Der Tod ist mein
eventuell seid ihr Ratten ja doch zu etwas nutze«, und atmete tief durch.
Nach dem Gespräch mit Webster war sie zwar verletzt und wütend, sagte sich aber, jetzt wäre die Sache endlich abgeschlossen. Entschieden wählte sie die Nummer der Pariser Polizei und ließ sich so lange verbinden, bis sie endlich Detective Marie duBois, die Ermittlungsleiterin im Mordfall an dem Obdachlosen, an der Strippe hatte.
Da ihre europäische Kollegin nur sehr wenig Englisch und sie selbst kein Wort Französisch sprach, brauchten sie die Übersetzungsprogramme der Computer, und als ihre blöde Kiste zwei Fragen auf Holländisch hinüberschickte, erklärte Eve frustriert. »Eine Sekunde, ich rufe meine Assistentin.«
DuBois blinzelte und schüttelte den Kopf. »Warum«, fragte die Stimme des Computers, »behaupten Sie, dass ich Dreck zum Frühstück fresse?«
Eve warf hilflos die Hände in die Luft. Trotz der sprachlichen Barriere waren Verlegenheit und Frustration ihr deutlich anzusehen, sodass Marie sie fröhlich lachend fragte: »Es liegt an dem Gerät, nicht wahr?«
»Ja, ja, bitte warten Sie.« Eve kontaktierte Peabody und versuchte es vorsichtig noch einmal. »Ich habe damit ständig irgendwelche Probleme. Tut mir Leid.«
»Das braucht Ihnen nicht Leid zu tun. Mit derartigen Problemen kämpft die Polizei auch hier bei uns. Sie interessieren sich für den Fall Leclerk?«
»Ja. Ich habe hier zwei ähnliche Verbrechen. Es wäre mir deshalb eine große Hilfe zu erfahren, was bei Ihren Ermittlungen in dieser Sache bisher herausgekommen ist.«
Marie presste die Lippen aufeinander und sagte mit blitzenden Augen. »Die Kiste sagt, Sie würden gerne mit mir schlafen. Ich glaube nicht, dass diese Übersetzung stimmt.«
»Himmel.« Eve ließ ihre Faust auf den Computer krachen, als endlich ihre Assistentin in der Tür erschien.
»Das sah nicht gerade nach einer Liebkosung aus.«
»Dieses Stück Scheiße hat meiner französischen Kollegin gerade einen unsittlichen Vorschlag unterbreitet. Was ist das für ein dämliches Programm?«
»Lassen Sie es mich einmal versuchen.« Peabody kam hinter den Schreibtisch, drückte ein paar Knöpfe und blickte dabei auf den Bildschirm. »Sie ist wirklich attraktiv. Man kann es der Kiste also sicher nicht verdenken, dass sie ihr Glück bei ihr versucht.«
»Ha, ha, Peabody. Setzen Sie das verdammte Ding in Gang.«
»Madam. Ich überprüfe das System, mache ein Update, lasse das Übersetzungsprogramm von möglichen Defekten säubern und fahre den Kasten anschließend wieder hoch.«
Prüfung…
»Es sollte nicht allzu lange dauern. Ich spreche ein bisschen Französisch und denke, ich kann ihr erklären, was der Grund für Ihren Anruf ist.«
Peabody brachte stotternd ein paar Sätze in ihrem Schulfranzösisch vor und Marie erklärte lächelnd: »Oui, pas de quoi.«
»Sie meint, das geht in Ordnung.«
Fehler bereinigt. Programm wird gesäubert und neu geladen.
»Versuchen Sie’s noch einmal«, schlug Peabody ihrer Vorgesetzten vor. »Allerdings kann ich nicht sagen, wie lange es diesmal funktionieren wird.«
»Okay. Ich habe zwei ähnliche Verbrechen«, begann Eve noch einmal, beschrieb so schnell wie möglich ihre Situation und trug erneut ihre Bitte um Informationen vor.
»Sobald ich die Erlaubnis dazu habe, schicke ich Ihnen eine Kopie von meiner Akte«, antwortete Marie. »Sie werden sehen, dass angesichts des Zustands, in dem die Leiche bei ihrer Entdeckung war, das fehlende Organ zunächst nicht weiter auffiel. Die Katzen«, erklärte sie mit einem ironischen Lächeln, »hatten es sich schmecken lassen.«
Eve dachte an Galahad und seinen unstillbaren Appetit, beschloss jedoch, dass die Vorstellung nicht unbedingt erquicklich war, und sagte: »Ich schätze, dass Ihr Opfer trotzdem zu den anderen Opfern passt. Wurde seine Krankenakte überprüft?«
»Dazu bestand keine Veranlassung. Ich fürchte, dass der Fall Leclerk bisher nicht gerade wichtig genommen worden ist. Die Beweislage war zu dünn. Jetzt aber würde ich gerne wissen, was Sie über die ähnlichen Verbrechen herausgefunden haben.«
»Ich kann Ihnen die Unterlagen schicken. Können Sie mir eine Liste der bedeutendsten medizinischen Versorgungs- und Forschungszentren in Paris erstellen? Vor allem derer, die über Organtransplantationsbereiche verfügen.«
Marie zog die Brauen in die Höhe. »Kein Problem. Führen Ihre Ermittlungen Sie in dieses Milieu?«
»Es ist eine mögliche Richtung. Außerdem sollten Sie versuchen
Weitere Kostenlose Bücher