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Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo

Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo

Titel: Der Tod Kam Mit Der Post: Aus Der Geschichte Der BRD-Kripo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Feix
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NSDAP. Er studierte Jura in Heidelberg, avancierte dort zum Amtsleiter des NS-Reichsstudentenwerkes und denunzierte im Mai 1937 den Rektor der Universität Freiburg, Professor Dr. Metz, bei den Nazi-Behörden, weil dieser sich geweigert hatte, den Reichsstudentenführer in der Alma mater sprechen zu lassen. Ein Jahr später, nach der, Annexion Österreichs, betrieb er die „Gleichschaltung" der Studenten an der Innsbrucker Universität, „wirkte" danach im gleichen Sinne an der Karls-Universität in Prag, um schließlich, ab 1941, als Leiter des Präsidialbüros im „Zentralverband der Industrie für Böhmen und Mähren" die tschechoslowakische Industrie für Hitlers Kriegswirtschaft auszubeuten.
    Nach 1945 wurde er, der stets auf der rechten Seite der Rechten stand, Mitglied der CDU, saß in Aufsichtsräten, wurde 1959 Vorstandsmitglied der Daimler-Benz AG und schließlich 1976 Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) sowie des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Im Jahre 1963 beantwortete er den Streik der nordbadischen und nordwürttembergischen Metallarbeiter um höhere Löhne mit der rigorosen Aussperrung der Streikenden, wie er sich überhaupt den Forderungen der Arbeiter und Gewerkschaften gegenüber stets unnachgiebig und hart zeigte.
    Schleyer war auch ein konsequenter Gegner des Mitbestimmungsrechtes der Gewerkschaften und hat gegen das ohnehin nicht sehr weitgehende Mitbestimmungsgesetz der BRD-Regierung beim Bundesverfassungsgericht Beschwerde eingelegt.
    Diesen Mann hatte am 5. September ein RAF-Kommando in seine Gewalt gebracht. Kurz nach 18 Uhr verbreitete DPA bereits die Nachricht von Schleyers Entführung. Gegen 18 Uhr 30 traf die Meldung in der Nachrichtenzentrale des Bundespresseamtes ein und wurde direkt an Bundeskanzler Schmidt weitergeleitet, der gerade in einer Beratung mit Außenminister Genscher, Innenminister Maihofer und Justizminister Vogel saß.
    Der Innenminister fuhr sofort zur Antiterrorgruppe des Bundeskriminalamtes nach Bad Godesberg und von da mit Staatsminister Wischnewski zum Tatort. Dort waren inzwischen Spezialisten der Kriminalpolizei mit der Spurensicherung und ersten Zeugenvernehmungen beschäftigt. Aus den vorgefundenen Hülsen und Projektilen vom Kaliber 5,6 mm, verfeuert aus einem Schweizer Schnellfeuergewehr, zogen die Beamten den Schluß, Mitglieder der zur RAF gehörenden Haag-Meyer-Gruppe hätten die Tat begangen, denn mit einer ähnlichen Waffe war auch Generalbundesanwalt Buback erschossen worden. Sonstige Hinweise auf die Entführer gab es nicht.
    Die im Zuge des Ringalarms vorgenommenen Fahrzeugkontrollen brachten auch keine Ergebnisse. Mehrere verdächtige Personen wurden zwar festgenommen, mußten aber bei näherer Prüfung wieder freigelassen werden. Gegen 19 Uhr 20 ging beim Polizeipräsidium in Köln der Hinweis auf einen weißen VW-Bus ein, der in der Tiefgarage des Hochhauses Wiener Weg 16 bis 56 stand. Es war das Entführungsfahrzeug. Da man im Wagen keine Blutspuren fand, wurde angenommen, Schleyer habe den Gewaltakt unversehrt überstanden. Im Bus lag eine Mitteilung, in der die Entführer, das RAF-Kommando „Siegfried Hausner", die sofortige Einstellung aller Fahndungsmaßnahmen forderten, anderenfalls Schleyer erschossen würde.
    Über der Garage entdeckten die Kriminalbeamten eine nahezu unmöblierte Wohnung mit abgedunkelten Fenstern. Sie war am 15. August 1977 von einer jungen Frau gemietet worden, die sich Lisa Ries nannte und in Begleitung zweier junger Männer war. Von diesen drei Personen fehlte jede Spur. Später gab die Kripo bekannt, Lisa Ries wäre mit der 27jährigen RAF-Terroristin Friederike Krabbe identisch. Die von ihr gemietete Wohnung hatte den Entführern offenbar als Einsatzzentrale gedient. Ein Hausmeister aus dem Wiener Weg wollte seit dem 20. August wiederholt das Entführungsfahrzeug und den gelben Mercedes, der als Straßensperre gedient hatte, in der Straße gesehen haben.
    Ein anderer Zeuge sah in der Nähe des Tatortes mehrmals einen gelben VW-Kombi mit gelben Vorhängen. Im sichergestellten weißen Entführungskombi lagen einige gelbe Stoffreste. Die Kripo vermutete daher, der bisher nicht entdeckte gelbe VW-Bus wäre dazu benutzt worden, Schleyer und seine Fahrtroute zu beobachten und die Ergebnisse per Funk an die Einsatzzentrale durchzugeben. Anhaltspunkte dafür, wo die Entführer Schleyer gefangenhielten, hatte die Kriminalpolizei nicht. Sie vermutete, es könnte eine

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