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Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Titel: Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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zuschauen beim Deitschimachen«, quengelt der Zwerg.
    Der Alte bleibt stur. »Gemma zum Spielplatz«, verkündet er und schafft das Kind aus Sandners Reichweite. Schnelle Schritte. Keine Diskussion. Den Kleinen hat er am Arm hochgerissen, sodass dessen Füße den Boden nicht mehr berühren. »Deitschi« klingt nicht gut. Hört sich nach Krankheit an. So wie starker Schnupfen. Oder irgendwas am Kopf. Die Variante ist naheliegend.
    Die Zwei drehen sich nicht mehr um. Schon bald springt der Kleine fröhlich an der Seite seines Großvaters dahin.
    Heitschi bumbeitschi, was raschelt im Gestrüpp? Die Version mit einem unbekannten Täter setzt sich gerade beim Ermittler fest. Mit der könnte er warm werden.
    Der Sandner verlässt den Tatort. Essen fassen.

PAGEBREAK
    W arm ist es auch in Brauners Obermenzinger Stube. Wie beim Topfschlagen. Ob es heiß wird, ist die Frage. Die Entführer hatten sich gemeldet. Der Jonny ist ganz aus dem Häuschen, spielt die Stimme immer wieder ab.
    Die Wiesner setzt sich schweigend dazu. Nachdem im Hause Brauner offenbar wichtige Fakten vorliegen würden, ist siesofort nach Obermenzing geprescht. Rekordzeit. Unter zwanzig Minuten. Ihr junger Kollege hat sich angehört, als wenn die Aufklärung des Falles nun unmittelbar bevorstünde.
    Jetzt sitzt sie mit den beiden Hausbewohnern in der Stube. Die Möbel glänzen, die Luft ist frisch. Der Jonny scheint ein dienstbarer Geist zu sein. Vielleicht sollte sie ihn sich einmal ausborgen, zum Fensterputzen.
    Erwartungsvolle Blicke ruhen auf ihr. Und? Kaffee bekommt sie kredenzt. Ein Schokoladenkeks liegt auf der geblümten Untertasse.
    »Was Neues?«, hören sie sich siebzehn Mal an.
    Sonst nichts. Zwei lausige Wörter.
    Die beiden Männer beobachten ihre Reaktion. Sie trinkt einen Schluck Kaffee, knabbert am Gebäck. Langsamer, als sie müsste. Behutsam stellt sie danach die Tasse auf das Tellerchen. Schaut von einem zum anderen.
    »Ausbaufähig«, formuliert sie schließlich einfühlsam. »Da wär noch ein bisserl Luft nach oben.«
    »Ja, aber wenigstens haben wir seine Stimme«, beharrt der Jonny, vom eifrigen Nicken des Oberstaatsanwaltes sekundiert.
    Wenn das als Erkenntnisgewinn durchgeht, sollte sie in ihrem Kaffeesatz die fehlenden Informationen locker herauslesen. Der Brauner hatte dem Entführer erklärt, dass er ein Lebenszeichen von seiner Mutter wolle und die Ermittlungen im Fall Fuhrer auf Hochtour liefen. Er hat noch ergänzt, selbst wenn seine Mutter jetzt freikäme, würden sie aufgrund von Zweifeln an Fuhrers Schuld weiterermitteln. Aber der Unbekannte hatte aufgelegt.
    Entführungsfälle in den Fernsehkrimis werden zu hundert Prozent mithilfe der Hintergrundgeräusche aufgeklärt. Die reale Verbrecherbagage ist in der Regel zu gewieft, solch mangelhaftes Handwerk abzuliefern. Darfst du dich ja nicht mehr blicken lassen im Gewerbe. Selbst bei der Polizei wäre es sonst ein Fall von Fremdschämen. Die Sender haben ihren Bildungsanspruch zu verwirklichen, wozu zahlte man sonst Gebühren. An Nachverfolgung war nicht zu denken. Nur diese zwei Wörter. Mutmaßlich ein Mann, dessen Muttersprache Deutsch ist. Was Neues? Ob die forensischen Phonetiker ihnen zumindest das Alter eingrenzen könnten? Sie erwartet kein opulentes Täterprofil. Dass er gerne Hendl isst, graue Sakkos trägt, Goldinlays bevorzugt und in Petershausen in der Grundschule war, wird nicht im Bericht stehen. Der Jonny wird sich auf den Weg zum Spezialisten machen. Persönlich dafür sorgen soll er, um Geschwindigkeit hineinzubringen. Der Auslauf wird ihm guttun. Er ist schon halb bei der Tür hinaus, da scheint ihm noch etwas einzufallen.
    »Horch, Sandra, dein Zahnarzt lebt mit seiner Tusnelda und seiner Mutter im Haus. Die wären bestimmt nicht erbaut von seinen befriedigenden Behandlungsmethoden – oder was meinst du?«
    »Nicht schlecht, Jonny.«
    »Der Höhepunkt meiner Karriere. Das hör ich schon zum zweiten Mal!«
    »Bild dir nix ein, vielleicht werd ich bloß dement.«
    Die Tür fällt hinter ihm ins Schloss.
    Die Erwähnung des Zahnarztes hat der Wiesner kurz den Puls beschleunigt. Sie atmet durch. Keine Zeit für Selbstbetrachtungen. Brauners zusammengesunkene Gestalt zeigt ihr dessen Innenleben. Sie ist sich nicht sicher, ob sie ihn hier alleine hocken lassen sollte. Er ist eine Kämpfernatur. Gerade die sind anfällig, wenn ein Schlag kommt, den sie nicht haben sehen können. Das bringt alles ins Wanken. Unschlüssig steht sie im Wohnzimmer herum.
    »Haben

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