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Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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dem Handy weg sind, habe ich nach meinem alten Handy gesucht. Nachdem ich alles durchgewühlt hatte, hab ichs dann auch gefunden. Aber ich hab noch was anderes gefunden. In einer meiner Kisten, lag so eine mini handy-simkarte. Ich hab gedacht, häh, was ist das denn, weil ich doch meine sim-karte im neuen handy habe. Ich hab die dann in mein altes handy reingelegt, musste dann aber ein passwort eingeben. Ich habe dann einfach mal 0000 eingegeben und es hat gepasst. Ich hab dann halt so rumgesucht und festgestellt, dass es wohl irgendeinem Faton gehört. Kenn ich nicht … so, und im Telefonbuch aber steht der Lasse Assmann drin. Und auch seine Eltern. So, und das ist der Moment, wo ich nix mehr raffe. Bei mir liegt in einer kiste eine simkarte von nem Typ, den ich net kenne, der aber Lasse kennt. Ich weiß, ich müsste jetzt darüber mit meinem Dad reden. Aber mit dem rede ich eh net!!!. Der hats eh verschissen. Lisa sagt, ich soll das trotzdem unbedingt der Polizei geben, müsste ja nicht zu meinem Dad gehen. Aber was dann? Dann werden die mich fragen, woher ich das hab. Ich hab da voll Schiss, weil die denken ja eh, ich weiß irgendwas über AAs Verschwinden. Sonst hätten die ja nicht mein Zeug mitgenommen. Was meinst du, was soll ich tun? Mit Mom reden? Da hab ich auch ein scheiß Gefühl. Die ist wieder so strange grad. Ich glaub, die will so was im Moment nicht hörn. Kein Bock, dass die wieder abhaut. Das könnt ich grad mal so überhaupt nicht gebrauchen. LG Mel

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    42. Kapitel
    E igentlich geht es mir auf die Nerven, wenn kluge Mitmenschen den Zeigefinger heben, die Stirn wissend runzeln und bedeutungsschwer Dinge von sich geben wie: «Aha, Schnupfen, da hast du wohl die Nase voll, was?» Ich mag auch nicht, wenn ich bei Bauchschmerzen zu hören bekomme: «Na, was schlägt dir denn da gerade auf den Magen? Was haste denn mal wieder so alles in dich reingefressen?» Manchmal heißt es dann auch noch: «Na, wem willst du denn etwas husten», oder man hat einen «Hals auf jemanden», wenn derselbige kratzt. Auch der Durchfall bekommt gerne noch eine tiefere Bedeutung angedichtet. Die hat er bestimmt. Ich will die Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele wirklich nicht leugnen, nichts läge mir ferner. Ich möchte nur nicht an jeder Krankheit schuld sein.
    Im Moment ist mir schwindelig. Und das, muss ich zugeben, passt perfekt. Es dreht sich alles, zu schnell, zu wirr, zu viel auf einmal. Seit Wochen gibt es keinen Moment der Ruhe mehr. Ruhe, nach der ich mich noch immer sehne. Beruflich wie privat. Der Mord an Ellen Murnau, die Psychose von Lasse Assmann, die Affäre mit Stefanie, die Aufdeckung durch ihren Ehemann, die Dauerkrise mit Franziska, das Heckenscherenmassaker, die SMS aus Faton Thaqis Handy, die Drohbriefe im Kirchturm und nun das Verschwinden von Adrian Albrecht, dem Exfreund meiner Tochter, die mich zurzeit mehr hasst als je zuvor. Ich war und bin einfach nicht der Typ, der für ein solches Sammelsurium an Dramen geschaffen ist.
    Im Moment also ist mir schwindelig. Und ich habe Schiss, nein, keinen Durchfall, aber Schiss. Schiss davor, was Markus in Melinas Mails finden könnte.
    Und während ich so schwindelig vor mich hin Schiss habe, schickt mir Melina eine SMS vom Handy einer Freundin:
    «Muss mit dir reden! Melina»

    Mit dem Verschwinden Adrians ist auch das Schwarz in Kleidung und Lidstrich bei meiner Tochter gewichen. Ihr Gesicht ist ernst, fast erwachsen, als sie sich mir gegenüber auf unserer mehr und mehr verwilderten und verlotterten Gartenterrasse auf einen der wackeligen Gartenstühle setzt. Seit heute ist es sommerlich warm, ja fast heiß. Jedenfalls so warm, dass das Wetter bei den Gespächen der Leute und in allen Radio- und Fernsehsendern das Topthema ist.
    «Ist Mama mit den Hunden weg?», frage ich, obwohl die Antwort mangels Hunden klar ist.
    «Ja», antwortet sie kurz.
    «Eines vorweg», sage ich und wische mir den Schweiß von der Stirn, «ich habe deine Sachen nicht gelesen. Ich wollte das nicht. Es schaut nur mein Kollege Markus alles durch. Ich will, dass du das weißt.»
    Ich sehe, wie sich Melinas Körper spürbar entspannt.
    «Echt?», fragt sie und blickt mich mit ihren großen Augen an.
    «Ja. Das geht mich nichts an, und es tut mir sehr sehr leid, dass ich das Zeug mitnehmen musste.»
    «Hmm», macht sie darauf, sieht mich dann wieder lange an und nuschelt kaum verständlich hinterher: «Na ja, du musst ja auch deinen Job machen.»
    Dann

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