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Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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das ist mir so was von egal, als Stefanie mit ihrem reizenden Pyjama auf meinem Schoß Platz nimmt und beginnt, meinen Hals zu küssen. Ich umfasse ihre Hüften und genieße jede Sekunde.
    «Lass uns aufhören», flüstert Stefanie, kurz bevor ich die Idee entwickle, ihre Brust oder Ähnliches zu berühren.
    «Du musst jetzt wirklich gehen. Gregor kommt gleich», sagt diese hinreißende Pfarrfrau mit Blick auf die Wanduhr und erhebt sich von meinen Schenkeln.
    Ich umfasse noch einmal ihren Kopf mit beiden Händen, küsse ihre Augenlider, inhaliere noch einmal den Geruch ihrer Haut und lasse mich dann durch die Hintertür zurück in die Realität schicken.

    Ich fahre auf direktem Weg von Schotten nach Hause. Immer wieder freue ich mich über die große Eintracht-Fahne, die tagein, tagaus an einer Kneipe an der Hauptstraße in Rainrod weht. Besonders schön fand ich dort einmal eine lebensgroße Patrick-Ochs-Pappfigur am Eingang. Die wird der Wirt nun vermutlich im Keller verbannt haben, nachdem der Spieler nach Wolfsburg gewechselt ist. Oder aber er hat in Wolfsburg eine Kneipen-Filiale eröffnet. Unwahrscheinlich, denke ich, dort versteht ihn ja keiner.
    Zu Hause angekommen schmettere ich ein lautes Hallooo in den Wohnbereich, während Berlusconi mir in die Magengrube springt. Melina kommt angetrottet. «Warum bist’n schon da?», knattert sie mir zu.
    «Ach, Arbeit», antworte ich kurz. Plötzlich kommt sie nahe an mich heran und umarmt mich. Ich bin überrascht und halte sie eine Weile. Mir kommt es vor, als habe sie geweint. «Ist alles klar bei dir?», frage ich. «Jaja», sagt sie, und es fällt schwer, ihr das zu glauben. Doch ich frage nicht weiter nach.

[zur Inhaltsübersicht]
    24. Kapitel
    N ein, das kann nicht stimmen. Nie im Leben … das muss ein Fehler sein … das … das …»
    Ich bin fassungslos. Immer wieder schaue ich auf den Bericht und schüttle hartnäckig meinen Kopf. Markus sieht mich skeptisch an.
    «Markus», stottere ich, «ehrlich, ich kenne den. Der kann das nicht gewesen sein, ehrlich. Das passt vorne und hinten nicht. Können die sich nicht geirrt haben?»
    «Nein, Henning. Der DNA-Abgleich ist absolut wasserdicht.»
    Immer und immer wieder starre ich auf den Namen: Lasse Assmann.
    Lasse Assmann, dieses feine, sensible Bürschchen. Der Knabe, der freiwillig Klavier übt, in der Schule nur gute Noten schreibt. Der dieses Elternhaus hat, der soll vermummt durch die Gegend geistern, Steine schmeißen, Autos zerstören, herumballern und dann auch noch eine Frau erstechen? Nie und nimmer.
    «Los, wir fahren da jetzt hin», sagt Markus und greift nach seinem Autoschlüssel. «Kommst du mit?»
    «Wohin?», frage ich geistesabwesend.
    «Na, zu Assmanns, wohin sonst?»
    Kurz kommen mir Gedanken, wieder einmal alles hinzuschmeißen. Es ist wohl der Preis der Provinz, dass die Wahrscheinlichkeit, Täter oder Opfer zu kennen, immer so schmerzhaft hoch ist. Ich sehne mich nach Anonymität und stelle mir vor, in New York ein Cop zu sein und nach Terroristen zu fahnden, die nicht Söhne von Schulpsychologinnenliebhaberinnen sind. Doch schnell komme ich in dieser Vorstellung an meine Grenzen und sage somit tapfer: «O.k., fahren wir.»

    Gregor Assmann öffnet die Tür, und meine Beine fühlen sich an wie Gummi. Ich bleibe einen halben Meter versetzt hinter Markus stehen und lasse ihm den Vortritt.
    «Herr Pfarrer Assmann, können wir hereinkommen?», fragt er mit fester Stimme.
    «Selbstverständlich», antwortet Gregor Assmann und lässt uns ins Wohnhaus. «Was ist denn passiert?»
    Markus bittet ihn darum, dass wir uns zunächst in Ruhe irgendwo hinsetzen dürfen. So nehmen wir im Wohnzimmer des Pfarrhauses Platz.
    «Ist Ihre Frau da?», frage ich mit schwächlicher Stimme.
    «Nein, die ist noch unterwegs. Jetzt sagen Sie doch, was ist denn los?» Assmann reibt sich nervös die Oberschenkel.
    In kurzen knappen Sätzen schildert ihm Markus den Sachverhalt.
    Pfarrer Assmann nimmt seine kleine runde Brille ab, umfasst mit beiden Händen Nase und Mund und atmet tief ein und aus.
    «Mein Sohn? Das muss ein Irrtum sein. Um Himmels willen, nein, wirklich nicht.»
    «Es tut uns leid, Herr Assmann. Die DNA Ihres Sohnes stimmt hundertprozentig mit der auf der gefundenen Mütze überein. Wir müssen leider Ihren Sohn wegen des dringenden Tatverdachtes, Ellen Murnau getötet zu haben, mitnehmen.»
    Gregor Assmann schießen Tränen in die Augen.
    «Ist Ihr Sohn zu Hause?»
    Assmann nickt. «Kommen Sie»,

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