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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Spindler. Meine Quelle sagt, dass Sie in beiden Fällen die Ermittlungen leiten.«
    Es war das ihnen beiden längst vertraute Spiel. Gespräche übers Tele-Link waren leicht zu überprüfen, weshalb man immer nur in Andeutungen sprach. »Bisher haben wir keine offizielle Stellungnahme zu diesen beiden Fällen abgegeben. Die Ermittlungen sind noch in vollem Gange.«
    »Meinen Nachforschungen und meiner Quelle zufolge stehen beide Fälle miteinander in Verbindung. Entweder Sie sagen nichts, und ich bringe in meiner Sendung nur die Sachen, die ich habe. Oder Sie können den Schaden begrenzen und geben mir vorher ein offizielles Interview. Das können Sie halten, wie Sie wollen.«
    Eve hätte sich wie so häufig noch ein wenig länger zieren können, war jedoch der Ansicht, dass es für heute reichte, und so erklärte sie: »Ich arbeite momentan zu Hause.«
    »Fein. Ich bin in zwanzig Minuten da.«
    »Nein, keine Kameras in meinem Haus.« In dieser Hinsicht war sie eisern. »Wir treffen uns in einer Stunde in meinem Büro auf dem Revier.«
    »Sagen wir, in einer halben. Schließlich muss die Sache bis zu meiner nächsten Sendung stehen.«
    »Eine Stunde, Nadine. Kommen Sie – oder lassen Sie es bleiben.« Damit brach sie die Übertragung ab. »Peabody, Sie arbeiten mit Dr. Dimatto. Ich bin so schnell es geht zurück.«
    »Der Verkehr ist wirklich grässlich, Lieutenant«, erklärte ihre Assistentin, dankbar, dass Eve sie hier im Warmen sitzen ließ. »Bisher wurde noch nirgendwo gestreut.«
    »Dann sehe ich die Fahrt eben als Abenteuer an«, murmelte Eve und stapfte aus dem Raum.
    Sie dachte, sie käme ohne Störung aus dem Haus. Als sie sich jedoch gerade ihre Jacke schnappen wollte, erschien auf dem Bildschirm in der Eingangshalle Roarkes Gesicht. »Wohin soll es denn gehen, Lieutenant?«
    »Himmel, Roarke, warum gibst du mir nicht gleich mit einem stumpfen Gegenstand eins auf den Kopf? Werde ich vielleicht seit neuestem von dir überwacht?«
    »So gut es geht. Zieh zumindest deinen Mantel an, wenn du schon vor die Tür gehst. Die Jacke ist bei diesem Wetter eindeutig zu dünn.«
    »Ich fahre nur kurz auf die Wache.«
    »Zieh den Mantel an«, wiederholte er mit ruhiger Stimme. »Die Handschuhe stecken in den Taschen. Ich schicke einen der Allradwagen vor die Tür.«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch er war schon nicht mehr da. »Blablabla«, grummelte sie und zuckte, als er plötzlich wieder da war, fast zusammen.
    »Ich liebe dich auch«, erklärte er ihr fröhlich, und sie hörte noch sein leises Lachen, als sein Bild erneut verschwamm.
    Mit zusammengekniffenen Augen erwog sie, trotzdem ihre Jacke anzuziehen. Dann aber dachte sie daran, wie herrlich warm und weich ihr neuer Mantel war. Schließlich fuhr sie nicht zu einem Tatort. Also wäre es eventuell etwas kleinlich, in diesem einen Fall mal nicht nachzugeben. Wohlig schlüpfte sie in den Kaschmirmantel, trat vor die Haustür und sah, dass ein silbern-metallicfarbenes Fahrzeug lautlos durch den Schnee geglitten kam.
    Es war ein wirklich toller Schlitten. Robust und kraftvoll wie ein Panzer. Sie stieg ein und war gerührt, weil bereits die Heizung eingeschaltet war. Er dachte einfach nichts an alles.
    Weil es ihr Spaß machte zu fahren, stellte sie auf Handbetrieb, legte den ersten Gang ein, schoss den Weg hinunter zum Tor, und der Wagen rollte über den zentimeterdicken Schnee wie über frisch gereinigten Asphalt.
    Der Verkehr war dicht und hässlich. Mehr als ein Fahrzeug lag umgekippt und einsam auf der Straße, und schon nach vier Blocks hatte sie drei Unfälle mit Blechschäden gezählt. Sie steuerte ohne Mühe um die Wracks herum und meldete die Unfallstellen über Handy dem Revier.
    Selbst die Schwebekarrenbetreiber, die beinahe jedem Wetter trotzten, um etwas zu verdienen, machten heute blau. Die Straßen waren menschenleer, und es fiel derart dichter Schnee vom Himmel, dass Eve selbst vom Luftverkehr nichts hörte und nichts sah.
    Es war, als wäre sie in einer dieser alten Schneekugeln gefangen, in der sich nichts bewegte, außer dem losgeschüttelten Schnee.
    Sauber, dachte sie. Wenn auch nur für kurze Zeit, wirkte die Stadt so unberührt und sauber wie in einem Traum. Und alles war so ruhig, dass es sie mit Erleichterung erfüllte, als sie den Wagen in die Tiefgarage stellte und das Treiben und der Lärm der Wache sie umgab.
    Da bis zu dem Gespräch noch über eine halbe Stunde Zeit war, schloss sie die Tür ihres Büros und rief

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