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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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kann.«
    Sie klappte eine beleuchtete Puderdose auf, überprüfte ihr Gesicht und ihre Haare, nahm zufrieden Platz und kreuzte ihre schlanken Beine. »Ihre Frisur ist furchtbar, aber ich nehme an, das ist Ihnen egal.«
    »Bringen wir es hinter uns.« Leicht verärgert fuhr sich Eve zweimal mit den Fingern durch das Haar. Verdammt, schließlich hatte sie erst kurz vor Weihnachten einen Frisörtermin gehabt.
    »Okay, fangen wir an. Einleitung und Abspann machen wir am Sender, kommen wir also gleich zur Sache. Hören Sie auf, derart die Stirn zu runzeln, Eve, sonst werden unsere Zuschauer erschreckt. Das Interview wird in den Mittagsnachrichten gesendet, direkt nach dem Bericht über das Wetter.« Das, wie Nadine wusste, das Hauptthema des Tages war. Sie atmete tief durch, schloss die Augen und bedeutete dem Kameramann, die Aufnahme zu starten.
    Dann schlug sie die Augen wieder auf und verzog den Mund zu einem ernsten Lächeln. »Hier spricht Nadine Fürst, aus dem Büro von Lieutenant Eve Dallas auf dem Hauptrevier der New Yorker Polizei. Lieutenant Dallas, Sie leiten die Ermittlungen in einem Mordfall, dessen Opfer ein New Yorker Obdachloser war. Können Sie das bestätigen?«
    »Ich leite die Ermittlungen bezüglich des Todes von Samuel Petrinsky, bekannt unter dem Namen Snooks, der in den frühen Morgenstunden des zwölften Januar ermordet worden ist.«
    »Es war ein ungewöhnlicher Tod.«
    Eve sah Nadine reglos an. »Jeder Mord ist ein ungewöhnlicher Tod.«
    »Das ist sicher richtig. In diesem Fall jedoch ist dem Opfer das Herz entnommen worden. Es wurde weder am Tatort noch in der Nähe gefunden. Können Sie das bestätigen?«
    »Ich kann bestätigen, dass das Opfer an seiner gewohnten Schlafstätte gefunden wurde und dass es offenbar während eines fachmännisch durchgeführten chirurgischen Eingriffs zur Entnahme seines Herzens gestorben ist.«
    »Vermuten Sie einen religiösen Hintergrund?«
    »Unser Hauptverdacht geht nicht in diese Richtung, aber solange die Fakten es nicht nahe legen, schließen wir diese Möglichkeit nicht aus.«
    »Konzentrieren sich Ihre Ermittlungen auf den Schwarzmarkt?«
    »Auch diese Richtung kann nicht ausgeschlossen werden.«
    Nadine beugte sich ein wenig vor und stützte sich mit ihren Unterarmen auf einem Oberschenkel ab. »Meinen Informationen zufolge haben Sie Ihre Ermittlungen auch auf den Tod von Erin Spindler ausgeweitet, die vor mehreren Wochen ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden worden war. Damals waren Sie an den Ermittlungen nicht beteiligt. Weshalb also jetzt mit einem Mal?«
    »Die mögliche Verbindung zwischen beiden Fällen hat uns dazu veranlasst, sie von ein und derselben Beamtin bearbeiten zu lassen. Dadurch wird die Ermittlungsarbeit rationalisiert.«
    »Haben Sie bereits ein Profil des Täters oder der Täter erstellt?«
    Dies, überlegte Eve, war ein gefährliches Terrain. Dies war der Punkt, an dem sie die schmale Trennungslinie zwischen vorschriftsmäßigem Verhalten und der Erfüllung ihrer eigenen Bedürfnisse möglicherweise übertrat. »Das Profil ist noch in Arbeit. Bisher gehen wir davon aus, dass der Täter über eine gute Ausbildung im Bereich der Medizin verfügt.«
    »Ein Arzt?«
    »Nicht alle gut ausgebildeten Mediziner sind auch Ärzte. Aber auch in dieser Richtung wird von uns ermittelt. Die Abteilung, ich persönlich, werde alles daran setzen, den oder die Mörder von Petrinsky und Spindler ausfindig zu machen. Deshalb habe ich den Schwerpunkt meiner Arbeit momentan auch auf diese Ermittlungen gelegt.«
    »Haben Sie schon irgendwelche Spuren?«
    Eve wartete eine Sekunde, ehe sie mit Bestimmtheit sagte: »Wir gehen allen Spuren nach.«
    Anschließend gab sie Nadine noch zehn Minuten, in denen sie wiederholt auf die Fakten zurückkam, die gesendet werden sollten: dass es eine Verbindung zwischen beiden Fällen gab, dass der Täter ein fähiger Mediziner war, dass sie sich umfänglich darauf konzentrierte, ihn ausfindig zu machen.
    »Gut, super.« Nadine schüttelte sich die Haare aus der Stirn und ließ die Schultern kreisen. »Ich glaube, dass ich einen Zweiteiler aus dieser Sache mache. Schließlich brauche ich ja was, um mit diesem verdammten Schnee zu konkurrieren.« Sie schenkte dem Kameramann ein warmes Lächeln. »Wären Sie wohl so nett, schon mal runter zum Van zu gehen und den Film ins Studio zu schicken? Ich komme sofort nach.«
    Sie wartete, bis er verschwunden war, und wandte sich wieder an Eve. »Und was können Sie mir inoffiziell

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