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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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überlagerte das Brausen des Windes. Eine Viertelstunde später flog Trevisan mit Monika Sander und den anderen Kollegen zurück auf Festland. Das Wetter war schlechter geworden und dazu kam jetzt auch noch die bedrückende Enge in der Kabine. Trevisan war heilfroh, als der Hubschrauber in Wilhelmshaven landete.
    Er schaute auf die Uhr. Es war kurz nach fünf.
    *
    Als Monika Sander das Besprechungszimmer betrat, schüttelte sie den Kopf. »Die Systeme sind lahm gelegt. Blitzeinschlag. Frühestens Morgen können wir wieder mit einem ungestörten Betrieb rechnen.« Sie setzte sich gegenüber auf den Stuhl.
    »Sind die anderen schon zurück?«
    Monika nickte. »Sie haben schon Feierabend gemacht. Sie mussten die Suchaktion wegen des schlechten Wetters abbrechen. Hast du noch jemanden erreicht?«
    Trevisan schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich hat die Schifffahrtsbehörde schon längst Feierabend gemacht.«
    »Verdammt! Jetzt haben wir zwar seinen Namen, aber wir wissen noch immer nicht, wo er steckt …«
    »… und warum er es getan hat«, vervollständigte Trevisan.
    »Was tun wir jetzt?«
    »Was können wir noch tun? Die Einwohnermeldeämter sind geschlossen. Hier auf der Insel kommen wir nicht mehr weiter. Uns bleibt nicht mehr als die Fahndung.«
    »Ich glaube nicht, dass er irgendwo auftaucht. Dazu ist er einfach zu gerissen«, bemerkte Monika Sander niedergeschlagen.
    Trevisan nickte. »Ich kann nur hoffen, dass es ruhig bleibt. Jedes Mal, wenn ich zu Hause bin und das Telefon läutet, zucke ich zusammen und frage mich, bei welchem Toten wir diesmal die Nacht verbringen müssen.«
    »Wenn wir ihn wenigsten gezielt suchen könnten«, sagte Monika.
    »Wir werden ihn fassen!« Trevisan fuhr sich mit der Hand über die Haare. Er fühlte sich noch immer miserabel. Sein Magen knurrte, doch er traute sich nicht, etwas zu essen. Obwohl er nun auf einem Stuhl saß, schien der Boden unter seinen Füßen noch immer zu schwanken.
    »Wie war es eigentlich beim Arzt, du wolltest dich doch untersuchen lassen?«, fragte Monika nach einer Weile.
    Trevisan atmete tief ein. Die Schmerzen in der Nierengegend waren einfach wieder verschwunden. Er war nicht zum Arzt gegangen, wenngleich ihm auch Monika damals dringend dazu geraten hatte. Mit derartigen Schmerzen spaßt man nicht, hatte sie ihn gewarnt. »Oh, es geht mir gut. Alles in Ordnung«, log er. »Es wird Zeit, dass wir den Kerl bald kriegen. Er bringt unser aller Leben durcheinander.«
    »Da hast du recht. Mein Mann hält mir auch schon vor, dass ich nur noch in der PI bin. Ich weiß gar nicht, wann wir das letzte Mal so richtig gemütlich ausgegangen sind.«
    »Bis zum Ende der nächsten Woche werden wir ihn haben«, sagte Trevisan zuversichtlich.
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, erwiderte Monika.
    Gemeinsam erhoben sie sich, griffen nach ihren Jacken und verließen den Raum. Monika schloss die Tür. Es war ruhig auf dem Stockwerk des 1. FK. Als sie an Trevisans Büro vorbeigingen, klingelte das Telefon. Erschrocken fuhren sie herum.
    »Das wird doch nicht …«, stieß Monika aus.
    Trevisan betrat sein Büro und nahm den Hörer ab. Monika wartete mit gespannter Miene in der Tür. Sie schien schon das Schlimmste zu befürchten. Trevisan legte den Hörer auf.
    »Ist wieder …«, fragte sie.
    Trevisan schüttelte den Kopf. »In Altgarmssiel wurde ein Wagen gestohlen. Keine zwei Kilometer von der Stelle entfernt, wo wir Sörensens ausgebrannten Fiat fanden. Der Wagen gehört einer Krankenschwester. Sie arbeitet in Oldenburg und ist mit einer Kollegin gefahren. Der kann bereits seit Dienstag fehlen.«
    »Er ist also wieder auf der Jagd.« Monikas Miene wirkte versteinert.

 
     
32
    Trevisan war früh aufgestanden. Er gönnte sich eine zweite Tasse Kaffee zum Frühstück. Die Nacht war ruhig gewesen. Er hatte gut geschlafen. Von den Kopfschmerzen war nichts mehr zu spüren. Paula leistete ihm Gesellschaft. Sie hatte heute erst um halb zehn Uhr Schule. Bald begannen ihre Ferien.
    »Seid ihr nun schon weitergekommen?«, fragte sie, als sie sich an den gedeckten Frühstückstisch setzte. Trevisan legte die Morgenzeitung beiseite.
    »Was hast du gesagt?«
    »Habt ihr ihn bald?«, setzte sie nach.
    Trevisan nickte. »Wir kennen seinen Namen. Aber er läuft noch immer frei herum. Ich habe nur noch keinen blassen Schimmer, wie wir ihn kriegen sollen.«
    »Ich vertraue dir. Wenn es jemand schafft, dieses Scheusal zu fassen, dann bist du es«, antwortete Paula überzeugt.
    Trevisan

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