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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Persönlich kann ich dir nur raten, dir einen Anwalt zu besorgen, Dallas. Besorg dir den besten Anwalt, den du für Roarkes Geld bekommen kannst, und guck, dass er dich möglichst gut vertritt.«
    »Ich werde weder ihn noch sein Geld dafür benutzen, um meine Probleme zu beheben.«
    »Du bist schon immer furchtbar stur gewesen, Dallas. Das ist eine der zahllosen Eigenschaften, die mir an dir gefallen.«
    »Leck mich.«
    »Das habe ich einmal getan, doch hat es nicht gefruchtet.« Seine Miene wurde wieder ernst, und er trat einen Schritt nach vorn. »Ich mag dich – als Freundin und als Kollegin – und ich kann dich nur warnen. Sie hat die Absicht, dich untergehen zu sehen. Und nicht jeder wird versuchen, dich vor dem Ertrinken zu bewahren. Wenn man in der Position ist, die du sowohl in deinem Job als auch privat erreicht hast, gibt es jede Menge Leute, die insgeheim eifersüchtig auf einen sind. Und diese Geschichte mit Bowers könnte sie dazu bringen, ihre wahren Empfindungen zu zeigen und, statt dir zu helfen, schadenfroh mit anzusehen, wie du deinen guten Ruf verlierst.«
    »Damit komme ich zurecht.«
    »Fein.« Er schüttelte den Kopf und wandte sich zum Gehen. »Nur eins noch: Pass gut auf dich auf.«
    Sie setzte sich wieder hinter ihren Schreibtisch, vergrub den Kopf zwischen den Händen und überlegte, wie in aller Welt es weitergehen sollte.
    Am Ende ihrer Schicht entschied sie sich dafür, so schnell wie möglich zu verschwinden. Zwar packte sie die Akten einschließlich der Daten, die Chicago ihr letztendlich übermittelt hatte, ein, aber, bei Gott, sie führe endlich einmal pünktlich heim.
    Bohrende Kopfschmerzen begleiteten sie auf ihrer Fahrt, und während sie zwischen der Einundfünfzigsten und Zweiundfünfzigsten in Höhe der Madison in einem Stau in Richtung Norden festsaß, stürmte Bowers die Treppe der U-Bahnstation an der Delancy Street hinauf. Sie war, für Ellen Bowers, erstaunlich gut gelaunt. Sie hatte ihr Möglichstes getan, um Eve Dallas den Arsch aufzureißen. Um die Hexe zu grillen, dachte sie und wäre vor lauter Übermut beinahe vom Rand des Bürgersteigs gekippt.
    Es war einfach wunderbar gewesen, vor einer Kamera zu stehen und sich von einer Journalistin verständnisvoll zunicken zu lassen, während sie all das grauenhafte Unrecht ausführlich geschildert hatte, das ihr widerfahren war.
    Mannomann, es war auch allerhöchste Zeit, dass ihr Gesicht endlich im Fernsehen erschien und dass sie mit ihren Klagen öffentlich Gehör fand.
    Am liebsten hätte sie der Welt ausführlich berichtet, wie alles angefangen hatte, damals, vor vielen Jahren, auf der Akademie, als Dallas hereingekommen und sofort zum Star geworden war. Zu einem verdammten, allseits anerkannten Star. Sie hatte sämtliche Rekorde der Polizeischule gebrochen. Dadurch, dass sie allen Lehrern einen geblasen hatte. Und wahrscheinlich hatte sie sich an die Lehrerinnen auch rangemacht. Jeder, der nicht völlig blind war, wusste, dass sie schon seit Jahren nicht nur mit dem alten Feeney, sondern sicher gleichzeitig mit dem gottverdammten Whitney schlief.
    Wer konnte schon sagen, was für kranke Sexspiele sie mit Roarke auf seinem großen, schicken Anwesen trieb.
    Doch ihre Tage waren endgültig gezählt, sagte sich Bowers und nahm sich zur Feier des Tages aus einem Supermarkt noch eine Riesenpackung Schokoeiscreme mit. Sie würde die gesamte Packung vertilgen. Während sie dies alles in ihr Tagebuch schrieb.
    Die Ziege hatte anscheinend gedacht, sie könnte Ellen Bowers niedermachen und käme damit durch. Doch welche Überraschung. Die ständigen Wechsel zwischen den Revieren hatten sich endlich gelohnt.
    Sie hatte Kontakte. Ja. Sie kannte Leute.
    Sie kannte die richtigen Leute.
    Und darauf kam es an.
    Eve Dallas’ Niedergang wäre für sie ein Sprungbrett in Richtung von Ruhm, Respekt und einem Platz hinter einem Schreibtisch der Mordkommission.
    Endlich wäre ihr Gesicht auf allen Bildschirmen zu sehen.
    Es war wirklich allerhöchste Zeit, dachte sie, erfüllt von verzehrendem Hass. Und wenn sie mit Dallas fertig wäre, ließe sie auch Trueheart für seine Illoyalität ihr gegenüber zahlen.
    Sie wusste ganz genau, dass Dallas sich von ihm hatte ficken lassen.
    So war es immer, so hatte es schon immer funktioniert. Deshalb ließ sie keinen Typen je an sich heran. Sie wusste, was die Leute dachten, wusste, was sie sagten. Wusste es genau.
    Sie sagten, dass sie eine Störenfriedin war. Sagten, sie wäre eine schlechte

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