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Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod kommt nach Pemberley: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. James
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holen soll, ist bereits unterwegs. Wir müssen jetzt in den Wald, Wickham und Denny suchen. Habt ihr aus Lydia herausbekommen, was passiert ist?«
    »Ja, sie hat kurz aufgehört zu weinen und das Wichtigste hervorgestammelt – und dann gefordert, ihre Truhe solle ins Haus getragen und geöffnet werden. Ich glaube fast, sie denkt noch immer, sie wird am Ball teilnehmen.«
    Pemberleys große Eingangshalle mit den eleganten Möbeln, der in schönem Schwung zur Galerie hinaufführenden Treppe und den Familienporträts war Darcy plötzlich so fremd, als hätte er sie zum ersten Mal betreten. Die natürliche Ordnung, seine Stütze seit Kindertagen, hatte sich verkehrt, und einen Augenblick lang fühlte er sich so machtlos, als wäre er nicht mehr Herr im eigenen Haus. Diese absurde Situation vermochte er nur zu bewältigen, indem er sich über Kleinigkeiten ärgerte. Es war weder Stoughtons noch Alvestons Aufgabe, Gepäck hereinzutragen, und Wilkinson war, abgesehen von Stoughton, traditionell das einzige Mitglied des Haushalts, das seine Befehle direkt vom Hausherrn entgegennahm. Aber wenigstens war etwas erledigt worden. Man hatte Lydias Gepäck hereingebracht, und die Kutsche war auf dem Weg zu Dr. McFee. Instinktiv trat er an die Seite seiner Frau und ergriff sanft ihre Hand. Sie war eiskalt. Doch als er ihren beruhigenden, mitfühlenden Druck spürte, fühlte er sich getröstet.
    Inzwischen war Bingley wieder herunter gekommen. Alveston und Stoughton gesellten sich zu ihm. Darcy berichtete kurz, was er von Pratt erfahren hatte, doch offensichtlich war es Lydia trotz ihres aufgelösten Zustands tatsächlich gelungen, die wichtigsten Punkte der Geschichte mitzuteilen.
    »Wir nehmen Piggotts Kutsche, damit Pratt uns zeigen kann, wo Denny und Wickham ausgestiegen sind«, sagte Darcy. »Du, Charles, bleibst besser hier bei den Damen, und Stoughton bewacht die Tür. Es reicht, wenn wir zwei uns auf den Weg machen, Alveston – falls Sie bereit sind mitzukommen.«
    »Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung, Sir.«
    Darcy wandte sich an Stoughton. »Wir brauchen vielleicht eine Trage. In dem Raum neben der Waffenkammer liegt doch eine, nicht wahr?«
    »Ja, Sir, mit der haben wir Lord Instone transportiert, als er sich auf der Jagd das Bein brach.«
    »Dann holen Sie sie. Außerdem brauchen wir Decken, Brandy, Wasser und Laternen.«
    »Das übernehme ich«, sagte Alveston, und schon waren die beiden Männer verschwunden.
    Darcy hatte das Gefühl, dass sie viel zu viel Zeit damit verbracht hatten, alles zu besprechen und Vorkehrungen zu treffen, stellte jedoch beim Blick auf seine Uhr fest, dass seit Lydias dramatischer Ankunft erst fünfzehn Minuten vergangen waren. In diesem Moment ertönte Hufgetrappel, und als er sich umdrehte, sah er einen Reiter über den Rasen am Flussufer heranpreschen. Colonel Fitzwilliam war zurückgekehrt. Noch ehe er abgestiegen war, bog Stoughton mit einer Trage auf der Schulter um die Ecke; ihm folgten Alveston und ein Hausknecht, bepackt mit zwei gefalteten Decken, einer Brandy- und einer Wasserflasche sowie drei Laternen. Darcy eilte auf den Colonel zu, um ihn kurz über die nächtlichen Ereignisse und das gemeinsame Vorhaben zu unterrichten.
    Fitzwilliam hörte schweigend zu. Dann sagte er: »Eine so aufwendige Expedition, nur damit eine hysterische Frau ihren Willen bekommt? Ich könnte mir denken, dass sich die beiden Tölpel im Wald verlaufen haben oder einer von ihnen über eine Baumwurzel gestolpert ist und sich den Knöchel verstaucht hat. Wahrscheinlich humpeln sie gerade Richtung Pemberley oder zum King’s Arms. Wenn auch der Kutscher Schüsse gehört hat, sollten wir uns allerdings bewaffnen. Ich hole meine Pistole, und wir treffen uns an der Kutsche. Falls die Trage benötigt wird, braucht ihr einen zusätzlichen Mann, und da wir wahrscheinlich tief in den Wald hineinmüssen, wäre ein Pferd nur hinderlich. Ich nehme meinen Taschenkompass mit. Dumm genug, wenn sich zwei erwachsene Männer wie Kinder verlaufen – fünf wären nachgerade lächerlich.«
    Er saß auf und trabte zu den Stallungen. Seine Abwesenheit hatte der Colonel nicht begründet, und Darcy hatte wegen der bestürzenden Ereignisse das Abends auch keinen Gedanken daran verschwendet. Jetzt sagte er sich, dass, wo immer Fitzwilliam gewesen sein mochte, seine Rückkehr ungelegen gekommen wäre, wenn das geplante Unternehmen dadurch Aufschub erlitten oder er Informationen oder Erklärungen gefordert hätte, die im

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