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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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Polizeistationen anfragen, welche Verstecke sich ihm dort oben bieten«, erwiderte Till Schreier.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Trevisan nahm den Hörer ab und meldete sich. Sein Gesicht wurde während des Gespräches immer bleicher. »Wir kommen«, sagte er, bevor er auflegte.
    Er blickte in die gespannten Gesichter seiner Kollegen. »Der Wangerland-Mörder hat wieder zugeschlagen. Ich brauche jeden Mann«, sagte er und griff erneut zum Telefon.
    *
    Polizisten sicherten das Gelände nach allen Seiten ab. Rot-weiße Absperrbänder flatterten im Wind. Trevisan parkte den Wagen neben der Bahnlinie direkt hinter einem Streifenwagen. Ein Polizist in weißem Mantel kam auf ihn zu, als er aus dem Wagen stieg. Er kannte den Mann.
    »Guten Morgen, Herr Trevisan«, begrüßte ihn der Beamte und reichte Trevisan die Hand. »Die Leiche liegt dort hinten am Ende der Bahnlinie. Sie trieb im Wasser und war in ein Netz verschnürt. Sie war mit einer Schnur am Ufer festgemacht.«
    »Weiß man schon, wer der Tote ist?«
    »Ja, es gibt eine Vermisstenmeldung«, entgegnete der Polizist. »Die Frau des Opfers kam gegen Mitternacht zu uns und erstattete Anzeige. Der Mann heißt Gustav Lüdke, ist zweiundsechzig Jahre alt und Pensionär. Er führte gestern Abend etwa gegen neun seinen Hund aus und kam nicht wieder nach Hause. Der Hund fehlt immer noch. Nach der Vermisstenmeldung haben die Kollegen dreimal die Gegend hier abgesucht. Aber sie haben nichts gefunden.«
    »Wer hat ihn entdeckt?«
    Der Beamte zeigte auf einen Mann in grünem Parka, der neben einem uniformierten Kollegen stand. »Ein Angler, der heute früh hier fischen gehen wollte. Er ist beinahe über die Schnur gestolpert.«
    Ein weiterer Wagen war vorgefahren. Monika Sander stieg aus. »Kleinschmidt ist unterwegs«, rief sie Trevisan zu.
    Gemeinsam gingen sie den Trampelpfad an den Bahngleisen entlang. Eine Viertelstunde später kamen sie in den Uferbereich am Nordhafen. Trevisan fielen sofort die abgebrochenen Zweige im Gebüsch links des Weges auf. Ein weiterer Polizist stand am Ufer und rauchte eine Zigarette. Der Notarzt stand unmittelbar daneben. Vor ihnen lag eine schwarze Decke im feuchten Gras.
    Trevisan wusste, was unter der Decke lag. Er trat auf die Männer zu. »Wissen Sie schon, wie er zu Tode kam?«, fragte er den Mann in der leuchtend roten Einsatzjacke.
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Entweder ist er ertrunken oder er wurde erschlagen. Auf alle Fälle wurde er ermordet.«
    »Gibt es irgendeine Auffälligkeit?«
    »Er wurde gefesselt und ins Wasser geworfen.«
    »Nein, ich meine, fehlt dem Toten ein Finger an einer Hand?«
    »Sie haben recht, der kleine Finger der linken Hand wurde abgetrennt. Allem Anschein nach lebte er da noch. Woher wissen Sie das?«
    Trevisan beugte sich zu der Leiche hinab und hob die Decke. Er sah in die leblosen Augen eines alten Mannes. Er richtete sich auf und blickte hinaus auf das trüb schimmernde Wasser.
    »Weiß seine Frau schon Bescheid?«, fragte Trevisan den Kollegen.
    »Wir haben einen Pastor …«
    »Das ist gut«, unterbrach Trevisan den Polizisten.
    Kleinschmidt kam den Weg entlanggelaufen. Sie hatten den Spurensicherungswagen über die feuchte Wiese herangefahren. Mittlerweile hatte sich am Beginn des Fußweges ein Heer von Neugierigen und Journalisten eingefunden. Die Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, die Gaffer zurückzuhalten. Kleinschmidt ging mit seinen Männern routiniert zu Werke. Trevisan, Till Schreier und Monika Sander standen in der Nähe und schauten der Spurensicherung bei ihrer Arbeit zu. Trevisans Miene wirkte erstarrt.
    »Was denkst du?«, fragte Monika.
    »Ich frage mich, wie lange das noch so weitergeht. Ich fühle mich so hilflos«, antwortete er deprimiert.
    »Trevisan!«, rief ihm jemand zu. Er wandte sich um. Margot Martinson stand hinter dem Absperrband. Ein Polizist hielt sie zurück. Trevisan gab dem Beamten ein Zeichen, sie passieren zu lassen. Die Profilerin kam auf ihn zu. »Ich hörte, der Wangerland-Mörder soll wieder …«
    »Das gleiche Muster«, bestätigte Trevisan mit gedämpfter Stimme. »Niedergeschlagen, den kleinen Finger abgeschnitten, das Opfer ins Netz gefesselt und ins Wasser geworfen.«
    »Kennt man schon Hintergründe?«
    »Nein, wir stehen erst am Anfang«, entgegnete Trevisan.
    »Dann lassen Sie uns gemeinsam suchen. Beginnen wir bei seinen Angehörigen«, sagte sie entschlossen. Wenig später fuhren Trevisan und Margot Martinson in die

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