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Der Tod soll auf euch kommen

Der Tod soll auf euch kommen

Titel: Der Tod soll auf euch kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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seiner Amme gegeben. Sie ist ermordet worden. Sie oder jemand anderes hat das Kind im Wald sich selbst überlassen, wo ein umherziehender Kräutersammler und dessen Frau es fanden. Die beiden dachten, man hätte Alchú ausgesetzt. Sie nahmen ihn mit und trafen hier in dieser Gegend auf dich. Du hast ihnen das Kind abgekauft. Mir ist klar, daß du nicht wissen konntest, wer es ist. Du wolltest einfach nur helfen. Aber wo befindet sich mein Sohn jetzt? Ich werde dir die Summe zurückzahlen, die du dem Kräutersammler gegeben hast, aber ich muß das Kind zurück nach Cashel bringen.«
    Die Schultern des Aussätzigen bewegten sich. Zuerst glaubte Eadulf, er hätte einen Hustenanfall. Doch dann merkte er, daß er lachte.
    »Für dich, Eadulf von Seaxmund’s Ham, ist das Kind tot«, sagte Uaman schließlich. »Für dich und dein Weib von den Eóghanacht ist es tot.«
    Eadulf wollte aufspringen, doch da spürte er in seinem Nacken spitzes, kaltes Metall. Einer von Uamans Wachleuten mußte unbemerkt eingetreten sein und ihm sein Schwert oder Messer an den Hals gesetzt haben.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte er. Ihm war klar, daß diese Frage überflüssig war. Alle seine bösen Vorahnungen hatten sich bestätigt. Tief in seinem Inneren wußte er, daß es reichlich tollkühn gewesen war, auf die Insel zu kommen.
    »Das bedeutet, daß sich das Schicksal mir gnädig erwiesen hat, Eadulf von Seaxmund’s Ham. In den letzten beiden Jahren haben du und dein Weib in den fünf Königreichen ziemlich an Ansehen gewonnen. Welch unglückseliger Tag, als du damals von jenem Schiff aus Gallien geholt wurdest und als unser Gefangener in den Minen von Beara schuften mußtest, ehe wir Colgú angriffen.«
    Eadulf schalt sich selbst einen Narren. Also auch darüber wußte Uaman Bescheid.
    »Sind wir uns schon einmal begegnet?« fragte er.
    »Du kanntest Torcán von den Uí Fidgente.«
    »Er hat versucht, mich umzubringen, aber er wurde von Fürst Adnár erschlagen, der zu Cashel hielt.«
    »Torcán war mein Bruder«, erwiderte Uaman kalt.
    Das hatte Eadulf nicht gewußt. »Torcán war also ein Sohn Eoganáns?«
    »So ist es«, sagte Uaman. »Einer von Eoganáns Söhnen wurde von Colgú in der Schlacht bei Cnoc Áine getötet.«
    »Um bei der Wahrheit zu bleiben, es war Eoganán, dein Vater, der seinen Clan zum Kampf gegen Colgú aufwiegelte und den dann das gerechte Schicksal solcher Aufwiegler ereilte. Wer das Schwert gegen einen Prinzen erhebt, der kann auch gleich die Scheide wegwerfen.«
    »Ist das ein sächsischer Grundsatz?« höhnte Uaman.
    »Woher wußtest du, daß das Baby, das der Kräutersammler und seine Frau mit sich führten, das Kind von Fidelma und mir war? Ich selbst erfuhr es erst, als ich die beiden bei der Abtei von Colmán antraf.«
    »In diesem Land verbreiten sich Neuigkeiten schnell. Die Uí Fidgente haben immer noch treue Anhänger. Kräfte, die offenbar rascher reagieren als die große
dálaigh,
deine Frau. Ein dem Hof von Cashel Nahestehender teilte einem meiner Boten mit, daß das Kind verschwunden sei und es sich möglicherweise bei dem Kräutersammler und seiner Frau aufhielt.«
    Eadulf war überrascht. »Ein Verräter? In Cashel?«
    »Nein, mein sächsischer Freund, kein Verräter, sondern ein Patriot der Uí Fidgente«, sagte Uaman zufrieden.
    »Wo also ist mein Sohn?« fragte Eadulf unwirsch.
    »Du meinst den Sohn der Eóghanacht, die unseren Plan zur Machtübernahme vereitelt haben? Nun, aus ihm wird nie ein Prinz der Eóghanacht werden.«
    Eadulf wollte wieder aufspringen, aber das scharfe Metall, das nun gegen seine Gurgel drückte, hielt ihn zurück.
    »Du Schwein! Du hast ihn ermordet!« rief er hilflos. Wieder lachte Uaman schrill.
    »Aber nein, mein armer Freund. Er wurde nicht ermordet. Viel schlimmer!«
    Eadulf sah ihn verwirrt an, und der Aussätzige fuhr fort zu lachen.
    »Er wird leben, das ist gewiß. Aber er wird nie seinen Vater und seine Mutter kennenlernen oder den Stammbaum, in dessen Erbfolge er steht. Er wird, wenn er überhaupt so lange am Leben bleibt, ein einfacher Schäfer werden, der seine Schafe in dem Gebirge hütet, in dem die Tochter von Dáire Donn umgeht. Und dein Sohn wird einen Namen tragen, der meine Rache an deinem Volk symbolisiert. Das ist sein Schicksal. Er wird gerade von Bauersleuten gefüttert, die seine Herkunft nicht kennen und glauben, er sei ein Geschenk von mir, das die Leere in ihrem sinnlosen und kinderlosen Leben füllt.«
    »Du verfaulender Lump …«,

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