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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gelebt.«
    »Okay. Danke.«
    Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen, um die neuen Informationen gedanklich zu sortieren, und schlug sie, als plötzlich Webster in der Tür stand, verwundert wieder auf.
    »Tut mir Leid, dich bei deinem Nickerchen zu stören.«
    »Was willst du, Webster? Wenn du weiter ständig bei mir auftauchst, schalte ich meinen Anwalt ein.«
    »Das wäre keine schlechte Idee. Es wurde schon wieder eine Beschwerde gegen dich bei uns eingereicht.«
    »Die genau wie die Beschwerde vorher der totale Schwachsinn ist. Habt ihr die Stimmen miteinander verglichen?« Mühsam unterdrückte sie den in ihr aufsteigenden Zorn. »Gottverdammt, Webster, du kennst mich. Ich rufe nicht bei irgendwelchen Leuten an, um sie zu bedrohen.«
    Sie sprang von ihrem Stuhl. Bis zu diesem Augenblick war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie wütend sie auf Bowers war. Nun jedoch explodierte die Wut in ihren Adern, verätzte ihr die Kehle, bis sie nicht mehr anders konnte, einen leeren Kaffeebecher von ihrem Schreibtisch schnappte und ihn kraftvoll gegen die Wand schleuderte.
    Webster nickte in Richtung der Scherben. »Fühlst du dich jetzt besser?«
    »Ein bisschen«, antwortete sie.
    »Wir werden die Stimme auf dem Band mit deinem Stimmabdruck vergleichen, Dallas, und ich erwarte nicht, dass sie zueinander passen. Ich kenne dich. Du bist eine direkte, gradlinige Frau. Feige Drohungen am Link sind ganz bestimmt nicht deine Sache. Aber du hast ein Problem mit Bowers, und das darfst du nicht unterschätzen. Zurzeit beschwert sie sich darüber, wie sie heute Morgen am Tatort von dir behandelt worden ist.«
    »Das wurde alles aufgezeichnet. Sieh dir den Film an, und dann reden wir weiter.«
    »Ich werde ihn mir ansehen«, erwiderte er müde. »Ich halte mich in dieser Sache genauestens an die Vorschriften, weil das für dich das Beste ist. Dass du sie, wie ich erfahren habe, jetzt überprüfen lassen willst, macht sich nicht gerade gut.«
    »Es steht in Zusammenhang mit einem Fall. Es ist nichts Persönliches. Trueheart lasse ich genauso überprüfen.«
    »Und warum?«
    Sie sah ihn ausdruckslos an. »Das kann ich dir nicht sagen. Die Dienstaufsicht hat nichts mit meinen Ermittlungen zu tun, und ich habe den Befehl, sämtliche Informationen, die meinen Fall betreffen, nur an die Menschen weiterzugeben, für die sie ermittlungstechnisch von Interesse sind. Whitney hat einen Code fünf über uns verhängt.«
    »Damit machst du es dir noch schwerer.«
    »Ich mache nichts als meine Arbeit.«
    »Das mache ich auch, Dallas. Scheiße«, murmelte er und stopfte die Hände in die Hosentaschen. »Bowers ist mit der Sache an die Öffentlichkeit gegangen.«
    »Mit unserem Streit? Um Himmels willen.«
    »Es war alles höchst pathetisch. Sie hat behauptet, dass wir dich decken, und allen möglichen anderen Unfug in die Welt gesetzt. Dein Name treibt die Einschaltquoten in die Höhe, weshalb diese Story spätestens heute Abend auf allen Kanälen gleichzeitig erscheint.«
    »Es gibt gar keine Story.«
    »Du bist bereits die Story«, korrigierte Webster. »Die tolle Polizistin, die vor einem Jahr einen der Spitzenpolitiker des Landes festgenommen hat. Die Polizistin, die mit dem reichsten Hurensohn unter der Sonne – der zufällig eine nicht ganz saubere Vergangenheit zu haben scheint – verheiratet ist. Das garantiert hohe Einschaltquoten, Dallas, und aus diesem Grund greifen die Medien diese Sache hundertprozentig auf.«
    »Das ist nicht mein Problem.« Doch ihre Kehle und ihr Magen schnürten sich zusammen.
    »Es ist das Problem der Polizei. Fragen werden aufgeworfen werden, auf die wir Antworten haben müssen. Du musst dir überlegen, wann und wie du eine Erklärung abgibst, um die Lage zu entschärfen.«
    »Verdammt, Webster, über mich wurde ein Sprechverbot verhängt. Ich kann nicht mit den Journalisten sprechen, weil zu vieles von dieser Sache mit meinen Ermittlungen zusammenhängt.«
    In der Hoffnung, dass sie wusste, dass er als Freund gekommen war, erklärte er: »Dann lass mich dir sagen, dass du ziemlich in der Klemme steckst. Wir werden den Stimmvergleich durchführen und eine Erklärung zu den Ergebnissen abgeben. Wir werden die Aufnahme vom Tatort heute Morgen ansehen und erörtern, wie euer beider Verhalten dort bewertet werden muss. Deinem Antrag auf eine Überprüfung von Bowers wird, bis wir eine Entscheidung getroffen haben, nicht stattgegeben werden. Das ist die offizielle Botschaft, die ich dir überbringen muss.

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