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Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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beschimpft uns noch lauter und noch beleidigender als Stümper und Nichtskönner, als er es neulich schon getan hat. Na ja, ist vielleicht seine Art, mit der Angst umzugegen, denke ich und lasse es über mich ergehen. Nein, es gäbe leider keine neuen Hinweise, doch wir würden alle fieberhaft an der Sache arbeiten.
    Nachdem Guido Albrecht sich irgendwann wieder auf den Heimweg gemacht hat, berichte ich Markus von den Neuigkeiten mit der Sim-Karte.
    «Das ist ja ein Hammer», sagt er und kratzt sich am Drei-Tage-Bart. «Dann müssen wir natürlich davon ausgehen, dass Adrians Verschwinden etwas damit zu tun hat.»
    «Meinst du, Faton Thaqi könnte ihn sich geschnappt haben?», frage ich. «Vielleicht hat er irgendwie rausbekommen, dass Adrian ihm das Handy gestohlen und die SMS an Lasse geschrieben hat. Und aus Rache hat er ihn nun entführt, oder so. Ist doch möglich. Hoffentlich ist nichts Schlimmeres passiert. Der Faton ist ja ein Choleriker vor dem Herrn, wie wir wissen …»
    «Da kannste einen drauf lassen!», bellt Teichner, der sich lautlos angeschlichen hat, in mein Genick. «Ich hab ja gleich gesechelt, die Thaqi-Brüder hängen da mit drin.»
    «Ach, jetzt sind es gleich beide?», sage ich. «Teichner, halt einfach mal die Klappe.»
    Ich wende mich wieder zu Markus: «Wir müssen auf jeden Fall Faton Thaqi finden. Auch mit diesen Freunden, Müllo und Sebi, oder wie die heißen, sollten wir unbedingt noch mal reden. Und seine Eltern über unseren Verdacht informieren, auch wenn uns Vater Albrecht vermutlich umbringen wird …»
    Ich blicke zu Markus, der ungewohnt unsicher auf seinem Stuhl hin und her rutscht und mich stumm anblickt. Dann räuspert er sich kurz und sagt mit leiser Stimme:
    «Henning, der Körber hat mich angewiesen, dich zu bitten, an diesem Fall nicht weiter zu ermitteln.»
    Er macht den Mund noch einmal auf und dann wieder zu.
    Ich bleibe gelassen. Jedenfalls fast. So richtig weiß ich eigentlich gar nicht, wie das geht, Gelassenheit.
    Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich so etwas schon erwartet. Es lag in der Luft.
    «Du bist da persönlich zu sehr involviert. Wegen Melina. Du bist befangen.»
    «Ich weiß», antworte ich trocken und atme zweimal tief durch. «Sagst du mir trotzdem, was du in Melinas Mails gefunden hast?»
    Markus nickt. «Ja, nichts wirklich Bedeutsames oder Weiterführendes. Nur über einen Satz bin ich gestolpert.»
    «Ja?»
    «Melina wünscht Adrian Albrecht in einer Mail von letzter Woche an ihre Freundin Mara ‹Scheiße an den Hals› und nennt ihn unter anderem ‹Arsch› und ‹Wichser›. Sie war zuletzt sehr wütend auf ihn, das kann man nicht anders sagen.»

    Kurz nach dem Gespräch mit Markus bin ich direkt in Onkel Ludwig Körbers Büro und beantrage mit sofortiger Wirkung meinen Resturlaub. Wennschon-dennschon. Ich setze mich doch jetzt nicht in irgendein anderes Büro und bastele an Polizeibroschüren herum. Nun will ich auch frei haben.
    Ludwig scheint erleichtert. Und ich auch. Dieser Ehrgeiz, der mich in den letzten Wochen immer mal wieder, ja fast schon dauerhaft ereilt hat, darf nun auch Pause machen. Und das fühlt sich richtig gut an. Bringt ihr das bitte zu Ende, liebe Kollegen. Mir reicht’s. Eine Last fällt mir von den Schultern. Und das fühlt sich gut an.
    Ich verlasse die Dienststelle, überquere die Straße, gehe in den kleinen Park gegenüber, in dem Berlusconi und ich jeden Busch und jeden Baum kennen, und rauche mit einem Ach-leckt-mich-alle-doch-mal-am-Arsch-Gefühl drei Zigaretten hintereinander weg.
    Dann freue ich mich über eine SMS von Markus mit dem Inhalt: «Ich halt dich auf dem Laufenden», steige in mein Auto und fahre in den Resturlaub.

    Dort erreicht mich ein Anruf von Stefanie. Sie würde gerne mit mir zeitnah, wie es so schön heißt, reden. Ich sage ihr, ich hätte sofort Zeit, und berichte von meiner «Beurlaubung». Jetzt gleich sei schlecht, meint Stefanie, da sie auf dem Weg zum «Spinning» im Fitnessstudio sei. Ich könne sie aber gerne nachher dort abholen, und, da sie mit dem Bus unterwegs sei, mit dem Auto von Nidda nach Schotten bringen. Ich sage gerne zu.
    Eine Weile grüble ich vor mich hin, was eigentlich «Spinning» noch einmal sein soll. Habe ich kürzlich schon einmal gehört. Ist es das, wo erwachsene Menschen im Kreis auf sogenannten Indoor-Cycles sitzen und bei lauter Musik wie wahnsinnig in die Pedale treten? Keine Ahnung. Ich beschließe, dass mir das eigentlich auch egal sein

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