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Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Titel: Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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zuschlagen. Zefix, wird’s bald!

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    D er Sandner hat den Stein nicht fliegen sehen, nur seine Wirkung vernommen. Pling. Präzise in die Scheibe neben der Eingangstür. Guter Wurf. Aber eben nur »Pling« und nicht »Klirr!«. Arg schwach auf der Brust. Entweder bloß ein Kiesel oder den Hartinger hat die kriminelle Energie verlassen. Jeder Siebenjährige hätte mehr Power aufgewendet. Die Scheibe scheint heil geblieben. Vielleicht ein Sprung – mit etwas gutem Willen.
    Der Sandner zielt mit dem Sucher auf die Eingangstür. Hoffentlich wurde im Ansi überhaupt etwas bemerkt. Wenn die Stimmungsmusik nicht sämtliche Nebengeräusche frisst. Aus den Augenwinkeln sieht er eine Bewegung. Der Hartinger sprintet um die Ecke. Unauffällig wie die neonrote Gazelle beim Schlittschuhlaufen. Ein »He!« wird ihm von einem offenen Fenster hinterhergeworfen. Der Schrei bringt ihn aus dem Tritt. Fast hätte er ihn zum Stolpern gebracht. Aber er schafft es mit aufrechter Haltung, um die Ecke zu verschwinden. Aufatmen beim Sandner.
    Die Kneipentür springt auf. Menschen quellen ins Freie. Der Ermittler drückt auf den Auslöser, wieder und wieder. Höchstens fünf Sekunden gibt er sich. Aber er ist noch nicht befriedigt. Die Leute scharen sich um den Ort des Anschlages.
    Wohl doch ein Wirkungstreffer. Wie die letzten Nachzügler vor das »Ansi« treten, ist er zufrieden. Schnatternd deuten sie auf die Scheibe. Jemand zückt sein Handy. Viele Gesichter kennt er noch vom vorgestrigen Kneipenbesuch. Der ein oder andere gönnt seinem Bierglas frische Luft. Vielleicht wäre der Inhalt unbeobachtet verdunstet – äußerst seltenes chemisches Phänomen. Findest du meistens als Reaktion beim Aufeinandertreffen derber Schluckspechte.
    »Was machst du da?«
    Wie aus dem Nichts sind die Kinder aufgetaucht. Drei an der Zahl. In einem erkennt er das neugierige Gör wieder, welches ihn nach dem verletzten Hund ausgefragt hat.
    »Und was macht ihr da?«
    Sie zucken mit den Schultern. Wer braucht als Kind schon einen Grund, um »da« zu sein. Da solltest du Heidegger und Platon studiert haben.
    »Wir haben aber zuerst gefragt«, stellt eine der Gören fest.
    Hastig richtet der Sandner sich auf und schiebt die Kamera ein, bevor er von der Kneipe aus entdeckt wird. Als Paparazzi ist er mäßig begabt. Ihm war kein Orgasmus beim Abdrücken vergönnt.
    Die Kinder bleiben bei ihm stehen.
    »Du hast was fotografiert«, stellt ein stupsnasiger Wichtigtuer fest.
    »Blätter.«
    »Wieso?«
    »Und Ameisen.«
    »Ameisen?«
    »Ich mag Blätter mit Ameisen drauf.«
    »Glaub ich nicht.«
    »Der verarscht dich voll«, sekundiert ihn eine höchstens Fünfjährige. Die Aussprache ist perfekt, trotz Zahnlücken – da hat die Logopädie perfekt gearbeitet. Immerhin.
    Der Junge wirft ihm einen skeptischen Blick zu.
    »Spanner«, fasst er seine Erkenntnis zusammen.
    Ernstes Nicken der Gruppe. Das Urteil ist gefällt. Einstimmig. Ob die Kurzen solche Begriffe bei »Logo« lernen? Wohl eher, wenn die Mama über den Nachbarn schimpft.
    Die Kneipenbesatzung ist auf ihn aufmerksam geworden. Jemand deutet in seine Richtung. Kein vertrauenserweckendes Bild.
    Er harrt in den Büschen, umgeben von Knirpsen. Schau mal an, der Harthofer Rattenfänger!
    Höchste Zeit für den geschmeidigen Abgang. Die Blagen lässt er wortlos stehen. Hat ihnen wohl noch niemand beigebracht, dass man um Fremde, die im Gesträuch kauern, einen Bogen machen sollte. Der Rat gilt natürlich für alle Altersgruppen – besonders auf Rastplätzen und am Isarufer.
    Um gemütliche Haltung bemüht, trollt er sich von dannen. Die Hände in den Taschen, fast hätte er ein Lied gepfiffen. Bohrende Blicke spürt er im Rücken. Sollen sie ihre Eltern löchern.
    Weil Blätter nicht so spannend sind, zieht die Kinderschar johlend weiter.
    Er blickt kurz über seine Schulter. Sie traben Richtung Ansi, die zukünftigen Stammgäste. Die Nachwuchsförderung funktioniert.
    Der Sandner beschleunigt seine Schritte.
    A n der U-Bahn-Station will er den Hartinger treffen, falls der sich keine Verfolgungsjagd mit aufmerksamen Anwohnern liefern muss.
    Fürs Erste ist er glücklich. Natürlich hätte er sich die Bilder auch anderswie besorgen können. Zum Beispiel quellen die sozialen Netzwerke über vor originellen Schnappschüssen aller Art. Alles eine Frage der Zeit und der Geduld. Beides Mangelware beim Ermittler. Das »Lebenszeichen« von Mutter Brauner hat ihn zusätzlich zur Eile getrieben. Nicht zuletzt muss

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