt auf der Forschung und Entwicklung sowie bei sämtlichen medizinischen Beratern liegen soll.«
    »Diese Liste kannst du innerhalb von einer Stunde haben.«
    Sie öffnete den Mund, focht einen kurzen persönlichen Kampf und meinte, als sie ihn verlor: »Außerdem könnte ich alles gebrauchen, was du über Westley Friend in Erfahrung bringen kannst. Irgendwie kam sein Selbstmord genau zur rechten Zeit.«
    »Ich werde mich darum kümmern.«
    »Ja, danke. In mindestens zwei Fällen hatte der Täter es speziell auf beschädigte Organe abgesehen. Snooks hatte ein kaputtes Herz, Spindler kaputte Nieren. Ich wette, dass auch bei den beiden anderen Opfern die fehlenden Organe in ziemlich schlechtem Zustand gewesen sind. Und dafür gibt es einen Grund.«
    Nachdenklich nippte Roarke an seinem Kaffee. »Wenn der Täter ein praktizierender Arzt ist, warum konfisziert er dann nicht einfach irgendwelche schadhaften Organe, die irgendwelchen Menschen während legitimen Operation entnommen worden sind?«
    »Keine Ahnung.« Es ärgerte sie maßlos, dass ihr Hirn am Vorabend zu matschig gewesen war, um diesen Haken bei ihrer Theorie von selber zu erkennen. »Ich weiß nicht, wie diese Dinge funktionieren, aber sicher gibt es doch irgendwelche Unterlagen, in denen die Genehmigung des Spenders oder seiner nächsten Angehörigen sowie die Erlaubnis der medizinischen Fakultät zur Durchführung von Experimenten, Forschungsvorhaben oder sonst etwas enthalten sind.«
    Nachdenklich trommelte sie mit den Fingern ihrer linken Hand auf ihrem Knie. »Du bist doch im Aufsichtsrat vom Drake. Wie ist die Politik des Zentrums in Bezug auf – wie würde man es nennen? – hochriskante oder vielleicht radikale Experimente?«
    »Das Drake hat eine erstklassige Forschungsabteilung und verfolgt dort eine äußerst konservative Politik. Jedem Forschungsvorgang gehen eine Menge von Papierarbeit, Diskussionen, Theorien und Rechtfertigungen voran – und dann kommen noch die Anwälte sowie die PR-Leute ins Spiel, die genauestens erwägen, wie sich ein Programm den Medien verkaufen lässt.«
    »Dann ist es also ziemlich kompliziert.«
    »Oh.« Er lächelte sie über den Rand von seiner Kaffeetasse an. »Was ist nicht kompliziert, wenn irgendwelche Komitees im Spiel sind? Politik, meine liebe Eve, verlangsamt selbst das bestgeölte Rad.«
    »Eventuell wurde ja ein solcher Forschungsantrag unseres Täters abgelehnt – oder er weiß, dass er abgelehnt werden würde –, weshalb er die Sache selber in die Hand genommen hat.« Sie schob ihren Teller auf die Seite und stand entschlossen auf. »Ich muss los.«
    »Heute Abend ist die Modenschau vom Drake.«
    Sie sah ihn grimmig an. »Das habe ich nicht vergessen.«
    »Das merke ich.« Er nahm ihre Hand, zog sie zu sich herunter und gab ihr einen Kuss. »Sobald ich etwas

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