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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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das schon für einen Unterschied, trotzdem sind es nichts anderes als Trottel. Die halbe Akte fehlt. Es gibt keine Zeugenvernehmungen oder -berichte, und der Autopsiebericht fehlt. Zumindest ist es ihnen gelungen, die Identität des Opfers festzustellen, aber seinen Hintergrund hat niemand überprüft. Oder wenn doch, ist es nirgendwo vermerkt.«
    Roarke machte eine Randbemerkung auf dem Fax – eine kleine Veränderung, die einen Betrag von zirka einer Dreiviertelmillion betraf, und schickte es einer Assistentin ins Büro. »Worum geht es überhaupt?«
    »Um einen Toten«, schnauzte sie ihn an, »dem das Herz herausgenommen worden ist.« Als Roarke aufstand und eine Flasche Wein aus dem kleinen Kühlschrank holte, sah sie ihn stirnrunzelnd an. »Ich kann mir durchaus vorstellen, dass einer der Kollegen die Sache in den Sand gesetzt hat. Zwar gefällt mir das nicht unbedingt, aber es kommt manchmal vor. Doch zwei Kollegen, die denselben Fall derart nachlässig bearbeiten, das ist zu viel. Und jetzt ist keiner von beiden zu erreichen, weshalb ich morgen ein paar Worte mit ihrem Vorgesetzten wechseln muss.«
    Sie war fuchsteufelswild. »Vielleicht hat ja jemand die beiden in der Hand. Durch Bestechung. Oder vielleicht hat er sie bedroht. Scheiße. Vielleicht gibt es ja nicht nur hier bei uns eine undichte Stelle, sondern in jeder verdammten Dienststelle der Polizei.«
    »Und der Senator, der sich in die Sache eingemischt hat, stammt, wenn ich mich recht entsinne, aus dem Prachtstaat Illinois.«
    »Allerdings.« Himmel, sie hasste Politik. »Ich muss erst mit dem Commander sprechen, aber eventuell sollte ich persönlich nach Chicago fahren und dort nach dem Rechten sehen.«
    Roarke füllte zwei Gläser, trug sie durch das Zimmer und stellte sich vor seine Frau. »Ich begleite dich dorthin.«
    »Das ist Sache der Polizei.«
    »Und du bist meine Polizistin.« Er nahm zärtlich ihre Hand und legte ihre Finger um den Stiel eines der Gläser. »Ohne mich wirst du bestimmt nicht nach Chicago fliegen. Dazu ruft die Stadt viel zu persönliche Erinnerungen in dir wach. Und jetzt trink etwas von dem Wein und erzähl den Rest.«
    Sie hätte ihm der Form halber widersprechen können. Doch das wäre reine Energievergeudung, weshalb sie einfach sagte: »Bowers hat zwei weitere Beschwerden gegen mich eingereicht.« Sie zwang sich, ihren Kiefer zu entspannen, und nippte vorsichtig an ihrem Wein. »Sie war heute Morgen als Erste am Tatort und hat dort derartige Schwierigkeiten gemacht, dass ich sie entlassen habe. Das Ganze wurde aufgezeichnet, und wenn sie den Film sehen, werden sie erkennen, dass ich richtig gehandelt habe. Aber sie macht mir das Leben langsam echt schwer.«
    Ihr Magen verknotete sich vor lauter Anspannung, wenn sie daran dachte oder darüber sprach. »Mein Kontaktmann von der Dienstaufsicht ist extra gekommen, um mich davor zu warnen, dass sie ein Riesenaufhebens um diese Geschichte macht und damit sogar bei den Medien war.«
    »Liebling, die Welt ist seit ewigen Zeiten voller Arschlöcher und Hornochsen.« Er legte einen Finger auf das kleine Grübchen in der Mitte ihres Kinns. »Die meisten sind überraschend problemlos zu erkennen. Sie wird damit enden, dass sie selber untergeht.«
    »Bestimmt, aber trotzdem macht sich Webster Sorgen.«
    »Webster?«
    »Der Typ von der Dienstaufsicht.«
    »Ah.« In der Hoffnung, sie ein wenig abzulenken, legte er die Hand in ihren Nacken und begann sie zu massieren. »Ich glaube nicht, dass ich den Namen schon mal gehört habe. Wie gut kennst du ihn?«
    »Wir sehen uns nicht mehr allzu häufig.«
    »Aber es hat mal eine Zeit gegeben…«
    Sie zuckte mit den Schultern, doch den Druck seiner Finger wurde derart kräftig, dass sie ihn mit zusammengekniffenen Augen ansah und erklärte: »Es hatte nie was zu bedeuten, und es ist furchtbar lange her.«
    »Was?«
    »Dass wir einmal betrunken nackt umeinander herumgesprungen sind«, stieß sie widerwillig hervor. »Bist du jetzt zufrieden?«
    Grinsend küsste er sie auf den Mund. »Ich bin am Boden zerstört. Um das wieder gutzumachen, musst du dich jetzt ebenfalls betrinken und nackt um mich herumspringen.«
    Es hätte ihrem Ego nicht geschadet, hätte er getan, als ob er eifersüchtig wäre. »Ich habe zu tun.«
    »Ich auch.« Er stellte sein Glas an die Seite und zog sie eng an seine Brust. »Und zwar mit dir, Lieutenant.«
    Sie wandte ihren Kopf und sagte sich, sie würde es gewiss nicht genießen, dass er seine Zähne an genau der

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