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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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habe, werde ich mich bei dir melden.«
    Als sie den Raum verließ, nahm er, in dem Bewusstsein, dass sie an diesem Abend tatsächlich mal pünktlich auf einem Fest erschiene, abermals einen Schluck Kaffee. Für sie und genauso für ihn ginge es auf dieser Feier ausschließlich ums Geschäft.

8
    D a sie sich sofort hatte auf die Arbeit stürzen wollen, war Eve nicht gerade glücklich, als sie den Vertreter der Dienstaufsicht an ihrem Schreibtisch sitzen sah. Doch auch zu jedem anderen Zeitpunkt hätte der Besuch sie nicht unbedingt erfreut.
    »Verschwinde aus meinem Sessel, Webster.«
    Er blieb stur sitzen und sah sie lächelnd an. Mit Don Webster war sie bereits seit der Polizeischule bekannt. Er hatte ein ganzes Jahr vor ihr angefangen, ab und zu jedoch waren sie sich über den Weg gelaufen. Es war ihr allerdings erst nach Wochen aufgefallen, dass er absichtlich dafür sorgte, dass man sich immer wieder traf. Sie hatte sein Bemühen zum Teil schmeichelhaft, zum Teil jedoch ärgerlich gefunden, und dann nicht weiter darüber nachgedacht.
    Schließlich war sie auf die Polizeischule gegangen, um dort möglichst viel zu lernen, und nicht, um Freunde zu gewinnen oder irgendwelche Affären zu beginnen.
    Trotzdem waren sie einander, als sie beide im Hauptrevier gelandet waren, weiter ab und zu über den Weg gelaufen.
    Und eines Abends während ihres ersten Jahres auf der Wache, nach ihrem ersten Mord, hatten sie etwas miteinander getrunken und einen so genannten One-Night-Stand gehabt. Ihrer Meinung nach war es für sie beide nichts als eine Form der Ablenkung gewesen und hatte ihre Bekanntschaft in keiner Weise intensiviert.
    Dann hatte Webster zur Dienstaufsicht gewechselt, und sie hatten einander aus den Augen verloren.
    »Hey, Dallas, du siehst echt gut aus.«
    »Verschwinde aus meinem Sessel«, wiederholte sie, trat vor den AutoChef und bestellte sich eine Tasse Kaffee.
    Seufzend stand er auf. »Ich hatte gehofft, wir könnten freundlich miteinander reden.«
    »Ich bin doch nicht freundlich, wenn eine von euch Ratten bei mir erscheint.«
    Er hatte noch dasselbe wache, schmal geschnittene Gesicht, dieselben kühlen, jedoch freundlichen blauen Augen, dieselben leicht gewellten, dunkelbraunen Haare, dasselbe rasche Lächeln und jede Menge Charme. Sie erinnerte sich daran, dass er durchaus humorvoll und dass sein Körper zäh und durchtrainiert gewesen war.
    Er trug den kantigen schwarzen Anzug, der die inoffizielle Uniform der Männer von der Dienstaufsicht war, hatte dazu aber eine grellbunte, wild gemusterte Krawatte angelegt.
    Was sie daran denken ließ, dass Webster, solange sie ihn kannte, sehr modebewusst gewesen war.
    Schulterzuckend tat er die Attacke ab, drehte sich um und schloss die Tür. »Als die Beschwerde bei uns ankam, habe ich darum gebeten, der Sache nachgehen zu dürfen. Ich dachte, das macht es etwas leichter.«
    »Ich habe kein Interesse daran, dass man es mir leicht macht. Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn, Webster. Ich habe einen Fall, den ich, so schnell es geht, zum Abschluss bringen muss.«
    »Du wirst dir die Zeit nehmen müssen. Je stärker du kooperierst, umso fixer wird die ganze Sache ablaufen.«
    »Du weißt, dass die Beschwerde der totale Schwachsinn ist.«
    »Sicher, das ist mir klar.« Er grinste, sodass man in seiner linken Wange ein kleines Grübchen blitzen sah. »Die Legende von deinem Kaffee ist inzwischen sogar in die luftigen Höhen der Dienstaufsicht vorgedrungen. Also ist an der Geschichte etwas dran?«
    Sie nippte an ihrer Tasse und sah ihn über den Rand hinweg stur an. Wenn sie sich schon mit der Dienstaufsicht auseinander setzen musste, dann tatsächlich besser in Gestalt des Teufels, den sie kannte, überlegte sie und programmierte ihren AutoChef auf eine weitere Portion Kaffee.
    »Du warst ein ziemlich guter Polizist, Webster. Warum bist du zur Dienstaufsicht gegangen?«
    »Aus zwei Gründen. Zum einen ist es der direktere Weg in die Verwaltung. Ich habe nie auf der Straße arbeiten wollen, Dallas. Ich liebe den Ausblick aus der Chefetage.«
    Sie zog eine Braue in die Höhe. Sie hatte nie gewusst, dass er es darauf abgesehen hatte, Chief oder Commissioner zu werden. Sie nahm den Kaffee und drückte ihn ihm in die Hand. »Und zum anderen?«
    »Zum anderen finde ich korrupte Bullen schlichtweg zum Kotzen.« Er nahm einen vorsichtigen Schluck, schloss genüsslich seine Augen und seufzte selig auf. »Das Zeug hält tatsächlich, was sein Duft verspricht.« Er klappte

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