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Der Tod meiner Schwester

Der Tod meiner Schwester

Titel: Der Tod meiner Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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die Fliegengittertür zum Vorgarten; die Haustür selbst wurde durch einen schweren eisernen Türstopper in Form eines Hundes offen gehalten. Auf der anderen Seite der Fliegengittertür war es ebenso dunkel wie im Flur. Ich hasste es, dass wir nachts niemals die Türen abschlossen. Klar, die Fliegengittertür war durch einen Haken gesichert, doch das konnte mich nicht beruhigen, seit ich herausgefunden hatte, wie leicht die Sicherung aufzubrechen war.
    Ich machte das Licht in dem kleinen Badezimmer an und war froh, endlich etwas sehen zu können. Ich pinkelte, spülte aber nicht, weil ich niemanden aufwecken wollte, dem ich dann erklären musste, was ich zu dieser Zeit hier unten tat. Ich schaltete das Licht wieder aus und ging hinaus. Zu meiner Linken wirkte der Flur in Richtung Wohnzimmer dunkel und bedrohlich, sodass ich an der Fliegengittertür stehen blieb, damit sich meine Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnten.
    Draußen sah ich das Aufflackern eines Lichts zwischen den Bäumen, irgendwo in der Nähe der Straße. Ich dachte zuerst, es sei ein Glühwürmchen, doch als das winzige Licht hellorange wurde, begriff ich, dass es sich um eine Zigarette handelte. Ich beobachtete die Bewegung des Lichts, während ein Schatten mit der Zigarette die Straße entlangging und auf unser Haus zukam. Ich lächelte erleichtert.
Isabel
. Vermutlich kam sie gerade von Pam oder Mitzi und genoss die letzte Zigarette, bevor sie nach Hause musste. Doch wie wollte sie hereinkommen, wenn die Fliegengittertür mit dem Haken gesichert war? Ich fand, sie hatte Glück, dass ich zufällig hier unten war.
    Ich zog den Haken aus der Öse und wollte schon die Tür aufstoßen, als der Schatten mit seiner Zigarette an unserem Haus vorbeiging. Ich ließ den Haken wieder hinunter. Es war also doch nicht Isabel. Ich verlor die Person aus den Augen, doch die Glut der Zigarette leuchtete weiter und beschrieb eine scharfe Kurve, als der Raucher in die Auffahrt der Chapmans bog.

44. KAPITEL
    J ulie
    “Es ist zu dunkel, um es hier draußen zu lesen.” Ich glättete das zusammengefaltete Papier, das ich aus der Giraffe herausgefischt hatte, sorgfältig. “Ich bin nicht mal sicher, ob überhaupt etwas darauf steht.”
    Jim kam mit der Lampe näher heran, doch Ethan tippte mir auf die Schulter.
    “Lass es uns mit nach Hause nehmen”, schlug er vor. “Wir haben die Zeit der Kleins genug in Anspruch genommen.”
    Ich spürte seine Sorge. Er wusste, dass eine Nachricht von meiner toten Schwester oder seinem toten Bruder mit Sicherheit Gefühle hervorrufen würde, die er nicht vor seinen Nachbarn zeigen wollte.
    “Oh nein, das macht Spaß”, entgegnete Ruth, die offenbar neugierig auf unseren Fund war.
    “Vermutlich ist es nur eine Nachricht von meinem Bruder an Julies Schwester”, sagte Ethan. “Und unter Umständen nicht jugendfrei.” Er stand auf.
    Ich stopfte das Papier zurück in die Giraffe und hielt die rote und lila Hälfte fest in meiner Hand, als Ethan mir aufhalf. Jim und Ruth erhoben sich ebenfalls, nur Carter blieb neben der Brotbüchse hocken und lugte hinein, obwohl er ohne das Licht der Lampe sicher nicht viel sah. Wahrscheinlich dachte er an die wundervollen Schätze, die er dort selbst vergraben könnte.
    Die Fliegengittertür öffnete sich, als Lucy von der Veranda kam und sich wieder zu uns gesellte.
    “Vielen Dank für das Herumführen”, sagte ich zu den Kleins. “Und Carter, die Schatzkiste gehört jetzt dir.”
    “Super!”, freute er sich und sprang auf seine Füße.
    “Bedank dich bei Julie”, wies Ruth ihn an.
    “Danke schön”, folgte er artig.
    “Sehr gerne.” Ich blickte zu Ruth und Jim. “Und danke, dass wir in Ihrem Garten graben durften.”
    “Kein Problem.” Jim grinste, wobei sein Gesicht im fahlen Schein der Lampe gespenstisch wirkte.
    “Kommen Sie jederzeit wieder vorbei”, lud Ruth uns ein.
    Wir gingen zwischen den beiden Häusern hindurch zu Ethans Haustür, und ich nahm Lucy am Arm.
    “Wir haben diese alte Plastikgiraffe in der Nancy-Drew-Kiste gefunden”, erklärte ich ihr. “Da drin steckt ein zusammengefaltetes Papier. Ned und Isabel haben sich auf diese Weise immer Botschaften geschickt. Doch das Merkwürdige ist, dass ich mir fast hundertprozentig sicher bin, die Giraffe nicht in die Kiste gelegt zu haben.”
    Lucy blieb still. Als Ethan die Haustür öffnete, flüsterte sie mir ins Ohr: “Ich erinnerte mich gerade an etwas aus der Nacht, in der Isabel umgebracht

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