Der Tod ist mein
unseres Planeten nennen würden, und die trotzdem weiter ihrer schlecht bezahlten Arbeit nachgeht und dabei einiges riskiert.« Er machte eine kurze Pause. »Kannst du mir sagen, warum sie so was macht?«
»Die Kohle gehört dir«, murmelte Eve verlegen.
»Nein, Schatz, sie gehört uns beiden. Und vielleicht ist es bei ihr ähnlich wie bei dir. Vielleicht wird sie, genau wie du, durch ihre Arbeit definiert.«
Sie verdrängte den Gedanken an sein Geld und an den Anteil, den sie daran hatte, und dachte über seine Worte nach. »Sie hat dir gefallen.«
»Ich habe sie nur kurz gesehen, aber du hast Recht. Und was noch wichtiger ist, dir gefällt sie auch.«
»Mag sein.« Sie überlegte kurz. »Ja, sie gefällt mir, nur habe ich nicht den blassesten Schimmer, wie sie reagiert, falls der Pfeil auf ihren Onkel weist.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich schätze, am besten warten wir ab und sehen, was passiert. Computer, Speichern sämtlicher Daten und runterfahren.«
»Ich habe die Informationen, um die du mich gestern gebeten hast.« Roarke zog eine Diskette aus der Tasche und drückte sie ihr in die Hand. »Ich weiß nicht, ob sie dir weiterhelfen werden. Ich habe keine Verbindung zwischen deinem Fall und NewLife entdecken können. Und was Westley Friend betrifft – er hat offensichtlich keine nennenswerten Schwachstellen gehabt. Er wirkt wie jemand, der ausschließlich seiner Familie und seiner Arbeit verhaftet war.«
»Je mehr man weiß, umso mehr kann man von seiner Liste streichen. Danke.«
»Nichts zu danken, Lieutenant.« Roarke umfasste ihre Handgelenke, zog sie dicht zu sich heran und bemerkte voller Freude, dass ihr Puls bei der Berührung schneller zu schlagen begann. »Gehe ich recht in der Annahme, dass du den Großteil des heutigen Tages hier verbringen wirst?«
»So ist es geplant. Und du, fährst du nicht ins Büro?«
»Nein, ich arbeite heute lieber hier. Schließlich haben wir Samstag.«
»Ja, richtig.« Leise Schuldgefühle stiegen in ihr auf. »Wir hatten doch nicht irgendwelche Pläne für das Wochenende, oder?«
»Nein.« Er lächelte, machte sich ihr leicht schlechtes Gewissen zu Nutze, legte seine Hände auf ihre schmalen Hüften und erklärte: »Aber ich könnte ein paar Pläne für den Feierabend machen.«
»Ach ja?« Beim Zusammenstoß mit seinem Körper wurden ihre Muskeln weich, und in ihren Adern begann es zu rauschen. »Und was sollen das für Pläne sein?«
»Intime Pläne.« Er neigte seinen Kopf und knabberte an ihrer Unterlippe. »Meine liebe Eve, was würdest du gern unternehmen? Oder soll ich dich überraschen?«
»Deine Überraschungen sind meistens gelungen.« Am liebsten wäre sie geschmolzen. »Roarke, du lenkst mich von der Arbeit ab.«
»Das nehme ich als Kompliment.«Er strich mit seinem Mund über ihre Lippen, lachte leise, erklärte: »Und deshalb mache ich am besten weiter« und fuhr mit der Liebkosung ihrer Lippen fort.
Louise, die dicht gefolgt von Summerset hereinkam, blieb wie angewurzelt auf der Schwelle stehen. Sicher hätte sie sich räuspern können oder sollen, doch die Leidenschaft und die Natürlichkeit der Nähe dieser beiden Menschen waren allzu interessant. Diese Szene bewies, dass der reizbare, kantige Lieutenant Dallas eine Frau mit Herz und dem Wunsch nach Liebe war.
Es war einfach wunderbar anzusehen, dachte Louise, wie diese beiden Menschen vor dem Fenster standen, hinter dem der Schnee in dichten Flocken lautlos auf die Erde schwebte. Die Frau in einem schlichten Hemd, einer abgewetzten Jeans und mit einem Waffenhalfter an der Seite. Der Mann in lässig elegantem Schwarz. Wirklich wunderbar, wie vollkommen verloren sie ineinander waren. Wodurch bewiesen wurde, dass es auch Verlangen innerhalb einer Ehe gab.
Schließlich war Summerset es, der sich leise räusperte. »Ich bitte um Verzeihung. Dr. Dimatto ist da.«
Eve zuckte zusammen, blieb jedoch still stehen. Jedes Mal, wenn sie versuchte, sich vor den Augen anderer abrupt der Umarmung ihres Ehemannes zu entziehen, sträubte er sich. Also erklärte sie nach einem tiefen Durchatmen so gleichmütig wie möglich: »Sie sind wirklich pünktlich.«
»Das bin ich immer, Lieutenant. Guten Morgen, Roarke.«
»Guten Morgen.« Mit einem amüsierten Lächeln ließ Roarke seine Gattin endlich los. »Können wir Ihnen etwas anbieten? Vielleicht einen Kaffee?«
»Kaffee habe ich noch niemals abgelehnt«, erwiderte Louise und trat endgültig ein. »Sie haben ein außergewöhnliches Heim.«
»Das
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