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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ebenfalls noch.« Sie trat erneut vor die Tafel und studierte die Gesichter. »Aber auch so haben wir alle Hände voll zu tun. Peabody, was wissen Sie über Politik?«
    »Ein notwendiges Übel, das in seltenen Fällen ohne Korruption, Machtmissbrauch und Verschwendung funktioniert.« Sie lächelte dünn. »Hippies haben noch nie besonders viel für Politiker und Politik übrig gehabt, Dallas. Aber wir sind echte Profis auf dem Gebiet des gewaltlosen Protests.«
    »Dann gucken Sie als alter Hippie sich am besten mal den amerikanischen Medizinerverband etwas genauer an. Prüfen Sie, wie viel Korruption, Machtmissbrauch und Verschwendung Sie dort finden. Ich werde währenddessen diesem Arschloch aus Chicago Feuer unterm Hintern machen und bei Morris anfragen, ob die Autopsie von Jilessa Brown etwas erbracht hat.«
    Zurück in ihrem Büro versuchte sie zuerst ihr Glück bei dem Kollegen aus Chicago, schnaubte, als sie abermals lediglich an Kimiks E-Mail-Adresse verwiesen wurde, und beschloss, über seinen Kopf hinweg zu handeln.
    »Blödmann«, murmelte sie und ließ sich mit seinem Vorgesetzten verbinden.
    »Lieutenant Sawyer.«
    »Lieutenant Dallas von der New Yorker Polizei«, erklärte sie mit forscher Stimme und sah sich das Gesicht des Mannes auf dem Bildschirm an. Es war lang, hager und müde, hatte die Farbe frischen Tabaks, dunkelgraue Augen und einen schmallippigen Mund. »Ich ermittle in einer Reihe von Mordfällen, die, wie es aussieht, eine Verbindung zu einem Fall von Ihnen haben.«
    Aufmerksam wartete sie ab, und nahm deshalb, als sie nun weitersprach, die schmale Falte zwischen seinen Brauen sofort wahr. »Eine Sekunde, New York.«
    Der Bildschirm wurde schwarz und während drei endlosen Minuten trommelte Eve mit ihren Fingern auf die Platte ihres Schreibtischs, bevor sein völlig regloses Gesicht wieder auf dem Monitor erschien. »Ich habe keinen Antrag auf Datentransfer in der Sache vorgelegt bekommen. Der Fall, von dem Sie sprechen, wurde als ungelöst zu den Akten gelegt.«
    »Hören Sie, Sawyer, ich habe vor über einer Woche mit dem neuen Ermittlungsleiter gesprochen. Ich habe die Weitergabe der Informationen offiziell bei ihm beantragt. Ich habe hier drei Leichen, und meine Ermittlungen weisen eindeutig darauf hin, dass es eine Verbindung mit Ihrer Leiche gibt. Wenn Sie den Fall zu den Akten legen wollen, meinetwegen, aber dann legen Sie ihn bitte hier auf meinem Schreibtisch ab. Alles, worum ich Sie bitte, ist ein Mindestmaß an Kooperation. Ich brauche diese Informationen.«
    »Detective Kimiki ist gerade nicht im Dienst, New York. Aber auch hier in Chicago haben wir alle Hände voll zu tun. Ich schätze, dass Ihr Antrag einfach untergegangen ist.«
    »Und, fischen Sie ihn jetzt wieder hervor?«
    »Sie kriegen die Akte noch innerhalb der nächsten Stunde. Ich bitte Sie, die Verspätung zu verzeihen. Geben Sie mir Ihre Nummer und Ihre Adresse, dann schicke ich Ihnen die Sachen gleich persönlich zu.«
    »Danke.«
    Das wäre geschafft, dachte Eve zufrieden und rief sofort nach dem Gespräch den guten Morris an.
    »Ich bin gerade dabei, den Bericht zu schreiben, Dallas. Aber ich bin auch nur ein Mensch und kann leider nicht zaubern.«
    »Sagen Sie mir die wichtigsten Dinge einfach so.«
    »Sie ist tot.«
    »Sie sind wirklich ein Scherzkrümel.«
    »Stets bemüht, Ihnen Ihre Tage zu versüßen. Todesursache ist eindeutig die Bauchwunde gewesen. Verursacht wurde sie durch ein Laserskalpell, das, wie schon in den anderen Fällen, von einem echten Profi geschwungen worden ist. Das Opfer war betäubt. Die Wunde wurde jedoch nicht versiegelt, und deshalb ist die Frau verblutet. Die Leber wurde ihr entfernt. Sie hatte Krebs in fortgeschrittenem Stadium, von dem besonders dieses Organ befallen war. Allerdings wurde sie deshalb behandelt. Es gab ein paar Narben, die typisch sind für dieses fortgeschrittene Stadium, zugleich aber auch hübsches, rosiges Gewebe. Die Behandlung hatte das Fortschreiten der Krankheiten bereits merklich verlangsamt, und bei weiterer regelmäßiger Behandlung hätte die Medizin bestimmt am Schluss gesiegt.«
    »Der Einschnitt – passt er zu den anderen?«
    »Er ist sauber und perfekt. Der Kerl hatte es eindeutig nicht eilig. Meiner Meinung nach war es derselbe Typ wie in den anderen Fällen. Auch wenn der ganze Rest nicht passt. Dieses Mal war von Stolz auf seine Arbeit nichts zu spüren, und vor allem hätte das Opfer ohne sein Zutun sicher noch mindestens zehn Jahre

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